Kassel, 14. Dezember 2018. Vor zwei Tagen stieß er zum Huskies-Rudel, heute debütiert er im blau-weißen Dress: Für Neuzugang Sébastian Silvestre sind Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ausgestellt, so dass einem Einsatz gegen die Ravensburg Towerstars nichts im Wege steht. Die Verpflichtung des kanadischen Angreifers schenkt dem Headcoach-Duo Carpenter/Kehler mehr Optionen in der Aufstellung der Schlittenhunde. Nach der enttäuschenden Leistung im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am vergangenen Sonntag fand Tim Kehler deutliche Worte und ging mit seinem Team hart ins Gericht. Entsprechend wird es – auch aufgrund der Verpflichtung von Sébastien Silvestre – Veränderungen in der Zusammensetzung der Reihen geben. Jedoch lassen sich die Verantwortlichen in dieser Hinsicht nicht in die Karten schauen. Fest steht außerdem, dass Nick Walters weiterhin verletzt ausfällt und, zumindest für das Ravensburg-Spiel, kein Förderlizenzspieler aus Wolfsburg zur Verfügung steht.
Nachdem am heutigen Freitag die Ravensburg Towerstars ab 19:30 Uhr als Spitzenreiter in der Kasseler Eissporthalle gastiert haben, steht für die Huskies zwei Tage später ein Hessenderby an. Am Sonntag sind die Schlittenhunde um 18:30 Uhr bei den EC Bad Nauheim zu Gast. Beide Spiele werden im Livestream über Sprade TV übertragen. Die Wochenend-Gegner im Kurzportrait: Ravensburg Towerstars (Freitag, dem 14. Dezember 2018, 19:30 Uhr, Kasseler Eissporthalle) In den letzten beiden Spielzeiten blieben die Ravensburg Towerstars deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück und scheiterten jeweils in den Pre-Playoffs. Von nicht wenigen Experten wurde daher ein größerer personeller Umbruch erwartet, jedoch passierte genau das Gegenteil: Die bereits vorhandene Qualität wurde durch gezielte, aber hochkarätige Transfers gesteigert. Mit Lukas Slavetinsky und Brian Roloff verließen zwei Routiniers das Team. Slaventinskys Rolle in der Abwehr nahm der Ex-Frankfurter Pawel Dronia ein und ergänzte so den bereits vorhandenen Abwehrverbund um Sören Sturm, Kilian Keller, Ondrej Pozivil, Maximilian Kolb, Thomas Supis und den aktuell gesperrten Martin Kokes. Im Angriff verpflichteten die Verantwortlichen mit Robbie Czarnik und Andreas Driendl zwei Hochkaräter, die den schmerzhaften Abgang Arturs Kruminschs mehr als kompensieren. Mit David Zucker, Kapitän Vincenz Mayer und Robin Just wurden spielstarke Angreifer gehalten. Umstritten war die Weiterverpflichtung des kleingewachsenen Kanadiers Mathieu Pompei, der das in ihn gesetzte Vertrauen aber bisher mit 36 Scorerpunkten aus 25 Spielen zurückzahlte.
Derzeit grüßen die Towerstars nicht nur von der Tabellenspitze, sie stellen außerdem auch den torgefährlichsten Angriff, die drittbeste Defensive und das beste Penaltykilling. Nach 20 Spieltagen standen 18 Siege und nur zwei Niederlagen zu Buche. Klar, dass dieser Höhenflug früher oder später enden musste: Von den letzten fünf Spielen gingen drei verloren, unter anderem zuhause gegen die Kassel Huskies. Und selbst bei den beiden Siegen gegen Bietigheim und Bad Tölz musste das Team von Cheftrainer Jiri Ehrenberger jeweils einen Punkt abgeben. Dennoch profitiert man vom zuvor aufgebauten Punktepolster, der Vorsprung auf den Zweitplatzierten ESV Kaufbeuren beträgt sechs Punkte.
EC Bad Nauheim (Sonntag, dem 16. Dezember, 18:30 Uhr) Die Roten Teufel aus Bad Nauheim führen derzeit des eng zusammenliegende DEL2-Mittelfeld an. Als Sechster wären sie derzeit direkt für die Playoffs qualifiziert, der Abstand auf die Kassel Huskies, die als 11. den ersten Playdown-Platz belegen, beträgt allerdings nur fünf Punkte. Mit zwei Verpflichtungen wussten die Verantwortlichen im Sommer aufzuhorchen. Zum einen wechselte mit Christof Kreutzer ein DEL-erfahrener Trainer in die Wetterau, außerdem gelang es, zu Topscorer Cody Sylvester dessen drei Jahre älteren Bruder Dustin zu verpflichten. Das Brüderpaar führt derzeit auch die interne Scorerwertung der Roten Teufel an.
Mit Andrej Bires und Maximilian Hadraschek kamen zwei Stürmer nach Bad Nauheim, die in den letzten drei Jahren lediglich in der Oberliga aktiv waren. Beide akklimatisierten sich jedoch zügig auf DEL2-Niveau. Im Tor „müssen“ die Wetterauer aktuell sogar mit einem Luxusproblem leben. Nachdem Felix Bick vor zwei Wochen aus Frankfurt zurückkehrte, stehen ihnen mit dem derzeit bei der U20-WM weilenden Hendrik Hane und Routinier Jan Guryca drei zuverlässige Schlussleute zur Verfügung. Ligaweit spitze sind die Roten Teufel derzeit im Powerplayspiel, die Erfolgsquote liegt bei 27 %. Neben den bereits erwähnten Sylvester-Brüdern sind dafür zwei weitere Akteure hauptverantwortlich: Zach Hamill erwies sich nach seiner Verpflichtung Mitte November als Denker und Lenker in Überzahl, dazu überraschte Verteidiger Daniel Stiefenhofer mit bereits acht Powerplaytreffern, die er zumeist „dreckig“ aus kurzer Distanz erzielte. In den bisherigen beiden Aufeinandertreffen zwischen Bad Nauheim und Kassel in dieser Saison triumphierte jeweils das Auswärtsteam. Zum Saisonstart siegten die Huskies in Bad Nauheim mit 4:3, Ende Oktober schlugen die Wetterauer in Kassel mit einem 3:2-Erfolg zurück.
EC Kassel
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