Zwei Tatverdächtige in U-Haft
(ots)Lohfelden (Landkreis Kassel): Ein Schlag gegen eine Tätergruppierung, die im Verdacht steht, bundesweit mit sogenannten Skimming-Fällen in Erscheinung getreten zu sein, gelang den Ermittlern des Kommissariats 23/24 der Kasseler Kripo am Mittwoch vergangener Woche mit der Festnahme von zwei Tatverdächtigen in Lohfelden. Die 50 und 51 Jahre alten Männer sind dringend verdächtig, durch technische Manipulationen an Tankautomaten Daten von Zahlungs- und Tankkarten ausgespäht und anschließend Kartendoubletten erstellt zu haben. Mit diesen kopierten Karten wurde an verschiedenen Tankstellen in ganz Deutschland sowie im benachbarten Ländern getankt sowie bezahlt. Auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft sind die beiden auf Bulgarien stammenden Tatverdächtigen einem Haftrichter vorgeführt worden und sitzen nun in Untersuchungshaft. Ausstehende Ermittlungen standen einer Veröffentlichung des Falls bislang noch entgegen.
Den Festnahmen vorausgegangen waren kriminalpolizeiliche Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen, wo die bis dahin nicht identifizierte Tätergruppierung ins Visier von Betrugsermittlern geraten war. Nach Eingang des Hinweises auf eine Manipulation an einer Tankstelle in Lohfelden verdichteten sich bei den eingeleiteten Ermittlungen der Kasseler Kripo die Hinweise, woraufhin operative Maßnahmen eingeleitet wurden. Nach bisherigem Ermittlungsstand hatten die Täter am Morgen einen Kunststoffrahmen mit elektronischen Bauteilen und entsprechendem Equipment an dem Tankautomaten installiert. Als sie die Technik am vergangenen Mittwochabend wieder abbauen wollten, nahmen Zivilfahnder der Operativen Einheit der Kasseler Polizei die beiden Tatverdächtigen fest. Derzeit dauern die umfangreichen Ermittlungen der Beamten des K 23/24 an, bei denen gemeinsam mit Ermittlern aus anderen Bundesländern zahlreiche Skimming-Fälle geprüft werden. Derzeit können der Tätergruppierung 20 Taten des Ausspähens und Abfangens von Daten an Tankautomaten in mehreren Bundesländern zugeordnet werden. Mit bei diesen Taten ausgelesenen Daten wurden durch die Betrüger Kopien der Karten erstellt, die nach aktuellem Sachstand in 75 Fällen zum Bezahlen eingesetzt wurden. Der bis dato bekannte Gesamtschaden beläuft sich auf über 250.000 Euro.
Polizeipräsidium Nordhessen