VhU zu den Arbeitsmarktzahlen im September 2021 im Agenturbezirk Kassel
Kümpel: „Sinkende Arbeitslosigkeit steht steigendem Personalbedarf gegenüber. Chancen für Interessierte sind weiterhin gut.“ // Klare Absage an Ausbildungsplatzgarantie
Kassel. Im August ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Kassel (Stadt und Landkreis Kassel, Werra-Meißner-Kreis) gegenüber dem Vormonat August um 916 auf insgesamt 15.507 gefallen. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 5,4 Prozent. Gleichzeitig steigt der Personalbedarf der heimischen Betriebe: 4.824 Offerten gibt es aktuell, die auf eine Besetzung warten. Diese Tendenzen decken sich auch mit den Aussagen des ifo-Beschäftigungsbarometers. Die Unternehmen wollen so viel einstellen wie seit drei Jahren nicht mehr. Laut ifo-Experte Wohlrabe plant unter anderem die IT-Branche, auf hohem Niveau Mitarbeiter einzustellen.
Jürgen Kümpel, VhU-Geschäftsführer in Nordhessen dazu: „Sinkende Arbeitslosenzahlen sind immer eine gute Nachricht, besonders, wenn auch Langzeitarbeitslose davon profitieren können und den Weg in den ersten Arbeitsmarkt finden. Die starke Nachfrage nach IT-Kräften werte ich als Resultat der steigenden Digitalisierung in den Betrieben. Das eröffnet lernwilligen Menschen gute Chancen. Es ist aber auch ein deutliches Zeichen für Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben. Die Digitalisierung wird sich auch weiterhin entwickeln, da brauchen die Unternehmen engagierte Auszubildende, die diesen Weg mitgehen.“
Unbesetzte Ausbildungsstellen fänden sich aber auch in vielen anderen Berufen, besonders im Einzelhandel und Verkauf, im Handel, Handwerk und der Industrie, im Büromanagement und der Logistik, aber auch in Banken und der Hotellerie. „Die Zahlen zeigen deutlich: viele Unternehmen suchen aktuell noch geeignete Auszubildende. Für Interessierte stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Herbst 2021 deshalb weiterhin gut, vor allen Dingen, wenn sie sich örtlich und beruflich flexibel zeigen. Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell und mit ihren zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten eine Qualifikation erster Klasse“, kommentierte Jürgen Kümpel, Geschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V., die aktuellen Zahlen.
Der auf Bundes- und Landesebene häufig geforderten Ausbildungsgarantie erteilte Kümpel eine klare Absage: „Was genau soll man denn garantieren? Da könnte man auch umgekehrt die Frage stellen: Wer gibt denn den Unternehmen die Garantie, geeignete Auszubildende zu finden? Eine Garantie macht aus unserer Sicht aus vielen Gründen keinen Sinn, erst recht nicht, wenn es deutlich mehr unbesetzte Stellen als unversorgte Interessierte gibt. Wir brauchen vielmehr ein besseres Matching zwischen Unternehmen und Interessierten. Dann ist allen geholfen und wir kommen hier auch weg von einer Scheindiskussion.“
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände
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