Schnee auf Sylt – „Hauptsache es bleibt exklusiv“

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Sylt, die Insel der Schönen und Reichen, ist plötzlich zur Hochburg des schneeweißen Vergnügens geworden – und diesmal sprechen wir nicht vom Wintersport. Statt der ersten Flocken im Winter sind in den vergangenen Tagen gleich kiloweise weißes Pulver an den Stränden angeschwemmt worden. Der Rückenschwung der Sylter Strandkörbe wurde dabei nur noch vom Hüftschwung der gut gelaunten Inselbewohner übertroffen, die sich plötzlich sehr für den neuesten „Schneefall“ interessierten.

Die Rede ist natürlich von Kokain. Und das in Mengen, die Sylt gleich doppelt zum Paradies machen: einmal für die Reichen und Schönen – und dann auch für diejenigen, die einfach gern mal eine Nase voll nehmen, allerdings diesmal wortwörtlich. Man munkelt, dass die auf der Insel ansässigen Promis neuerdings besonders energisch am Strand spazieren gehen, bewaffnet mit Designerhandtüchern und einer plötzlichen Liebe für das Suchen nach “maritimen Schätzen”.

Das ganze erinnert an eine bizarre Reality-Show: „Wer wird Millionär“ trifft „Die große Kokainjagd“. Hier kämpfen Manager im Frühruhestand gegen Influencer um den besten Fund des Tages. Statt Seetang gibt es hier weißes Gold, direkt vor der Haustür. Die ortsansässige Polizei hat sich auch zur Lage gemeldet, allerdings mit einem spürbaren Mangel an Enthusiasmus – schließlich werden die Streifenfahrten am Strand doch bei solch einer Kaltfront des Glücks zu einer reinen Nervensache.

Die Insel selbst profitiert zumindest touristisch von diesem besonderen Ereignis. Schon jetzt werden geführte Touren angeboten: „Entdecke Sylt und seine verborgenen Schätze“ – man könnte meinen, es ginge um Fossilien oder interessante Muscheln. Und die lokalen Strandcafés versprechen einen Anstieg des Umsatzes, denn mit so viel Schnee vor der Tür braucht man schon mal einen doppelten Espresso, um wieder runterzukommen.

Das neue Sylt ist eben nicht mehr nur Wattwanderung und Krabbenbrötchen. Die Insel, die für ihren Schickimicki-Charme bekannt ist, wird nun auch als ungewollter Hotspot der Drogenszene gehandelt. Aber wie die Sylter gerne sagen: „Hauptsache es bleibt exklusiv“ – und exklusiv ist es wohl, wenn der Schnee nicht von der Wolke, sondern direkt vom Ozean kommt. Bleibt zu hoffen, dass die Seemöwen nicht auch noch Geschmack an der neuen Delikatesse finden.

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