Die Bauzäune und Arbeitsgeräte sind verschwunden, und damit ist das wichtigste städtebauliche Projekt der vergangenen Jahre in Kassel nach fünf Jahren Bauzeit erfolgreich abgeschlossen worden. Mit der Modernisierung der Unteren und Oberen Königsstraße und des Friedrichsplatzes bietet die Fußgängerzone jetzt ein zusammenhängendes und attraktives Erscheinungsbild und wirkt nach dem Umbau deutlich großzügiger.
Neben den umfangreichen Kanal- und Leitungsarbeiten und dem Austausch der Straßenbahngleise sorgen vor allem neue Oberflächen, mehr Bäume, zusätzliche Sitzgelegenheiten und ein modernes Beleuchtungskonzept für neues Flair in Kassels guter Stube. Oberbürgermeister Christian Geselle, Verkehrsdezernent Dirk Stochla, Stadtbaurat Christof Nolda und Alexander Wild, Vorsitzender der City Kaufleute, haben jetzt bei einem Ortstermin auf dem Friedrichsplatz gemeinsam Bilanz gezogen.
Oberbürgermeister Geselle: „Neugestaltung ein Kraftakt, der sich gelohnt hat“
Oberbürgermeister Christian Geselle betont: „Kassels Mitte hat an Anziehung und Aufenthaltsqualität gewonnen. Auch wenn wir wegen der Corona-Pandemie die Fertigstellung der Königsstraße leider nicht feiern können, so können wir uns doch alle über die einladende neue Fußgängerzone freuen. Deren Neugestaltung war ein Kraftakt für die Stadt und für die Geschäftsanlieger, der sich gelohnt hat.“
„Herzlichen Dank an alle, die mitgewirkt und die Beeinträchtigungen durch die Bauarbeiten erduldet haben“, so Geselle. „Die Stadt Kassel hat mit großem finanziellen und organisatorischen Aufwand dafür Sorge getragen, dass die Innenstadt auch in Zukunft ein guter Standort für unsere Kaufleute und Händler ist und sich die die Besucherinnen und Besuchern aus Stadt und Region wohlfühlen können.“
City-Kaufleute würdigen gute Zusammenarbeit
Der Vorsitzende der City-Kaufleute, Alexander Wild, unterstreicht die Bedeutung der projektbegleitenden Abstimmungen: „Die enge Zusammenarbeit der Stadt mit uns City-Kaufleuten hat nicht nur die Bauabwicklung erträglich gestaltet, sondern auch zu gemeinsamen Ergebnissen bei der Beleuchtung geführt. Dass die Stadt bei der Entwicklung der Ringleuchten den Wunsch nach Farbeffekten aufgenommen hat, ist ein zentraler Gewinn für attraktive Feste und Veranstaltungen in der City. Dazu zählt auch die hochwertige und zugleich nachhaltige Weihnachtsbeleuchtung, die von den Kaufleuten mit Unterstützung der Stadt erneuert worden ist.“
Mit der Fertigstellung der Königsstraße leisten die City-Kaufleute zudem einen besonderen Beitrag zur attraktiven Gestaltung der Fußgängerzone: Gemeinsam mit der Stadt wurden zehn große Blumenkübel für eine Saison angemietet. „Die gelungene Neugestaltung der Fußgängerzone wird mit floralen Akzenten ergänzt“, sagt Wild.
Blumengruß lädt zum Flanieren ein
Die insektenfreundliche Blumenmischung unterstützt den Ansatz des Umwelt- und Gartenamtes zur Arterhaltung. Die City-Kaufleute mieten die etwa einen Meter Durchmesser großen Blumenkübel von der Firma Flower and Shower. „Die gute Stube Kassels lädt die Besucherinnen und Besucher mit diesem Blumengruß zum Besuch der Innenstadt ein“, so Alexander Wild. „Blumen sind immer ein Hingucker. Das ist bereits in der Wilhelmsstraße alljährlich eine Freude, dort zu flanieren.“
Die zehn Blumenkübel werden von Mai bis Ende Oktober in der Königsstraße stehen, fünf in Anthrazit und fünf in Limettengrün. Zur Aufstellung planen die City-Kaufleute eine Aktion: Besucherinnen und Besucher der Innenstadt können Bilder ihrer favorisierten Blumenkübel im sozialen Netzwerk Facebook posten.
