Joern Hinkel inszeniert den Kultklassiker „Wie im Himmel“ mit namhaften Schauspielerinnen und Schauspielern
Ein Highlight präsentieren die Bad Hersfelder Festspiele in dieser Saison noch: Am Freitag, 26. Juli 2024, um 20.30 Uhr bringt Festspiel-Intendant Joern Hinkel mit Bad Hersfelder Chören und vielen Stars die Schauspielversion des Erfolgsfilms „Wie im Himmel“ auf die Bühne der Stiftsruine.
Er konnte für seine Inszenierung beliebte und renommierte Schauspielerinnen und Schauspieler verspflichten: Henry Arnold (bekannt aus der Filmreihe „Heimat“ von Edgar Reitz), Ex-No-Angles-Sängerin Sandy Mölling, „Tatort“-Star Jürgen Hartmann, „Lindenstraße“-Star Thorsten Nindel, die Schauspiel-Legenden Brigitte Grothum und Walter Kreye. Außerdem spielen in „Wie im Himmel“: Helena Charlotte Sigal, Bettina Hauenschild, Anna Graenzer, Günter Alt, Marina Lötschert, Wolfgang Seidenberg, Peter Englert und Mathias Znidarec.
Sandy Mölling wird mit ihrem Sohn Noah zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne stehen.
Festspiel-Intendant Joern Hinkel inszeniert bei den Bad Hersfelder Festspielen den Kultklassiker „Wie im Himmel“ nach der Schauspielfassung von Kay Pollak (Deutsch von Jana Hallberg).
„Wie im Himmel“ ist die Geschichte des berühmten Dirigenten Daniel Daréus, der sich nach einem Herzinfarkt im Winter in sein schwedisches Heimatdorf zurückzieht. Hier lässt er sich dazu überreden, den Kirchenchor zu dirigieren. Dabei wird ihm wieder bewusst, was ihm Musik einmal bedeutet hat und was im Leben wirklich wichtig ist.
Regisseur Joern Hinkel zu der Inszenierung, für die auch Schneemaschinen eingesetzt werden: „Bei den sommerlichen Bad Hersfelder Festspielen beginnt die Geschichte von `Wie im Himmel‘ mit Schneefall, Weihnachtsmännern und einem Lucia-Fest der besonderen Art. Das Publikum wird ein Gemeindefest erleben, das zu selbstgespielter Country-Musik aus den Fugen gerät. Es wird geliebt, gefeiert und geprügelt in dem schwedischen Ort Lysaker. Daniel, der von sich selbst behauptet, er sei nicht fähig zu lieben, wird eine ganze Reihe unvergesslicher Liebeserklärungen miterleben, bis er selbst in der Lage ist, die berühmten drei Worte auszusprechen … “
Neue Musik und schwedische Requisiten
In der Apsis der Stiftsruine ist ein Birkenwald mit echten Bäumen aufgebaut, der an die skandinavischen Wälder erinnert. Das Bühnenbild stammt von Jens Kilian, Die Requisitenabteilung (Leitung: Doris Engel) der Bad Hersfelder Festspiele hat schwedische Lebensmittel, Einkaufstüten, Verpackungen, Plakate und Poster so authentisch wie möglich zusammengestellt. Die Kostüme für die verschiedenen Jahreszeiten, in denen das Geschehen stattfindet, hat Kerstin Micheel entworfen.
Die Musik wurde – mit Ausnahme eines symphonischen Satzes von Anton Bruckner – ausnahmslos von Jörg Gollasch extra für die neue Inszenierung komponiert. Seit einem halben Jahr proben Hersfelder Sängerinnen und Sänger die neuen Stücke. Auch das prominent besetzte Darsteller-Ensemble singt in dem Chor mit. Beinahe täglich gibt es dazu Gesangsproben, unter der Leitung von Helgo Hahn.
