Das Ende einer tragischen Liebesgeschichte zu einer Schaufensterpuppe
Na, was hatte sich unser nächtlicher Einbrecher wohl erhofft, als er da so ganz romantisch im Schein der Kasseler Straßenlaternen die Schaufensterpuppe entkleidete?
Vielleicht ein kleines Rendezvous?
Oder schwebte ihm eher ein stilvolles Upgrade für die kalte Nacht vor?
Schließlich war er, wie die Polizei später feststellte, ja auch ein modisch anspruchsvoller Typ – die Jacke, die er am Ende trug, hatte immerhin noch das Preisschild dran. Ganz schön exklusiv.
Kurz nach 1:45 Uhr also – der Moment, in dem unser kühner Fashion-Fan beschloss, die große Scheibe eines Geschäfts an der Oberen Königsstraße zu zerschlagen und die Puppe ins Freie zu zerren.
Für alle Fashionistas ist klar: Im Winter braucht man schließlich Auswahl. Doch oh weh! Statt sich in Ruhe der neuen Errungenschaft zu widmen, sorgte die Alarmanlage dafür, dass seine Karriere als Mode-Mogul jäh unterbrochen wurde.
Die Polizei, alarmiert und in voller Streifenstärke im Einsatz, schaffte es, ihn nur ein paar Straßen weiter in der Wilhelmsstraße einzufangen.
Dort stand er nun, die frisch „erworbene“ Jacke an, noch leicht benebelt von der Nacht und dem Alkohol. Ein Atemalkoholtest? Ach, geschenkt, dafür war der Pegel wohl doch zu hoch.
Bleibt die Frage:
- Ging’s hier wirklich nur um die Kälte?
- Oder doch um eine ganz besondere Verbindung zu einer Schaufensterpuppe?
Die Ermittlungen laufen, doch eines ist sicher: Auch wenn’s nicht die große Liebe war – zumindest die Jacke durfte ihn auf das Revier begleiten.