NABU zu Bauernprotesten: Umweltprobleme nicht leugnen

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Berlin – Die heutigen Bauernproteste kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:

„Die Sorgen von Landwirtinnen und Landwirten sind verständlich. Viele fühlen sich dem Preisdruck und steigenden Umweltanforderungen kaum gewachsen. Doch es bringt nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Die Umweltprobleme lassen sich nicht leugnen: Bestäuber verschwinden in Rekordtempo, die typischen Feldvogelarten sind dramatisch eingebrochen. Unser Grundwasser ist mit Nitrat belastet und die Klimabilanz der Landwirtschaft unverändert schlecht. Darüber müssen wir einen Dialog führen. 

Die Bundesregierung muss jetzt für eine gerechtere Agrarpolitik sorgen, die Brücken schlägt statt weitere Gräben in der Gesellschaft zu reißen. Unsere Steuergelder müssen endlich bei jenen Landwirtinnen und Landwirten ankommen, die umwelt- und klimafreundlich produzieren wollen – von der Politik aber bislang Steine in den Weg gelegt bekamen. Rund 60 Milliarden Euro stehen hierfür pro Jahr in Brüssel bereit. Dieses Geld darf keine Turbo-Landwirtschaft mehr fördern. Es muss gerechter und nachhaltiger verteilt werden. Die Bundesregierung muss zudem faire Preise und Wettbewerbsbedingungen ermöglichen, regionale Vermarktung stärken und ausreichend Platz für die Artenvielfalt schaffen, in jedem Betrieb. Die künftige Agrarpolitik muss fair sein zu Landwirtinnen und Landwirten, Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern und den nächsten Generationen gleichermaßen. Das sollten wir alle einfordern.“ 

Mitte Dezember verhandelt Bundeskanzlerin Angela Merkel den EU-Haushalt und damit das Budget und den Kurs der europäischen Agrarpolitik für das kommende Jahrzehnt. „Wenn die Bundesregierung es dann wieder versäumt, für eine nachhaltige Landwirtschaft einzustehen, verdient sie die Proteste von Landwirtinnen und Landwirten wie Umweltschützerinnen und Umweltschützern“, so Krüger.

 

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