In den nächsten Tagen und vor allem Nächten ist mit extremen Minusgraden in Kassel zu rechnen. Die Temperaturen sollen sich der -20°-Marke nähern. Amtstierärztin Dr. Regina Emrich appelliert daher an einen ausreichenden Kälteschutz der Fellfreunde zu denken.
Eine ganzjährige Außenhaltung entspricht am ehesten den natürlichen Bedürfnissender Tiere und wird daher gern in der amtlichen Tierschutzüberwachung gesehen. Kaninchen sind wenig kälte- sondern eher hitzeempfindlich. Wenn jedoch die Minusgrade in den zweistelligen Bereich sinken, haben auch Kaninchen zu kämpfen. Gesundheitlich angeschlagene oder unzureichend gehaltene oder versorgte Tiere können sogar versterben.
Erforderlich für die tiergerechte Außenhaltung ist ein strukturierter Auslauf (mindestens sechs Quadratmeter für zwei Kaninchen) mit einem entsprechend groß dimensionierten, witterungsgeschützten Bereich. Kaninchen sind wechselaktiv und bewegen sich auch nachts sehr viel. Bewegung hält sie warm. Ist das Gehege oder der Käfig zu klein, fehlt ihnen diese Möglichkeit sich entsprechend anzupassen.
Kaninchen benötigen einen Schutzraum, der mindestens so groß dimensioniert sein muss, dass alle Tiere ausgestreckt in Seitenlage ruhen und sich auf den Hinterbeinen aufrichten (Männchen machen) können. Eine Einzelhaltung ist ohnehin nicht artgerecht. Durch Kontaktliegen halten sich die Kaninchen warm und die Schutzhütte wird schneller durch die Körperwärme erwärmt. Zudem sind mehrere Kaninchen deutlich aktiver als eines alleine. Damit die Tiere sich weiterhin bewegen können, sollte man sie keinesfalls im Schutzraum einschließen. Öffnungen sollten nicht zur Wetterseite ausgerichtet sein. Und um es im Schutzraum angenehm warm zu haben, ist eine großzügige Einstreu mit Heu und Stroh wichtig.
Holen Sie die Kaninchen bei eisigen Temperaturen jedoch nicht in den Wohnbereich, da sie bei milderen Wintertemperaturen nicht einfach wieder in die Außenhaltung zurückgesetzt werden können. Der Unterschied wäre zu drastisch. Wählen sie einen geschützten Bereich, der frostfrei bleibt, z.B. eine Garage, Gartenhütte oder ein nicht zu dunkler aber kühler Kellerraum. Sobald es die Temperaturen gestatten, können die Tiere dann wieder problemlos umgesetzt werden.
Neben den Kaninchen gilt es, die Kältevorsorge selbstverständlich auch bei anderen Haustieren, wie Zwingerhunden oder der Haltung von Vögeln in Volieren zu beachten.
Bei Fragen zu artgerechter Tierhaltung oder der Meldung von vernachlässigten Tieren steht das Amt Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit der Stadt Kassel telefonisch unter 0561/ 787-3336 zur Verfügung.
documenta-Stadt Kassel
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