Finaler Einsatz der MT: Letzter Stopp Magdeburg

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Am 34. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga muss die MT Melsungen noch einmal auf Reisen gehen: Letzter Stopp ist die Ottostadt Magdeburg. Dort werden die Nordhessen am Sonntag um 15:00 Uhr vom Viertplatzierten SC Magdeburg erwartet. Das Spiel in der höchstwahrscheinlich ausverkauften GETEC-Arena wird live auf SKY übertragen, der Sender beginnt ab 14:00 Uhr im Rahmen einer Konferenz mit Vorberichten aus allen neun Spielorten.

Der letzte Vorhang der Handball-Bundesligasaison 2017/2018 fällt am kommenden Sonntag. Für die MT Melsungen wird das in der Ottostadt Magdeburg der Fall sein. Die Kapitale Sachsen-Anhalts schmückt sich seit 2010 mit dem Namen eines Kaisers (Otto der Große) und eines Wissenschaftlers (Otto von Guericke), die laut Eigenwerbung “den Menschen in der Stadt schon vor hunderten von Jahren Selbstvertrauen und Kraft gaben”.

SCM will vierten Tabellenplatz verteidigen

Auf den Sport  übertragen, könnten das auch die Handballer des SC Magdeburg für sich reklamieren. Der Traditionsverein ist der herausragende Sportclub der Stadt, hat unter anderem sechs europäische Titel einschließlich Champions League, 11 DDR-Meisterschaften, eine Deutsche Meisterschaft, und zwei DHB-Pokalsiege errungen. Nun steht die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert kurz davor, mit dem vierten Tabellenplatz den Erfolg der Saison 2014/15 zu wiederholen. “Wir werden alles reinhauen und versuchen, uns mit einer anspruchsvollen Leistung für die fantastische Unterstützung bei unseren Zuschauern zu bedanken. Es ist uns allen wichtig, die Saison mit einem guten Eindruck zu beenden”, wird der Coach auf der vereinseigenen Homepage zitiert. Dieser Anspruch erwächst nicht zuletzt aus der Tatsache, dass der SCM in zwei anderen Wettbewerben leer ausgegangen ist. Im DHB-Pokal scheiterte man Anfang Mai im Halbfinale am späteren Pokalgewinner Rhein-Neckar Löwen und im FinalFour des EHF-Cups wurde als Ausrichter “nur” Rang drei erreicht.

Finn Lemke an alter Wirkungsstätte – Nebojsa Simic fehlt

MT-Abwehrchef Finn Lemke, der am Sonntag an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, weiß: “Im letzten Heimspiel einer Saison ist man besonders heiß darauf, sich mit einer guten Leistung vom eigenen Publikum zu verabschieden. Das wollten wir am vergangenen Wochenende auch. Und das ist uns ganz gut gelungen”. In der Tat, die Vorstellung der MT gegen die Füchse Berlin, die zu dem Zeitpunkt ja sogar noch eine Minimalchance auf den Meistertitel hatten, kam einer Gala gleich. Heinevetter, Wiede & Co. wurden mit 31:24 zurück in die Hauptstadt geschickt. Die Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle wurden im Verlauf des Spiels ein ums andere Mal von ihren Sitzen gerissen. Zum einen, vom 12-fachen Torschützen Julius Kühn, zum anderen von Zerberus Nebojsa Simic. Der MT-Keeper lieferte mit 14 Paraden eine Glanzvorstellung ab. Ausgerechnet er wird seine Mannschaftskameraden Sonntag  in Magdeburg nicht unterstützen können. Der Montenegriner muss wegen einer Wadenverletzung passen. Für ihn wird mit Fabian Mayfarth ein Keeper aus dem Unterbau der MT einspringen. “Das soll für Fabian auch eine Belohnung dafür sein, dass er stets mittrainiert und sich für Notfälle als Ersatz zur Verfügung gestellt hat”, begründet Heiko Grimm die Maßnahme.