Eine weitere Aktion ist in Kooperation mit dem Behindertenbeirat geplant, berichtet Wild. „Wir haben sehbehinderte Menschen zu einem Rundgang durch Innenstadt eingeladen, um ihnen die neue Möblierung vorzustellen und mit ihnen gemeinsam die Neuerungen und die Hilfestellungen, die ihnen den Innenstadtbesuch erleichtern sollen, vorzustellen.“
Stochla: Erfolgreicher Abschluss dank engagierter Baufirmen und Projektpartner
Stadtrat Dirk Stochla weist auf den großen Umfang der Arbeiten in der Königsstraße hin: „Heute endet ein umfangreicher Erneuerungsprozess in der Innenstadt. Er hat im Sommer 2015 mit den ersten Leitungsbauarbeiten in der Unteren Königsstraße begonnen, wurde im Sommer 2017 für die documenta und in den Winterwochen für den Weihnachtsmarkt ausgesetzt und in den letzten zweieinhalb Jahren in der Oberen Königsstraße zum Abschluss gebracht.“
„Den heutigen Erfolg haben die vielen Menschen möglich gemacht, die in den vergangenen Jahren auf der Baustelle und in deren Vorbereitung und Begleitung mit Tatkraft und Herzblut und unter den schwierigen Bedingungen einer Innenstadt-Baustelle im Einsatz waren“, betont Stochla. „Ihnen gebührt unser großer Dank. Wir sind stolz, hier in Kassel mit so engagierten und leistungsfähigen Baufirmen, Projektpartnern und eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten zu können.“
Investitionen von 12 Millionen Euro
Die Stadt hat mit der für ein Bauvorhaben dieser Größe vergleichsweise geringen Summe von knapp 12 Millionen Euro nicht nur die maroden und uneinheitlichen Oberflächen erneuert, sondern viele neue Qualitäten für die Fußgängerzone geschaffen. Neben den eigens für Kassel entwickelten Straßenleuchten in Ringform sind hier auch die unterirdischen Maßnahmen von großer Bedeutung.
Vor allem das hochwertige kombinierte Wurzelschutz- und Bewässerungssystem für die 31 neu gepflanzten Linden auf dem Friedrichsplatz und die erstmalig in der Unteren Königsstraße gepflanzten zehn neuen Bäume ist zukunftsweisend für die Sicherung einer grünen Innenstadt im Zeichen des Klimawandels. Mit den gerade erst gepflanzten großen Linden bietet die City ein attraktives Bild und lädt zum Verweilen ein.
Gleis- und Kanalbau: Umfassende Erneuerung der technischen Infrastruktur
Zusätzlich haben KVG, KASSELWASSER und Städtische Werke auf der knapp 800 Meter langen Baustrecke mit weiteren Investitionen ihre technische Infrastruktur umfassend erneuert und so langfristig gesichert. „Vielen ist sicher noch der eindrucksvolle Kanalbau in der Oberen Königsstraße im Sommer 2018 in Erinnerung. Die in den Sommerferien 2018 und 2019 durchgeführte vollständige Erneuerung der Gleisanlage zwischen den Kreuzungen am Stern und am Rathaus durch die KVG hat die zusammenhängende Neugestaltung der Pflasterflächen in der Königsstraße ermöglicht“, erläutert Stochla.
Ein großer Teil der erbrachten Erneuerungsleistungen in der Fußgängerzone ist unsichtbar oder fällt nicht sofort ins Auge. Diese sind aber grundlegend für die Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur in Innenstadt.
