Während sich viele Frauen während der Schwangerschaft über eine volle Haarpracht mit einem gesunden Glanz freuen, ist der Schock nach der Geburt oft umso größer: Die Haare fallen büschelweise aus. Tatsächlich gehört Haarausfall nach der Geburt zu den Themen, von denen viele Frauen betroffen sind. Doch was ist die Ursache? Ist etwa das Stillen Schuld am Haarverlust? Wir klären in diesem Artikel über Mythen und Fragen rund um Haarausfall nach der Geburt auf und verraten Tipps, wie Sie den Haarausfall stoppen können.
Haarausfall nach Geburt: Was hilft?
Die Zeit nach der Geburt ist für die frisch gebackenen Mamas sehr anstrengend, aber auch eine Zeit großen Glücks. Fallen aber büschelweise die Haare aus, ist das eine große zusätzliche Belastung. Kommt es nach der Geburt zu Haarausfall, ist vor allem Geduld gefragt. Im Normalfall reguliert sich das Haarwachstum von alleine wieder. Auf chemische Produkte oder Medikamente wie Minoxidil sollte man Experten zufolge lieber verzichten. Einerseits werden sie nicht benötigt und andererseits können sie auch die Gesundheit des Babys während der Stillzeit gefährden.
Folgende Tipps können dabei helfen, den Haarausfall nach der Schwangerschaft in den Griff zu bekommen:
- viel Ruhe, besonders in den ersten Wochen nach der Geburt
- ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Nährstoffen, am besten schon während der Schwangerschaft
- Haarpflege- und Stylingprodukte für dünnes Haar benutzen (z.B. Rezilin Haarkur), um das Haar nicht zusätzlich zu beschweren
- Verzicht auf streng gebundene oder geflochtene Frisuren wie Pferdeschwänze und Dutts, die Haare lieber offen tragen
- ein neuer Haarschnitt, um den Haarausfall zu kaschieren
- Strähnen und Highlights, damit das Haar voluminöser aussieht
- weitere auslösende Faktoren wie Stress und Schlafmangel möglichst vermeiden
Kann man dem Haarausfall nach der Geburt vorbeugen?
Haarausfall nach Geburt hat hormonelle Ursachen. In diesen Prozess kann man nicht eingreifen, er lässt sich von außen weder verhindern noch beeinflussen. Hinter dem Haarausfall stecken aber oft auch weitere Ursachen oder Einflussfaktoren, die das Ausfallen der Haare begünstigen können. Diese sollte man möglichst schon während der Schwangerschaft vermeiden, um den Haarausfall nach der Geburt zu reduzieren.
Schwangere sollten dem Körper ausreichend Ruhe gönnen und Stresssituationen und Schlafmangel wenn möglich vermeiden. Es ist hilfreich, grundsätzlich auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Während einer Schwangerschaft kommt es oft zu einem Eisenmangel, der Haarausfall auslösen kann. Wer auf seine Ernährung achtet oder auch in Rücksprache mit dem Arzt auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreift, kann einem Haarausfall vorbeugen, der auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen ist.
Haarausfall nach Geburt: Was sind die Ursachen?
Eine Schwangerschaft bedeutet für den Körper der Frau eine große Veränderung. Es kommt zu einer großen Veränderung im Östrogenspiegel, die sich besonders auf die Haare und die Haut auswirkt. Viele Schwangere freuen sich während der Schwangerschaft über eine rosige, reine Haut und vollere, glänzende Haare. Die Schwangerschaftshormone bewirken, dass die Haare länger in der Wachstumsphase bleiben. Die Lebenszeit der einzelnen Haare verlängert sich und das Haar wächst. Aus diesem Grund ist das Haar kräftiger und voller. Da die Hormone zusätzlich auch die Durchblutung verbessern, bekommen die Haare auch einen gesunden Glanz. Doch warum kommt es nach der Geburt zum Haarausfall?
