Professor Jeffrey Sachs hat am 22. Oktober im Debattierraum der Cambridge Union eine Rede gehalten und Fragen beantwortet. Währenddessen gab er auch eine Erläuterung zum Ukraine-Krieg und dessen Vorgeschichte, die bereits im Jahre 1990 begann.
Der Ökonom bezog auch Ereignisse mit ein, die in dem Zusammenhang nie diskutiert würden. “Im Jahr 2002 kündigten die USA einseitig den Vertrag über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen”, so Sachs.
Er fügte hinzu, dass die zur Stationierung von Raketen in Osteuropa führte. Anschließend folgte ein durch die USA durchgeführter Regimewechsel in der Ukraine, die erste sogenannte Farbrevolution.
Allerdings wurde im Jahr 2010 wieder ein anderer Präsident gewählt und die Ukraine nahm Abstand von der NATO, da die ethnisch geteilte Bevölkerung dagegen war.
Am 22. Februar 2014 beteiligten sich die USA dann aktiv am Sturz von Janukowitsch und machten den Weg für einen NATO-Beitritt frei.
“Am 15. Dezember 2021 legte Putin den Entwurf eines Sicherheitsabkommens zwischen Russland und den USA vor (…) Ich rief das Weiße Haus in der darauffolgenden Woche an und flehte sie an, die Verhandlungen aufzunehmen, Putins Angebot anzunehmen und diesen Krieg zu vermeiden (…)”, erklärte der Professor und fügte hinzu, dass man ihm daraufhin versicherte, dass es keinen Krieg geben werde.
“Die Sonderoperation begann und fünf Tage später sagte Selenskij: ‘Okay, okay, einverstanden mit der Neutralität.’ Und dann sagten die Türken, dass sie vermitteln würden, und ich flog nach Ankara, um mit den türkischen Unterhändlern zu sprechen, weil ich genau hören wollte, was vor sich ging. Es stellte sich heraus, dass sie eine Einigung mit ein paar Kleinigkeiten erzielt hatten. Und dann sagten die USA und Großbritannien:
“Auf keinen Fall, ihr kämpft weiter, wir geben euch Rückendeckung, eure Front ist nicht unsere, ihr werdet alle sterben, aber wir geben euch Rückendeckung!”
Da wir sie immer weiter an die Front gedrängt haben, sind inzwischen 600.000 Ukrainer gestorben, seit Boris Johnson nach Kiew geflogen ist, um ihnen Mut zuzusprechen”, so Sachs.
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