Grimm: Wir haben uns etwas ausgedacht

Ansonsten setzt der MT-Coach auf den gleichen Kader wie in den letzten erfolgreichen Spielen gegen die Rhein-Neckar Löwen und die Füchse Berlin, in denen die Mannschaft jeweils komplett war. Vor diesen beiden Paukenschlägen – ausser den Füchsen bändigte die MT ja auch schon die Löwen – hatten die Nordhessen gegen Erlangen und Ludwigshafen gewonnen. Keine Frage, die Erfolgskurve zeigt zum Saisonende noch einmal steil nach oben. Auch wenn sich an dem siebten Tabellenplatz nichts mehr ändern wird, möchte Heiko Grimm dieses Hoch gerne auch in Magdeburg fortsetzen. Einen Plan, wie das gelingen kann, hat er natürlich ausgetüftelt, verrät aber nur soviel: “Wir haben uns wieder etwas ausgedacht, wovon der Gegner überrascht sein könnte”.

Welche Züge solche Überraschungen annehmen können, hat Grimm ja im Spiel beim kurz vor der Meisterschaft stehenden Rhein-Neckar Löwen gezeigt, als er dort phasenweise mit drei Kreisläufern gleichzeitig spielen ließ, mit Finn Lemke (2,10 m) ausgerechnet den Abwehrchef in die Nahwurfzone beordert hat, der dann auch noch zwei entscheidende Tore vom Sechser erzielte. Und wie sagt Lemke auch: “Wir fahren nicht nach Magdeburg, um uns zum Saisonausklang auf Kaffee und Kuchen zu verabreden”. Gelänge also dort der fünfte Sieg in Folge, dürfte sich Magdeburg zumindest in guter Gesellschaft wähnen: Auch die Rhein-Neckar Löwen hatten in Hin- und Rückspiel das Nachsehen gegen die Rotweissen aus Nordhessen.

Rund ums Spiel:

Am Freitagnachmittag waren 6.650 der 6.800 Tickets vergriffen. Die GETEC-Arena wird also bis zum Anwurf am Sonntag höchstwahrscheinlich ausverkauft sein.

Auf beiden Seiten rücken zwei Nachwuchsspieler ins Aufgebot: Bei der MT wird Fabian Mayfarth aus der MT-Zweiten Torhüter Nebojsa Simic vertreten, beim SCM steht Justus Kluge von den SCM-Youngsters für Linksaussen Lukas Mertens parat.  

Julius Kühn hat in diesem Spiel noch die Chance, die Torjägerkrone zu erlangen. Seit Monaten liefert sich der MT-Shooter ein Fernduell mit Hannovers Casper Mortensen. Der Linksaussen der Niedersachsen hat vor dem letzten Spieltag 216 Treffer (davon 93 Siebenmeter) auf dem Konto, der Halblinke der Nordhessen indes 212 (davon 3 Siebenmeter).  Wie auch immer das Duell ausgeht, bester Feldtorschütze bleibt Julius Kühn allemal.

Auch wenn der SC Magdeburg aufgrund einer Niederlage bei gleichzeitigem Sieg des THW Kiel den vierten Tabellenplatz an die Nordlichter abtreten müsste, wäre seine Teilnahme am kommenden EHF-Cup-Wettbewerb nicht in Gefahr. Aufgrund der Tatsache, dass die Füchse Berlin als Cup-Gewinner automatisch qualifiziert sind, darf auch der Fünfte der Bundesligatabelle an diesem Wettbewerb teilnehmen.

Bisherige Bundesligavergleiche MT vs. SCM

25 Spiele, 16 Siege SCM, 5 Siege MT, 4 Remis
Die letzte Begegnung:
22.10.2017, MT Melsungen – SC Magdeburg 29:27

Schiedsrichter in Magdeburg
Nils Blümel (Berlin) / Jörg Loppaschewski (Berlin); Spielaufsicht: Jörg Mahlich.

TV-Berichterstattung:
SKY überträgt live, Vorberichte gibt es ab 14:00 Uhr.

Infos zum Gegner:
www.scm-handball.de

 

 

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