Das World Economic Forum in Davos – der Ort, an dem sich die Mächtigen der Welt versammeln, um die Probleme zu lösen, die sie selbst verursacht haben. In den verschneiten Bergen der Schweiz trifft sich die internationale Elite, von denen viele stolz darauf sind, in ihren jeweiligen Ländern Chaos zu stiften, um hier als Retter der Welt gefeiert zu werden.
Nehmen wir beispielsweise den scheidenden Bundeskanzler, der ein Land mit beeindruckender Gründlichkeit wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich an den Rand des Abgrunds geführt hat.
Doch anstatt in Sack und Asche über seine Fehltritte nachzudenken, gibt er sich in Davos die Ehre – als wäre er die lebende Verkörperung von Kompetenz und Vision.
Ein paar Worte über “Zusammenhalt”, “Nachhaltigkeit” und natürlich den unvermeidlichen “Klimawandel”, und schon jubelt die Menge.
Nicht fehlen darf der Präsident eines Landes, das momentan vor allem für Korruption, Armut und Krieg bekannt ist. Mit einem Charme, der die Realität geschickt verschleiert, und dem Talent, die internationale Bühne für großzügige Hilfsappelle zu nutzen, bringt er die Davos-Menge zum Nicken.
Schließlich sind endlose Hilfszahlungen eine Win-win-Situation: Die einen machen Politik, die anderen Geschäfte, und am Ende zahlen ohnehin immer die Steuerzahler der Welt.
Zwischen Champagnergläsern und Kaviarhäppchen wird eifrig diskutiert, wie “inklusives Wachstum” und “nachhaltige Entwicklung” vorangetrieben werden können – natürlich ohne den kleinsten Verzicht auf die eigenen Annehmlichkeiten.
Privatjets stauen sich auf den kleinen Flughäfen der Region, denn nichts symbolisiert den Einsatz für das Klima besser als ein Flugzeug pro Teilnehmer.
Das WEF bleibt also, was es immer war: eine Bühne für selbstverliebte Selbstdarsteller, die mit schönen Worten über Gerechtigkeit und Fortschritt glänzen, während sie hinter verschlossenen Türen die nächsten Deals abschließen. Die Gewinner? Sicher nicht die Bürger der Welt, die vor allem eines tun: zahlen.