4500 Euro Strafe nach PETA-Anzeige: Fahrer eines Tiertransporters für Unfall verurteilt / 24 Schweine wurden getötet

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truck accident – pig’s leg hanging out of truck

Sulzfeld im Grabfeld / Schweinfurt / Stuttgart, 22. Juli 2019 – Tod im Tiertransporter: Im September 2018 erstattete PETA Strafanzeige gegen einen Tiertransporteur, dessen LKW wegen überhöhter Geschwindigkeit zwischen Sulzfeld im Grabfeld und Oberlauringen umkippte. 24 von 90 transportierten Schweinen starben oder mussten getötet werden. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt beantragte einen Strafbefehl in Höhe von 90 Tagessätzen à 50 Euro beim Amtsgericht Bad Neustadt a.d.Saale, der im Juni 2019 durch Einspruchsrücknahme rechtskräftig wurde. Insgesamt sind dies 4500 Euro Geldstrafe (Az.: 3 Cs 7 Js 12781/18). Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden. Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das Verletzungsrisiko in den voll belegten Transportern ist zudem enorm. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. PETA fordert daher ein ausnahmsloses Verbot von Tiertransporten.

„Schonende Tiertransporte gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner oder Puten qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die empfindlichen Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte. Niemand würde einem Hund oder einer Katze so etwas zumuten – warum dann einem Schwein, das in gleichem Maße Schmerz und Leid empfindet?“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Wir hoffen, dass dieses Urteil wenigstens dazu führen wird, dass Fahrer von Tiertransporten zukünftig vorsichtiger unterwegs sind.“
 

Hintergrundinformationen
Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden – dies ist belastend genug für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger.

Auch ohne die beschwerlichen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Jedes Jahr werden fast 60 Millionen Schweine in deutschen Schlachthäusern getötet. Die meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Tiere müssen ihr in der Regel kurzes Leben in Ställen auf Spaltenböden verbringen, ohne je frische Luft zu spüren. Laut Bundesregierung sind dabei etwa sechs Millionen von ihnen nicht ausreichend betäubt und weisen teilweise noch Lebenszeichen auf, wenn sie in das über 100 Grad heiße Brühbad kommen [1].

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner Form ausbeuten. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf.


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