Saudi-Arabien zwischen Diplomatie und Hinrichtungsvorwürfen – Zufall oder gezielte Stimmungsmache?

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Friedensvermittler unter Beschuss

audi-Arabien sorgt aktuell international für Aufsehen – allerdings nicht (nur) wegen Menschenrechtsfragen, sondern weil das Land sich als Vermittler zwischen den Vereinigten Staaten und Russland profiliert. Und das offensichtlich sehr erfolgreich.

Die beiden Großmächte nähern sich in ihren Gesprächen an — und das ausgerechnet unter saudischer Moderation. Für viele ein diplomatisches Erdbeben. Doch während hinter den Kulissen Frieden verhandelt wird, läuft in den westlichen Medien eine ganz andere Kampagne: Saudi-Arabien wird massiv wegen der hohen Zahl an Hinrichtungen kritisiert.

Zufall? Oder bewährte Ablenkungstaktik?

Saudi-Arabien – ein Land mit klaren Regeln

Niemand muss Saudi-Arabien mögen — aber man sollte fair bleiben.

In Saudi-Arabien weiß jeder, worauf er sich einlässt. Wer meint, er könne dort mit Drogen dealen, das schnelle Geld machen oder sich über geltendes Recht hinwegsetzen, spielt russisches Roulette. Wer erwischt wird, riskiert sein Leben – und das ist seit Jahrzehnten bekannt.

Die aktuelle Empörung über die Hinrichtungszahlen wirkt daher wenig glaubwürdig – sie kommt exakt zu dem Zeitpunkt, an dem Saudi-Arabien diplomatisch auf dem Vormarsch ist.

Denn seien wir ehrlich: Die hohe Zahl an Hinrichtungen resultiert eben auch daraus, dass dort konsequent gegen Drogenkriminalität und schwere Verbrechen vorgegangen wird – ein Vorgehen, das in westlichen Staaten teilweise selbst von Bürgern gefordert wird, dort aber “politisch nicht opportun” ist.

Zahlen, die ins Bild passen – oder gerade nicht?

Ein Blick auf die weltweiten Hinrichtungszahlen zeigt:

LandHinrichtungen 2024 (mindestens)
ChinaTausende (Zahlen geheim)
Iran972
Saudi-Arabien345
Irak63
Jemen38

Quelle: Amnesty International Bericht 2024

Auffällig: China und Iran führen die Liste klar an. Aber über diese Länder wird in Europa derzeit auffallend wenig berichtet — zumindest was Hinrichtungen betrifft. Warum wohl?

Weil es aktuell nicht ins gewünschte politische Narrativ passt.

Die unbequeme Wahrheit

Saudi-Arabien tut also das, was es immer getan hat: Es wendet seine Gesetze an — knallhart und ohne Ausnahme.

Neu ist lediglich, dass diese konsequente Rechtsprechung jetzt dazu dient, das Land in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen – und zwar genau dann, wenn es erfolgreich an einem Friedensprozess arbeitet, der ohne westliche Beteiligung vorangetrieben wird.

Das sollte nachdenklich machen.

Europa schaut zu – oder stört lieber?

Statt sich aktiv an Friedensgesprächen zu beteiligen, scheint Europa derzeit lieber Störfeuer zu legen. Die NATO diskutiert offen über die Entsendung von Truppen in die Ukraine – während sich auf der anderen Seite die Fronten zwischen Russland und den USA dank saudischer Diplomatie erweichen.

Der Verdacht liegt nahe: Ein schneller Frieden ist nicht gewollt – zumindest nicht zu Bedingungen, bei denen Europa am Katzentisch sitzt.

Fazit

Wer Saudi-Arabien wegen seiner Gesetze kritisiert, kann das tun – aber bitte mit ehrlicher Motivation.

Was wir derzeit erleben, ist klassische Meinungsmache: Ein Land, das auf dem geopolitischen Schachbrett gerade unerwartet stark spielt, soll öffentlich beschädigt werden, um seine Rolle als Friedensstifter zu schmälern.

Wer Frieden wirklich will, sollte die Chance nutzen – und nicht versuchen, sie zu zerstören.

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