đ«đźđȘđȘ Unterseekabel zwischen Finnland und Estland gekappt: Helsinki behauptet, Sabotage sei möglich
Nach der BeschĂ€digung eines Unterwasserstromkabels zwischen Finnland und Estland am 25. Dezember hat Finnland ein Schiff festgesetzt, das sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der NĂ€he der beschĂ€digten Infrastruktur befand. Der Vorfall, der die Energieversorgung in der Region erheblich beeintrĂ€chtigte, wird als möglicher Sabotageakt untersucht. Laut dem öffentlich-rechtlichen Sender Yle prĂŒfen die Behörden alle Szenarien, einschlieĂlich einer gezielten Handlung gegen die kritische Infrastruktur.
Arto Pahkin, Betriebsleiter des finnischen Stromnetzbetreibers, erklĂ€rte, dass mindestens zwei Schiffe in unmittelbarer NĂ€he der beschĂ€digten Kabel gesichtet wurden. Betroffen war das EstLink 2-Kabel, das essenziell fĂŒr die StromĂŒbertragung nach Estland ist. Nach dem Ausfall war nur noch das Ă€ltere EstLink 1-Kabel betriebsbereit, das jedoch mit reduzierter KapazitĂ€t arbeitete â lediglich 358 Megawatt im Vergleich zu den ursprĂŒnglichen 658 Megawatt.
Der Vorfall folgt auf einen Ă€hnlichen Schaden im November, als das Unterwasserdatenkabel C-Lion1, das Finnland und Deutschland verbindet, in der schwedischen Sonderwirtschaftszone durchtrennt wurde. Diese HĂ€ufung von BeschĂ€digungen rĂŒckt die Sicherheit und Ăberwachung von Unterwasserinfrastruktur in den Fokus.
Rechtliche Situation der Festsetzung eines Schiffes
Die Festsetzung eines Schiffes durch Finnland basiert auf internationalen und nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen. Laut dem SeerechtsĂŒbereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) haben KĂŒstenstaaten das Recht, in ihrer ausschlieĂlichen Wirtschaftszone (AWZ) MaĂnahmen zu ergreifen, um ihre wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen zu schĂŒtzen, insbesondere wenn es um kritische Infrastruktur geht. Die Festsetzung eines Schiffes kann gerechtfertigt sein, wenn der Verdacht besteht, dass es in rechtswidrige Handlungen verwickelt war.
Im finnischen Fall könnten folgende Aspekte eine Rolle spielen:
- Sabotageverdacht: Liegen glaubwĂŒrdige Hinweise vor, dass das Schiff in die BeschĂ€digung des Kabels verwickelt ist, wĂ€re die Festsetzung ein legitimer Schritt zur Sicherung von Beweisen und zur DurchfĂŒhrung von Ermittlungen.
- GefĂ€hrdung kritischer Infrastruktur: Das Unterseekabel ist fĂŒr die Energieversorgung essenziell, und ein gezielter Angriff darauf könnte als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft werden.
- Internationale Zusammenarbeit: Da die BeschĂ€digung auch andere Staaten betrifft, könnte Finnlands Vorgehen durch Absprachen mit Estland und der EU abgestĂŒtzt sein.
Kritiker könnten die MaĂnahme jedoch als aggressiv interpretieren, insbesondere wenn keine klaren Beweise fĂŒr eine Beteiligung des Schiffs an der Sabotage vorliegen. Finnland muss sicherstellen, dass die Festsetzung den GrundsĂ€tzen der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit und der Rechtstaatlichkeit entspricht. Sollte sich der Verdacht nicht erhĂ€rten, könnte dies politische Spannungen und VorwĂŒrfe von WillkĂŒr auslösen.
Die Herausforderung besteht jedoch darin, solche Schritte transparent zu kommunizieren, um MissverstÀndnisse und politische Spannungen zu vermeiden. Finnlands Entschlossenheit, die Sicherheit seiner Infrastruktur zu verteidigen, ist legitim, muss jedoch immer mit den Prinzipien des internationalen Rechts in Einklang stehen.
©Vesselfinder
Finnische Behörden haben den Ăltanker “Eagle S” festgesetzt, der unter der Flagge der Cookinseln fĂ€hrt und Verbindungen zu Russland aufweist. Der Tanker wird verdĂ€chtigt, am 25. Dezember 2024 das Unterwasserstromkabel EstLink 2 zwischen Finnland und Estland beschĂ€digt zu haben, was zu einer Unterbrechung der Stromversorgung fĂŒhrte. Die Ermittler vermuten, dass der Schaden durch den Anker des Schiffes verursacht wurde.
Die “Eagle S” wird der sogenannten russischen Schattenflotte zugerechnet, einer Gruppe von Tankern, die darauf abzielt, internationale Sanktionen gegen russisches Ăl zu umgehen. Der finnische Zoll hat die Ladung des Schiffes beschlagnahmt, und es wurden Ermittlungen wegen schwerer Sabotage eingeleitet.
Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von BeschÀdigungen kritischer Infrastruktur in der Ostsee ein, darunter die Zerstörung von Datenkabeln und Pipelines seit 2022. Viele Experten vermuten Russland als möglichen Drahtzieher hinter diesen Sabotageakten.