Maulwürfe tierfreundlich vertreiben: PETA-Expertin gibt Tipps und verrät spannende Fakten

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Stuttgart, 10. Mai 2022 – Sie können manche Menschen zur Verzweiflung bringen, die kleinen schwarzen Erdhaufen, die der Maulwurf beim Buddeln seiner Gänge hinterlässt. Dabei sind Maulwürfe im Garten ein gutes Zeichen und die Grabtätigkeit der kleinen Säugetiere trägt zur Verbesserung der Bodenqualität bei. Laut Bundesartenschutzverordnung sind Maulwürfe seit Mitte der 1980er-Jahre eine besonders geschützte Tierart. Das Bundesnaturschutzgesetz untersagt es, ihnen nachzustellen, sie zu stören, zu verletzen oder zu töten. Auch die Beschädigung oder Zerstörung von Brut- oder Ruheplätzen ist laut Bußgeldkatalog verboten – es drohen bis zu 50.000 Euro Strafe. Nadja Michler,

meineresterampe / Pixabay

Fachreferentin für Wildtiere bei PETA, hat spannende Fakten über die nützlichen Insektenfresser zusammengestellt und verrät tierfreundliche Vergrämungsmethoden.

„Maulwurfshügel sind ein Anzeichen dafür, dass ein Pflanzen-Beschützer in den Garten eingezogen ist“, so Nadja Michler. „Die Erdhaufen sind lediglich sein ‚Bauschutt’, sie tun niemandem weh, außer dem unter einigen Menschen verbreiteten Ordnungswahn.“

Der Maulwurf, spannende Fakten:

  • Entgegen der weit verbreiteten Annahme interessieren sich Maulwürfe als reine Fleischfresser nicht für Gartenpflanzen oder deren Wurzeln. Sie ernähren sich von bei vielen Menschen unbeliebten Schnecken, Fadenwürmern, Engerlingen, Raupen, Schnakenlarven und gelegentlich kleinen Wühlmäusen. Bis zu 37 Kilogramm Nahrung vertilgt ein Maulwurf pro Jahr.
  • Durch ihre Grabtätigkeit lockern Maulwürfe den Boden auf und helfen so den Wurzeln bei der Nährstoffaufnahme – die Tunnel wirken dabei wie eine Drainage. Finden sich Maulwurfshaufen im Garten, ist der Boden also gesund, gut durchlüftet und voller Kleinstlebewesen.
  • Außerhalb der Paarungszeit vertreiben Maulwürfe Wühlmäuse aus dem Gemüsegarten, die ihr Tunnelsystem nutzen. Wühlmäuse essen bevorzugt Möhren und anderes Wurzelgemüse. 
  • Die nährstoffreiche Erde von Maulwurfshügeln ist toller Boden für die Anzucht von Pflanzen.

 

Tierfreundliche Vergrämungsmethoden:

  • Gerüche: Maulwürfe können einige Gerüche nicht ausstehen, dazu gehören Alkohol, Spiritus, Essig, Knoblauch, Hundehaare, Thuja-Zweige und Pflanzenjauchen z. B. aus Brennnesseln. Werden leere Alkoholflaschen mit der Öffnung nach unten, mit Spiritus oder Essig getränkte Lappen, Hundehaare oder Thuja-Zweige in Maulwurfhügel gesteckt, kann das die Tiere vertreiben. Dabei ist es wichtig, das ganze Gangsystem zu behandeln, die Gerüche haben einen Wirkungskreis von wenigen Metern. Im Fachhandel sind außerdem fertige Anti-Maulwurfs-Gerüche erhältlich.
  • Geräusche: Auch Geräusche stören den Maulwurf. Quietschende oder klappernde Windspiele und schräg in den Boden eingegrabene Flaschen, die bei Wind einen Ton erzeugen, können ihn zum Umziehen bewegen.
  • Bodenbewegungen: Der empfindsame Maulwurf stört sich außerdem an Vibrationen und Bodenbewegungen. Wird der Garten im Sommer von Menschen genutzt, sucht der Maulwurf das Weite. In einem weniger genutzten Areal sollten seine Hügel ohnehin nicht stören.

 

PETA setzt sich für ein friedliches Zusammenleben und mehr Toleranz im Umgang mit Wildtieren ein.

 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

Weitere Informationen

PETA.de/Themen/Wildtiere  

 


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