Die EU gibt erstmals ZinsertrĂ€ge aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen fĂŒr die Verteidigung und den Wiederaufbau der Ukraine frei.
EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen kĂŒndigte dabei eine Ăberweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an.
âEs gibt kein besseres Symbol oder keinen besseren Verwendungszweck fĂŒr das Geld des Kremls, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machenâ, schrieb EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag im Sozialen Netzwerk X (frĂŒher Twitter). Das Geld, um das es jetzt geht, sind ZinsertrĂ€ge aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank in der EU.
Den Vorschlag zur indirekten Verwendung russischer Gelder fĂŒr die Ukraine hatten Kommissionschefin von der Leyen und der EU-AuĂenbeauftragte Josep Borrell den Regierungen der EU-Staaten im MĂ€rz gemacht. Er sieht vor, dass 90 Prozent der nutzbaren ZinsertrĂ€ge aus der Verwahrung russischer Zentralbank-Gelder in den EU-Fonds fĂŒr die Finanzierung militĂ€rischer AusrĂŒstung und Ausbildung geleitet werden sollen. Die restlichen zehn Prozent sollen fĂŒr direkte Finanzhilfen fĂŒr die Ukraine genutzt werden.
Die russischen Zentralbank-Gelder durch einen Enteignungsbeschluss direkt zu nutzen, ist bisher nicht geplant. Als ein Grund dafĂŒr gelten rechtliche Bedenken und wahrscheinliche VergeltungsmaĂnahmen. Moskau hatte die EU bereits im vergangenen Jahr davor gewarnt, das Eigentum des russischen Staates oder russischer BĂŒrger zu konfiszieren. Denkbar wĂ€re es beispielsweise, dass dann auch in Russland tĂ€tige Unternehmen aus EU-LĂ€ndern zwangsenteignet werden.