Stuttgart, 28. August 2019 – Am Sonntagabend rammte ein Nashornbulle im Serengeti-Park Hodenhagen den Wagen einer Zoowärterin so stark, dass er sich mehrmals überschlug. Die Wärterin trug nur leichte Verletzungen davon, doch dies ist nicht der erste Vorfall in dem niedersächsischen Tier- und Freizeitpark, bei dem Menschen verletzt wurden. Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, übt scharfe Kritik:
„Es ist verantwortungslos, Zoobesucher und Mitarbeiter direkt in das Gehege von Wildtieren eindringen zu lassen – dies wird bei einigen gefährlichen Tierarten zugelassen. Wir fordern den Park auf, die Gefahr nicht herunterzuspielen, denn selbst harmlos wirkende Wildtiere können plötzlich abwehrendes Verhalten zeigen.
Es hätte ebenso die Besucher treffen können, die in einem offenen Jeep auf einer VIP-Tour das Geschehen filmen konnten. Dass Besucher nicht sicher sind, zeigte schon ein Vorfall von 2014, bei dem ein Löwe gegen die Scheibe eines Safari-Busses sprang; eine Familie wurde durch die Glassplitter der zertrümmerten Scheibe leicht verletzt.
Auch Mitarbeiter sind erheblichen Risiken ausgesetzt: Erst im Mai dieses Jahres griffen zwei Löwen einen Pfleger im Serengeti-Park an und verletzten ihn schwer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu weiteren Vorfällen kommt. Doch statt die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen, plant der Park nun, den Nashornbullen in einen anderen Zoo abzuschieben, weil er nicht für den Safaripark ‚geeignet‘ sei.
In Parks wie diesem und in anderen zoologischen Einrichtungen ereignen sich immer wieder Vorfälle mit gefährlichen Wildtieren, teils mit tödlichen Folgen. Wir appellieren mit Nachdruck an die zuständigen Behörden, den Schutz von Mitarbeitern und Besuchern endlich ernst zu nehmen. Zudem fordern wir, die Haltung von Wildtieren zu Unterhaltungszwecken zu beenden.
Angriffe, Unfälle und Ausbrüche lassen sich nur verhindern, wenn die Tiere nicht mehr sinnlos eingesperrt werden – doch genau das machen Zoos und Tierparks.“
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