Als Mann denkt man oft, Prostatakrebs sei etwas, das anderen passiert. Aber wenn es einen selbst trifft, wird einem klar, wie wichtig Vorsorge wirklich ist. Ich möchte euch von meinem Weg erzählen – und zwar so, wie er wirklich war, ohne etwas zu beschönigen.
Ich bin also zur Vorsorge gegangen, ganz klassisch, PSA-Test, leicht erhöht also lieber zum MRT. Man denkt sich: Na ja, wenn da was ist, wird man es schon früh genug merken. Aber als der PSA-Wert erhöht war, wusste ich, dass es ernst wurde.
Man stellte einen kleinen Punkt fest beim MRT. Dann kam die Biopsie – das ist irgendwie so ähnlich wie mit einem Apfelausstecher. Dann das Ganze Programm und glaubt mir, das war kein Spaziergang. Man liegt da, beispielsweise und bekommt ein bleiummanteltes, radioaktives Mittel gespritzt und fühlt sich plötzlich wie in einem Science-Fiction-Film, in dem man selbst die Hauptrolle spielt. Danach hieß es: zwei Tage keinen Kontakt zu Schwangeren oder Säuglingen, weil man selbst ein bisschen strahlt. Klingt skurril, aber so war es.
Doch das Ganze hatte auch was Gutes, denn es wurden keine Metastasen gesichtet.
Dann kam der OP-Termin am 11.11. – und glaubt mir, ich dachte anfangs, das wäre in ein paar Tagen erledigt. Aber die Realität war anders: Man hängt tatsächlich kopfüber im OP, während ein Roboter fünf kleine Löcher in einen bohrt, und hinterher wacht man auf der Intermediate Care mit Schläuchen überall auf. Und man ist nicht einfach nach ein paar Tagen wieder fit. Eine Woche später entlassen, war ich immer noch völlig platt, habe täglich Mittagsschlaf gebraucht und gemerkt, dass das kein Zuckerschlecken ist.
Und ja, es ist dramatisch. Man muss gesund genug sein, um so eine OP zu überstehen, weil allein das stundenlange Kopfüberhängen den Körper belastet. Aber die Alternative? Nichts tun und warten, dass der Krebs streut. Das war für mich keine Option. Also habe ich mich dafür entschieden, es durchzuziehen.
Irgendwann zwischendurch kam noch der Chirurg/ Urologe vorbei und teile mir mit, dass auch die entfernten Lymphknoten, laut Labor keine Metastasen aufwiesen, also habe man alles entfernen können und der verdammte Krebs, hatte noch nicht gestreut.
Mein Fazit: Es ist nicht leicht, es ist nicht angenehm, und es braucht Kraft. Aber es ist der Weg, der euch das Leben retten kann. Geht zur Vorsorge, nehmt es ernst, und wenn es nötig ist, lasst euch behandeln. Kopf runter, durch da, und hinterher wisst ihr, ihr habt alles getan.