Designierter US – Präsident Trump droht BRICS

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Die Drohung von Zöllen in Höhe von „100 Prozent“ gegen die BRICS-Staaten, insbesondere in einem Kontext, in dem diese zunehmend versuchen, den US-Dollar als Leitwährung zu ersetzen, wirkt auf den ersten Blick wie ein verzweifelter Versuch, Macht und Kontrolle zu wahren. Doch lässt sich tatsächlich ein BRICS-Staat von einer solchen Ansage beeindrucken?

Reaktion der BRICS-Staaten

Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) haben in den letzten Jahren strategisch ihre Zusammenarbeit intensiviert, insbesondere mit dem Ziel, ihre wirtschaftliche und finanzielle Abhängigkeit von den USA zu reduzieren. Die Einführung alternativer Zahlungssysteme, die Entwicklung von Handelsabkommen in lokalen Währungen und die Gründung von Institutionen wie der BRICS-Bank zeigen deutlich, dass sie bereit sind, sich den wirtschaftlichen Drohungen der USA zu widersetzen.

Von den fünf BRICS-Staaten dürfte kein einziger ernsthaft beeindruckt sein. Insbesondere Russland und China, die führenden Kräfte hinter der BRICS-Initiative, haben längst bewiesen, dass sie bereit sind, wirtschaftlichen Druck aus Washington auszuhalten. Indien verfolgt zwar eine strategische Balance zwischen Ost und West, zeigt aber ebenso wenig Anzeichen, sich von solchen Drohungen einschüchtern zu lassen. Brasilien und Südafrika könnten theoretisch anfälliger sein, doch die aktuelle geopolitische Dynamik lässt auch hier wenig Spielraum für einen Rückzug aus der BRICS-Strategie.


Wirtschaftlicher Nutzen für die USA

Die USA befinden sich wirtschaftlich in einer angespannten Lage: hohe Inflation, wachsende Staatsschulden und eine schwindende industrielle Basis. Zölle dieser Größenordnung könnten kurzfristig amerikanische Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz schützen, doch auf lange Sicht würde ein solcher Schritt die globalen Lieferketten weiter destabilisieren und die USA von wichtigen Rohstoffen und Märkten abschneiden.

Zudem könnten diese Zölle zu einer Eskalation von Handelskriegen führen, die die ohnehin fragile globale Wirtschaft weiter belasten. Für die USA wäre dies ein Schuss ins eigene Knie: Exportabhängige Industrien könnten leiden, und die Inflationsrate könnte durch steigende Preise für importierte Güter noch weiter anziehen.


Gefahr für die amerikanische Vormachtstellung

Ja, die USA sehen ihre Vormachtstellung durch BRICS bedroht, und diese Drohung ist ein klarer Ausdruck dieser Angst. Durch die kontinuierliche Expansion von BRICS und deren Bemühungen, eine multipolare Weltordnung zu fördern, wird die Hegemonie des Dollars und damit die wirtschaftliche Macht der USA zunehmend untergraben. Diese Drohung von Trump könnte jedoch das Gegenteil bewirken:

  1. Stärkung der BRICS-Allianz: Eine solche Eskalation könnte die BRICS-Staaten enger zusammenschweißen, da sie sich gemeinsam gegen die USA positionieren könnten.
  2. Aufwertung von BRICS: Die Tatsache, dass die USA auf solche drastischen Maßnahmen zurückgreifen, unterstreicht die wachsende Bedeutung der BRICS-Staaten und könnte deren globale Wahrnehmung als ernstzunehmende Alternative zur westlichen Ordnung weiter stärken.
  3. Verlust an Glaubwürdigkeit: Solche aggressiven Drohungen könnten auf die Verbündeten der USA abschreckend wirken und deren Vertrauen in die Stabilität und Verlässlichkeit der amerikanischen Politik weiter schwächen.

Résumé

Die Drohung von Donald Trump ist symbolisch für die schwindende Macht der USA in der globalen Wirtschaft.

Sie ist eher Ausdruck von Schwäche als von Stärke und dürfte die BRICS-Staaten in ihrer Strategie bestärken, sich vom Dollar zu lösen.

Langfristig schadet eine solche Politik den USA selbst und könnte die multipolare Weltordnung, die BRICS anstrebt, weiter beschleunigen.

Anstatt die Vormachtstellung zu sichern, erreicht Trump damit wohl genau das Gegenteil: eine Schwächung der USA und eine Aufwertung der BRICS-Allianz.

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