Die Waffenlieferungen und die Staatsräson: Ein zynischer Blick auf Deutschlands Rolle

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Natürlich hat Deutschland längst die nächste Lieferung von hochmodernen Waffen an Israel in die Wege geleitet.

Schließlich handelt es sich hier um nichts weniger als die Verteidigung der einzigen Demokratie im Nahen Osten gegen diese überaus gefährlichen Syrer – Entschuldigung, natürlich Terroristen!

Man darf doch nicht vergessen, dass sich in Damaskus sicherlich die nächste Weltherrschaftszentrale versteckt, strategisch direkt neben den Ruinen eines Krankenhauses.

Eine reine Sicherheitsmaßnahme also, dass wir mit unseren Steuergeldern Israel die Mittel liefern, diese Bedrohung im Keim zu ersticken.

Und was sagt unsere beste, intelligenteste und moralisch unfehlbare Außenministerin dazu? Vermutlich etwas wie: „Es ist unsere historische Verantwortung, Israel in seinem Streben nach Frieden und Stabilität zu unterstützen – notfalls auch mit noch mehr Waffen, Bomben und einer ordentlichen Portion doppelter Standards.“ Schließlich hat sie ja auch schon Putin unmissverständlich klargemacht, dass er Assad am besten noch heute ausliefert, sonst drohen wir mit der härtesten Waffe der deutschen Diplomatie: einem scharf formulierten Tweet.

Aber wie sieht es mit Deutschlands eigenem Beitrag zur Hilfe aus?

Wir könnten doch ein paar Panzer umlackieren und in die Levante schicken. Vielleicht ein hübsches Blau-Weiß mit Davidstern drauf, damit sie im Einsatz auch die richtige Botschaft vermitteln.

Unsere Staatsräson gebietet schließlich, dass wir uns blind hinter jede Aktion stellen, die mit israelischer Sicherheit zu tun hat, egal, wie fragwürdig sie sein mag.

Und wenn dabei noch ein Stück Syrien annektiert wird – na und? Wer braucht diese Ruinen schon, außer vielleicht ein paar unbelehrbaren Syrern?

Währenddessen fragen wir uns in Deutschland: Wäre es nicht viel einfacher, Assad selbst gleich bei uns aufzunehmen?

Vielleicht im Gästezimmer des Auswärtigen Amts, um Frau Baerbock die Verhandlungen zu erleichtern. Aber keine Sorge, es wird alles gut.

Am Ende wird die internationale Gemeinschaft uns wie immer applaudieren – für unsere moralische Überlegenheit, unsere großzügigen Waffenlieferungen und unser kompromissloses Engagement für Frieden, Freiheit und… Staatsräson.


Bei Krauss-Maffay-Wegmann reibt man sich bereits die Hände und hat flugs ein paar Arbeiter bereitgestellt zur Umlackierung.

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