Na das ist doch mal modernes Krisenmanagement im Mehrfamilienhaus: Während andernorts ganze Polizeieinheiten Einbrecher jagen, erledigt der Kasseler Hausbewohner das einfach selbst — mit einem altbewährten Trick: Tür zu. Schloss zu. Feierabend.
Tatort: Müllergasse, Kassel-Wesertor. Tatzeit: Samstagabend. Täterin: 29 Jahre jung, hochmotiviert, kellererfahren – aber offenbar leicht überschätzend in Sachen Fluchtstrategie.
Denn während sie fleißig Kellerabteil um Kellerabteil aufbrach – Motto: “Nehmen ist seliger denn Geben” – hatte ein Hausbewohner offenbar den Kaffee auf. Als sie gerade dabei war, sich durch Koffer, Roller und E-Bike zu wühlen, dachte sich der Mann ganz oldschool:
“Weißte was? Ich mach hier jetzt zu.”
Und so saß die Dame plötzlich da – mitten in ihrem selbstgewählten Paradies der fremden Eigentümer – nur leider ohne Notausgang.
Besonders kreativ ihr anschließender Fluchtplan: Sie versteckte sich unter einem Wäscheberg im Waschraum. Genial. Da muss selbst Houdini im Grab leise gekichert haben.
Die Polizei fand sie natürlich trotzdem – vermutlich inmitten von 95-Grad-Handtüchern und Waschpulverduft.
Und wie es sich für eine moderne Kellerkönigin gehört, hatte sie neben ihrer frisch gesammelten Beute auch noch eine Prise Kokain dabei. Wer weiß – vielleicht zur Motivation fürs Kellertüröffnen.
Und jetzt mal rein rechtlich gefragt – bevor der Haftrichter entscheidet:
Wenn sie tatsächlich freigesprochen werden sollte (man weiß ja nie in Deutschland) –
zählt die Kellerhaft dann eigentlich schon als Untersuchungshaft für die Haftentschädigung?
Immerhin: Fensterloser Raum, wenig Bewegungsfreiheit, schlechte Luft – fehlt nur noch ein Knast-Tattoo und ein Mittagessen in Plastikschale.
Falls das Schule macht, wird die Müllergasse bald zum Hochsicherheits-Wohnviertel:
“Betreten auf eigene Gefahr – Bewohner schließen schneller als Polizei erlaubt.”
Die Ermittlungen dauern noch an. Die Tür bleibt zu.