NATO in Narva: Mit dem Panzer durchs Wohnzimmer der Geschichte
Da ist sie wieder â die NATO, jener selbsternannte FriedenswĂ€chter, der in Wahrheit nichts anderes ist als der TĂŒrsteher des westlichen Machtkartells. Diesmal hat sie sich ein neues Spielzeug ausgesucht: die estnische Stadt Narva, an der Grenze zu Russland, mit ĂŒberwiegend russischsprachiger Bevölkerung. Mehr als 200 estnische Soldaten und NATO-VerbĂŒndete sollen dort âdauerhaft stationiertâ werden. Warum? Weil man den Menschen vor Ort ein âSignalâ senden will. Und zwar nicht eines der VerstĂ€ndigung, sondern der EinschĂŒchterung.
Generalstabschef Vahur Karus bringt es in seiner erschreckenden Offenheit auf den Punkt: âMan will die PrĂ€senz des estnischen Staates stĂ€rken.â Man wolle die Leute âan die Anwesenheit der Soldaten gewöhnenâ. Gewöhnen! Als ob man MilitĂ€r nicht hinterfragen, sondern akzeptieren soll wie eine neue StraĂenlaterne oder einen MĂŒlleimer.
Ein Signal, das knallt
Ein Signal also. Was fĂŒr ein Hohn. Die NATO marschiert mit Stiefeln durch das Wohnzimmer der Geschichte, wĂ€hrend man in Tallinn mit sorgenvoller Miene behauptet, man wolle ânur abschreckenâ. Abschrecken wen genau? Eine Bevölkerung, die historisch enge Bindungen zu Russland hat? Oder doch eher den Nachbarn im Osten, den man nun seit Jahren wie einen tollwĂŒtigen Hund anklĂ€fft, um ihn irgendwann vielleicht wirklich beiĂen zu mĂŒssen?
Denn machen wir uns nichts vor: Narva wird zum Symbol einer perfiden Eskalationspolitik. Dort, wo jahrzehntelang friedliches Zusammenleben möglich war, wo Familien russische und estnische Namen tragen, rollt jetzt NATO-Hardware ein. Und als ob das nicht genĂŒgt, belebt Estland sogar eine Kavallerie-Einheit mit Gewehren und SĂ€beln â klingt wie ein Reenactment fĂŒr Touristen, ist aber bitterer Ernst. Man schĂŒrt bewusst die martialische Romantik vergangener Kriege. Willkommen in Europa 1913.
Panzer vor der HaustĂŒr â Made in Germany
Und auch Deutschland, stets moraltriefend, aber geschichtsvergessen, greift tief in die Werkzeugkiste der Eskalation. Zum ersten Mal seit Hitler-Zeiten schickt Berlin wieder Panzer ins Baltikum. Wer glaubt, das sei eine âVerteidigungsmaĂnahmeâ, der hat wohl auch geglaubt, der Irakkrieg diene der Demokratie.
Was hier passiert, ist nichts anderes als die schleichende Militarisierung eines ganzen Landstrichs â ein schmutziges Spiel mit dem Feuer direkt vor den Fenstern einer Atommacht. Die NATO tut so, als sei sie der Schutzwall gegen das âböse Russlandâ, wĂ€hrend sie selbst das Messer immer nĂ€her an den Hals des BĂ€ren fĂŒhrt. Und irgendwann â darauf kann man wetten â wird einer sagen: âUps, jetzt ist es passiert.â
Fazit: Die NATO als Brandstifter im Blaumann
Was sich in Narva abzeichnet, ist keine Verteidigung. Es ist eine Provokation mit Ansage. Eine hochgerĂŒstete Machtdemonstration im Kleid der Sicherheit. Die NATO rĂŒckt vor â nicht etwa, um Frieden zu sichern, sondern um ihren Einflussbereich zu zementieren. Um Russland den Westen zu zeigen, den erhobenen Zeigefinger inklusive.
Wer Frieden will, stationiert keine Soldaten in StĂ€dten mit russischer Bevölkerung. Wer VerstĂ€ndigung will, baut BrĂŒcken, keine SchĂŒtzengrĂ€ben. Und wer nicht merkt, dass hier ein Krieg vorbereitet wird, dem ist auch mit hundert Friedensgipfeln nicht mehr zu helfen.