Ein Ensemble aus bekannten und beliebten Schauspielerinnen und Schauspielern
Joern Hinkel engagierte Sandy Mölling, die 2016 für die Rolle als Elisa in „My Fair Lady“ den Zuschauerpreis der Bad Hersfelder Festspiele erhielt und mit der Gruppe „No Angels“ berühmt wurde, für die Rolle der Chorsängerin Gabriella. „Sie traut sich nichts zu. Ihr Mann macht ihr immer wieder weiß, sie habe kein Talent, sie möge sich um die Kinder kümmern und nicht im Chor ihre Zeit verschwenden“, so der Regisseur. Bis der neue Chorleiter Daniel erkennt, was für eine außergewöhnliche Sängerin sie ist. Er schenkt ihr wieder Selbstvertrauen. Joern Hinkel erzählt: „Ich habe für diese Rolle eine Sängerin und Schauspielerin gesucht. Ich finde die Vorstellung wunderbar, dass eine so bekannte Künstlerin, die mit den `No Angels´ um die ganze Welt gereist ist, eine Frau verkörpert, die sich selbst das Singen nicht zutraut, die ihre Stimme erst für sich selbst entdecken muss. Ich habe Sandy bei den Proben und Aufführungen von `My Fair Lady´ als unermüdliche suchende, immer Neues ausprobierende Künstlerin erlebt, absolut kollegial, leidenschaftlich in der Arbeit, und als sie mir eine Szene von Gabriella vorspielte, war ich sofort vollkommen überzeugt.“
Auch für die Rolle des Star-Dirigenten Daniel Daréus hat der Regisseur die ideale Besetzung gefunden. Henry Arnold, u.a. bekannt aus „Heimat“ von Edgar Reitz, ist nicht nur ein großartiger Schauspieler, er bringt auch die passende musikalische Ausbildung mit, freut sich Joern Hinkel: „Henry hat, inspiriert von der Arbeit an dem atemberaubenden Film-Projekt `Heimat´, eine Ausbildung als Dirigent gemacht. Er ist ein hervorragender Pianist. Er ist in der klassischen Musik zuhause. Und er strahlt eine Herzlichkeit und Hingabe aus, die für die Figur des Daniel Daréus ganz entscheidend ist: Es muss ihm gelingen, die Einwohner eines ganzen Städtchens, das im Dornröschenschlaf versunken ist, aufzuwecken. Nichts haben die Einwohner und Chormitglieder mehr gefürchtet als Veränderung. Erstarrt in ihrem immergleichen Alltag, brechen sie endlich aus ihren Gewohnheiten aus, inspiriert durch einen Mann, der bereit ist, seinerseits sein ganzes Leben neu zu sortieren. Henry Arnold habe ich es sofort an den Augen abgelesen: Er ist jemand, der die Menschen verzaubern kann.“
Walter Kreye wird den Part des Eric in „Wie im Himmel“ übernehmen. Einem breiten Publikum wurde Walter Kreye durch seine Hauptrollen in den Krimiserien „Hecht & Haie“ und „Der Alte“ bekannt, er spielte bislang in über 160 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Joern Hinkel hat mit Walter Kreye einen Schauspieler gewinnen können, mit dem er schon lange arbeiten wollte: „Walter Kreye und ich umkreisen uns nun schon seit ein paar Jahren, leider immer nur telefonisch. Bisher ist es nie zu einer Zusammenarbeit gekommen, aber nun hat er die Rolle des Sprengmeisters Erik in `Wie im Himmel´ übernommen.“
Der verschlossene 80-jährigen Erik ist eine besonders anrührende Figur in der Inszenierung, denn er singt in dem Chor, nur um seiner Jugendliebe Olga nah zu sein.
Walter Kreye ist für den leider erkrankten Horst Janson eingesprungen.
Eriks Jugendliebe Olga spielt Brigitte Grothum, sie war schon bei den Bad Hersfelder Festspielen als Königin Elisabeth in „Shakespeare In Love“ zu sehen. Festspiel-Intendant Joern Hinkel schwärmt: „Brigitte wird Olga ihre ganz persönliche Note geben. Olga ist gleichzeitig zurückhaltend, gibt vor, nicht alles hören zu können, obwohl sie viel mehr mitbekommt, als sie zugibt, ist aber die erste, die sich dem dogmatischen Pfarrer entgegenstellt. Im entscheidenden Moment nimmt sie kein Blatt vor den Mund.”
Neben ihrer großartigen Bühnenkarriere spielte Brigitte Grothum Hauptrollen in über 20 Filmen, u. a. in den legendären Krimis von Edgar Wallace und in Bernhard Wickis „Das Wunder des Malachias“. Ihre Fernsehtätigkeit begann 1957. Ab da war und ist sie in über 200 TV-Rollen in jedem Genre, vom Charakterfach bis zum Boulevard, erfolgreich. Besondere Popularität erlangte sie in der Doppelrolle der Magda/Marion bei „Drei Damen vom Grill“, der Vorabend-Serie der ARD, die 16 Jahre lang zu sehen war.
Seit 2020 kann man sie u.a. in dem Soloprogramm „Ein deutsches Leben“ als Brunhilde Pomsel, Sekretärin von Joseph Goebbels, am Schlossparktheater Berlin und in Gastspielen in vielen anderen Städten erleben.
