Die “neru phuyt”

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Im alten Ägypten gab es ein Sauberkeitsgebot, mit dem die Gesundheit des Pharaos sichergestellt werden sollte. Wenn der Pharao jemals das Gefühl hatte, zu viel gegessen zu haben oder Darmprobleme zu haben, rief er einfach seine Proktologen, die neru phuyt genannt wurden, was so viel wie “Hirte des Anus” bedeutet.

Diese Proktologen kümmerten sich einerseits um alle Probleme, die mit Hämorrhoiden zusammenhingen. Außerdem hatten sie die Aufgabe, den Darm des Pharaos zu entleeren, wenn dieser mehr als gewöhnlich aß, um die Verdauung zu erleichtern.

Die mit der Reinigung des Anus beauftragten Personen führten eine goldene Kanüle (Katheter) in den Enddarm des Pharaos ein und ließen das Wasser eindringen, um eine Darmspülung durchzuführen.

Nicht nur der Pharao unterzog sich dieser Behandlung, sondern auch viele andere einfache Menschen im alten Ägypten. Der einzige Unterschied bestand darin, dass in ihrem Fall hohle Holz- oder Metallstäbe anstelle von Goldkanülen verwendet wurden, um das Wasser zum Fließen zu bringen.

Dieses Bild zeigt den Vorgang, bei dem die Kanüle in den Mund eingeführt und abgesaugt wird. Das muss der schmutzigste Job der Geschichte gewesen sein. Sie diente jedoch als Grundlage für die heutige Proktologie.

Um 2200 v. Chr. bezeugte Irynachet den letztgenannten Titel. Seit der ersten Dynastie gibt es im alten Ägypten Institutionen, die als (Per Ankh) oder Hausen des Lebens bekannt sind. Diese Einrichtungen mögen einem medizinischen Zweck gedient haben; sie werden gelegentlich in Inschriften neben Ärzten wie Peftauawyneit und Wedjahorresnet erwähnt, die mitten im ersten Jahrtausend v. Chr. lebten. In der 19. Dynastie hatten ihre Mitarbeiter Zugang zu Annehmlichkeiten wie Krankenversicherung, Renten und bezahlte Freizeit.

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