Leuchtender Protest lässt Rügener Königsstuhl erstrahlen

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Mit einer Lichtprojektion auf die Kreidefelsen von Rügen protestierten Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten in der vergangenen Nacht gegen die Zerstörung von Nord- und Ostsee.

„Echter Schutz für unsere Meere“ lautet die Botschaft, die sie vom Aktionsschiff „Beluga II“ aus auf den Königsstuhl strahlten. Mit der „Beluga II“ ist Greenpeace zu einer Schiffstour für den Schutz von Nord- und Ostsee gestartet. Im Schutzgebiet Adlergrund in der Pommerschen Bucht vor Rügen konnten Taucher bereits die Schönheit der Meeresumgebung mit wertvollen Steinriffen und Miesmuschelbänken dokumentieren. Greenpeace will auf weiteren Tauchgängen die Zerstörung durch Grundschleppnetze belegen, die den Meeresboden auch hier durchpflügen und die wichtigen Orte der Artenvielfalt zerstören. „Um die Meere zu retten, brauchen wir echte Schutzgebiete“, sagt Thilo Maack, Meeresbiologe und Taucher von Greenpeace. „Meeresschutz gibt es bei uns häufig nur auf dem Papier. In den ausgewiesenen Regionen müssen menschliche Aktivitäten aber verboten sein. Nur dann können sich die Meere dort so erholen, wie es für die Meeresgesundheit notwendig ist.“

In einem aktuellen Report (https://act.gp/3gFHs41) hatte Greenpeace kürzlich den miserablen Zustand von Nord- und Ostsee belegt. Besonders betroffen sind unter anderem die Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee. Zahlen des Rates für Meeresforschung (ICES) belegen, dass die jahrzehntelange Überfischung des westlichen Ostseedorsches den Bestand in eine miserable Situation gebracht hat. Nun bleibt der Nachwuchs aus. Deutschlands einzige Walart, der Schweinswal, ist aufgrund der industriellen Übernutzung von Nord- und Ostsee ebenfalls stark gefährdet. „Die Politik muss konsequenter handeln und die Fischerei in den Schutzgebieten verbieten“, sagt Maack. „Das dient letztlich sowohl der Artenvielfalt als auch den Menschen.“

MEERE STABILISIEREN DAS WELTKLIMA

Dabei sollten die deutschen Hausmeere nach der gemeinsamen europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie spätestens im Jahr 2020 einen „guten Umweltzustand“ erreichen. Stattdessen geht es den Ökosystemen schlechter denn je. Doch im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben ist die Menschheit besonders auf gesunde Meere als Verbündete angewiesen. Sie stabilisieren das Weltklima, haben rund 90 Prozent der atmosphärischen Treibhausgaswärme aufgenommen und rund 30 Prozent des menschengemachten CO2 gespeichert.

 

Original Content von Greenpeace e.V.

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