Neue Fahrradbügel sorgen für komfortables Einkaufserlebnis
Zu den sichtbaren neuen Qualitäten zählt Dirk Stochla den Zuwachs an Fahrradbügeln: „Für die Radfahrenden besteht jetzt die Möglichkeit, von den Seitenstraßen kommend in der Fußgängerzone mit wenigen Schritten einen sicheren Radbügel in der Nähe ihres Einkaufsziels zu erreichen. Die Förderung des Radverkehrs ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer klimagerechten Stadt.“
Stadtbaurat Christof Nolda freut sich über die Erneuerung der Fußgängerzone: „Sowohl die insgesamt 15 neuen Bänke wie auch die Fahrradbügel sind sofort nach ihrem Einbau von den Besucherinnen und Besuchern der Innenstadt rege in Gebrauch genommen worden. Dies ist eine schöne Bestätigung für den Planungsansatz, durch einen Verzicht auf Standleuchten Raum für eine einladende Fußgängerzone zu gewinnen.“
Stadtbaurat Nolda: Planung mit vielen Beteiligten schafft neue Qualitäten
Die Kasseler Innenstadt habe jetzt die Qualitäten gewonnen, die mit vielen Beteiligten in den zurückliegenden Planungsdiskussionen für die Königsstraße als Handlungsauftrag entwickelt wurden, hebt Stadtbaurat Nolda hervor. „Die Bänke bieten den Besucherinnen und Besuchern erstmalig in der Königsstraße Orte für ein kurzes Verweilen und Ausruhen. Das ist auch vor dem Hintergrund einer zunehmend älter werdenden, aktiven Bevölkerung ein Baustein für eine lebendige City.“
Nolda lenkt den Blick insbesondere auf die Details der Neugestaltung: „Viele größere Neuerungen in der Fußgängerzone fallen wie die hängenden Straßenleuchten oder der neue Gastronomie-Pavillon am Friedrichsplatz schnell ins Auge. Daneben hat die Innenstadt aber auch im Kleinen viel an städtebaulicher Qualität gewonnen.“
Als Beispiele nennt der Stadtbaurat Projekte in unmittelbarer Nähe der Königsstraße: „Am Rathaus hat der Aschrottbrunnen mit einer hochwertigen neuen Einfassung mit hellem Kleinpflaster und Sandsteinborden einen seiner großen Bedeutung als zeitgeschichtliches Kunstwerk gerecht werdenden Auftritt bekommen. Ebenfalls am Rathaus ist die früher in die Straße hineinragende Terrassenmauer an der Haltestelle wieder denkmalgerecht auf die historische Bauflucht in der Gebäudefront zurückgesetzt worden.“
Neu hinzugewonnenes Stück Fußgängerzone am Friedrichsplatz
Ein besonderer Gewinn für die Aufenthaltsqualität sei das neu hinzugewonnene Stück Fußgängerzone am Friedrichsplatz neben dem Bistro Alex. Bänke und bald auch Außengastronomie laden hier zum Verweilen ein und die hochwertige Informationswand zum 7000-Eichen-Projekt kommt jetzt viel besser zur Geltung.
Im Baumhain ist die erste Baumreihe um knapp zwei Meter näher an die Königsstraße herangerückt, so dass sie jetzt vor dem Bistro Alex verläuft und damit die gesamte Breite des Friedrichsplatzes sichtbar macht. Fünf Lichtstehlen und zwei Bodenstrahler-Reihen zur Beleuchtung der beiden äußeren Baumreihen setzen den Bereich nun mit einem hochwertigen Konzept in Szene.
„In der Unteren Königsstraße sind die Flächen am Druselturm einladend neu gestaltet worden. Und in drei Abschnitten ist der Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer mit hellen Pflasterflächen und im Boden eingelassenen Informationstafeln sichtbar markiert. Es gibt also Einiges zu entdecken“, so Stadtbaurat Nolda.
Kleinere Nacharbeiten: Folgen der Corona-Pandemie
Leider hat sich die Corona-Pandemie auch auf diese Baustelle ausgewirkt, so dass in den nächsten Monaten noch die eine oder andere kleine Nacharbeit notwendig sei. Dies betrifft zum Beispiel die noch fehlenden Lampen für die fünf Lichtstelen auf dem Friedrichsplatz. Auch die zusätzlichen Versorgungsleitungen für den kommenden Weihnachtsmarkt werden voraussichtlich Ende Oktober verlegt werden.
Zum Abschluss wünschen Oberbürgermeister Christian Geselle, Verkehrsdezernent Dirk Stochla, Stadtbaurat Christof Nolda und Alexander Wild, Vorsitzender der City Kaufleute allen Besucherinnen und Besuchern der Innenstadt auch in Zeiten von Corona eine gute und entspannte Zeit in der attraktiven Kasseler Fußgängerzone.
Über die Stadt Kassel
Kassel ist mit über 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Mitte Deutschlands. Rund 110.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der Universität. Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke. // documenta-Stadt Kassel
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