Nachruf auf Volkswagen: Die gefallene Legende

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Es war einmal ein deutscher Riese, der sich vom rauchenden Schutt der Nachkriegszeit erhob, eine Nation in die Gänge brachte und deren Straßen mit seinem Käfer eroberte. Volkswagen, der Koloss auf Rädern, der wie ein Phoenix aus der Asche des zweiten Weltkriegs stieg und sich von einem bodenständigen Autobauer zu einem globalen Schwergewicht entwickelte.

Volkswagen: Ein Sinnbild deutscher Präzision, Arbeitsmoral und Innovationskraft – zumindest auf dem Papier.

Doch was hat all die Größe gebracht? Am Ende einen Abgesang auf einen alternden Goliath, der mit letzter Kraft am Tropf der Subventionen hing, die ihm die Politik mit wohlwollendem Nicken und reichlich Steuergeld zuführte.

Dass die Politik Volkswagen liebte, war kein Geheimnis: Eine endlose Kette an Rettungsschirmen, Abwrackprämien und CO₂-Boni hielt den Patienten VW künstlich am Leben.

Jetzt aber steht das Ende bevor, und während der Sargdeckel knarrt, wird der letzte Vorhang für Volkswagen gezogen.

Denn während sich der Markt längst verändert hat, klammert sich der alte Gigant noch an längst überholte Rezepte. Kein Wunder also, dass die Chefetagen die Sparschrauben anziehen:

Es wird massive Stellenstreichungen geben, und die angekündigten Gehaltskürzungen sind nur der Anfang.

Ironischerweise fordert die Gewerkschaft dennoch 7 % mehr Lohn – ob aus Prinzip oder aus purer Ignoranz gegenüber der drohenden Krise, sei dahingestellt.

Dass ein einfacher VW-Bandarbeiter mittlerweile oft besser verdient als ein Akademiker, scheint dabei eher Randnotiz zu sein.

Zurück bleiben Halden an unverkauften Fahrzeugen, die auf den Parkplätzen deutscher Provinzstädte dahinrosten und stumme Zeugen eines Traums sind, der in der Realität aufgewacht ist.









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