In „Wie im Himmel“ wird Jürgen Hartmann den Stig spielen, den tragischen Gegenspieler des Dirigenten Daniel Daréus, so Joern Hinkel: „Manchmal erinnert Stig mich an Antonio Salieri, der klug genug ist zu begreifen, dass sein Gegenüber viel mehr Talent hat als er selbst, aber nicht ertragen kann, dass die anderen ihm keine Sympathie entgegenbringen. Stig ist bemüht, die Zuneigung Gottes und der Mitmenschen zu erzwingen. Je mehr er zwingt, desto mehr wenden sie sich von ihm ab: auch die eigene Ehefrau. Erst im letzten Moment gelingt es ihm loszulassen und zu begreifen, dass man Liebe nicht einfordern, sondern nur selbst schenken kann. Zufällig spielte Jürgen Hartmann gerade tatsächlich den Mozart-Kontrahenten Salieri in `Amadeus´ im Theater Meiningen.“ Jürgen Hartmann ist ein renommierter Theaterschauspieler und Regisseur, einem Millionenpublikum bekannt wurde er aber als Gerichtsmediziner im „Tatort“ aus Stuttgart, den er seit 2017 spielt. Die Zuschauer der Bad Hersfelder Festspiele erinnern sich besonders gerne an seine beeindruckenden Auftritte in gleich mehreren Rollen in „Der Prozess“ im Jahr 2019 und 2022 in „Notre Dame“ – beides Inszenierungen von Festspiel-Intendant Joern Hinkel.
Mit Thorsten Nindel kommt ein weiterer bekannter Name hinzu, er wird in „Wie im Himmel“ in die Rolle eines Agenten schlüpfen. Seitdem er den Zorro in der „Lindenstrasse“ spielte, übernahm er zahlreiche TV- und Theaterrollen. In Bad Hersfeld begeisterte er 2019 in der Stiftsruine das Publikum in „Der Prozess“ (Regie: Joern Hinkel) in der Rolle des Reporters und Fotografen Titorelli. Im Rahmen des Programmes „Ein Anderer Sommer“ war er 2020 im Hotel am Kurpark in“ Nachtschichten“ zu sehen und er trat bereits in den beiden letzten Jahren als Mr. Perry in „Der Club der toten Dichter“ auf.
Außerdem gehören zum Ensemble Helena Charlotte Sigal, Bettina Hauenschild, Wolfgang Seidenberg, Anna Graenzer, Günter Alt, Mathias Znidarec, Peter Englert, Martina Lötschert und rund 40 Sängerinnen und Sänger vor allem des Chorvereins Bad Hersfeld aber auch der Kantorei der Stadtkirche, der Sommernachtsträumer e.V. und des Arbeitskreises für Musik in Bad Hersfeld.
73. Bad Hersfelder Festspiele
21. Juni bis 18. August 2024
Intendant Joern Hinkel
Wie im Himmel
ein Schauspiel von Kay Pollak
Deutsch von Jana Hallberg
Regie Joern Hinkel
Premiere 26. Juli 2024
20:30 Uhr | Stiftsruine Bad Hersfeld
Tickets und Informationen:
Telefon +49 6621 640200
ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de
www.bad-hersfelder-festspiele.de
Die Dreigroschenoper
von Bertolt Brecht
mit Musik von Kurt Weill
Mitarbeit Elisabeth Hauptmann
Regie Michael Schachermaier
Premiere 21. Juni 2024
21:00 Uhr | Stiftsruine Bad Hersfeld
Das kleine Gespenst
eine Geschichte für Kinder jeden Alters
von Otfried Preußler
Regie & Musik Oliver Urbanski
Choreographie Christoph Jonas
ab 28. Juni 2024
21:00 Uhr | Stiftsruine Bad Hersfeld
A Chorus Line
von James Kirkwood. & Nicholas Dante
Musik Marvin Hamlisch, Texte Edward Kleban
Deutsch von Robin Kulisch
Regie & Choreographie Melissa King
Musikalische Leitung Christoph Wohlleben
Premiere 22. Juni 2024
21:00 Uhr | Stiftsruine Bad Hersfeld
Der Vorname
eine Komödie
von Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte
Übersetzer Georg Holzner
Regie René Heinersdorff
Premiere 12. Juli 2024
20:30 Uhr | Schloss Eichhof
Eine Koproduktion mit der Landesbühne Rheinland-Pfalz