Im Grunde erklärt sich das von ganz allein: Der gestiegene Östrogenspiegel hat während der Schwangerschaft dafür gesorgt, dass die Haare länger wachsen. Ist das Baby auf der Welt, sinkt der Östrogenspiegel stark ab und der Haarwachstumszyklus beginnt sich zu normalisieren. Viele Haare gehen nun gleichzeitig in die Ruhephase über und fallen schließlich aus. Der verstärkte Haarausfall macht sich für gewöhnlich etwa zwei bis drei Monate nach der Geburt bemerkbar. Es fallen einerseits die Haare aus, deren Wachstumsphase durch die vielen Östrogene verlängert wurde. Andererseits gehen auch die Haare aus, die dem normalen Haarwachstumszyklus unterliegen.
Haarausfall nach der Geburt ist ein häufiges Phänomen, das man auch als postpartales Effluvium bezeichnet. Auch wenn der Haarverlust für die betroffenen Frauen oft ein großer Schock ist, besteht kein Grund zur Sorge. Genau genommen handelt es sich nicht um einen krankhaften oder behandlungsbedürftigen Haarausfall. Sobald sich der Hormonspiegel wieder eingependelt hat, hört der Haarausfall von allein auf. Ist das aber nicht der Fall und zeigen sich bei der Mama weitere Symptome wie ungewöhnliche Blässe, ist ein Gespräch mit dem Arzt ratsam.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Haarausfall und der Stillzeit?
Noch immer kursiert das Gerücht, dass das Stillen Haarausfall verursacht. Das hängt damit zusammen, dass der Haarausfall in der Stillzeit oft später eintritt. Aus diesem Grund denken viele Frauen, dass das Stillen schuld am Haarausfall ist. Tatsächlich bewirkt das Stillen einfach nur eine Verzögerung der Hormonumstellung. Daher zeigt sich der Haarverlust manchmal erst nach dem Abstillen. Der eintretende Haarausfall liegt auch hier nur am sinkenden Östrogenspiegel – das Stillen selbst hat keinen direkten Einfluss auf den Haarausfall nach der Schwangerschaft.
Wie lange dauert Haarausfall nach der Geburt?
Normalerweise ist Haarausfall nach der Geburt nur vorübergehend. Es handelt sich genau genommen nur um eine Phase, in der sich das Haarwachstum wieder auf den Zustand vor der Schwangerschafft reguliert und nicht um einen krankhaften Haarausfall. Wie lange der Haarausfall nach der Geburt anhält, kann individuell sehr unterschiedlich sein.
Meist macht sich das Ausfallen der Haare zwei bis drei Monate nach der Geburt bemerkbar. Bis sich der normale Haarwachstumszyklus wieder einstellt, vergehen ungefähr sechs Monate. Etwa 9 Monate nach der Geburt bzw. dem Abstillen sollte alles wieder normal sein und der Haarverlust stoppen.
Hört der Haarausfall auch ein Jahr nach der Geburt nicht auf oder wird stärker, sollte man einen Arzt bzw. eine Ärztin zu Rate ziehen. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass eine andere Ursache für den Haarausfall verantwortlich ist. Oft kommt es im Rahmen einer Schwangerschaft zum Beispiel zu einem Nährstoffmangel, der das Haar brüchig werden und ausfallen lässt.
Hat jede Frau Haarausfall nach der Geburt?
Während sich bei der einen Frau vielleicht ein paar Haare mehr auf dem Kopfkissen oder in der Bürste sammeln, gehen bei anderen Frauen büschelweise die Haare aus. So oder so ist nahezu jede Frau von Haarausfall nach der Schwangerschaft betroffen – nur kann dieser sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Verschlimmert sich der Haarausfall bei weiteren Schwangerschaften?
Manchmal liest man davon, dass sich der Haarausfall bei einer erneuten Schwangerschaft extrem verschlimmert hat und noch mehr Haare ausgegangen sind. Das kann durchaus passieren, wenn die Schwangerschaften rasch aufeinander folgen. Die Haare haben nicht genug Zeit, normal nachzuwachsen, weshalb sie bei einer weiteren Schwangerschaft dünner aussehen.
Die folgende Schwangerschaft beginnt mit weniger Haaren, wodurch der Eindruck entsteht, dass erneute Schwangerschaften den Haarausfall verschlimmern. Im Grunde wird der Haarausfall nach der Geburt bei nachfolgenden Schwangerschaften aber nicht schlimmer.
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