Kassel – Nein, das ist leider kein Scherz — auch wenn es sich im ersten Moment fast so anhört: Am Samstagmittag kam es im Kasseler Stadtteil Waldau zu einem ganz besonderen Fall von Fahrerflucht… pardon… Fahrradfahrerflucht! Und dabei ist das Ganze eigentlich alles andere als lustig, denn eine 63-jährige Radfahrerin aus Lohfelden landete nach dem Crash sogar im Krankenhaus.
Was war passiert?
Die Lohfeldenerin radelte gegen 13:30 Uhr auf der Stegerwaldstraße Richtung Glogauer Straße und überholte eine Fußgängergruppe – also fuhr sie auf der linken Seite des Fahrradwegs. In genau diesem Moment bog eine andere Radfahrerin aus einem Feldweg auf den Fahrradweg ab. Zack – seitliche Kollision – beide Damen flogen unsanft vom Drahtesel.
Doch anstatt sich um ihre Mitradlerin zu kümmern oder wenigstens auf den Rettungswagen zu warten, kam von der anderen Dame nur ein kurzer Plausch und dann der wohl kurioseste Satz des Tages:
“Ich muss noch schnell Kartoffeln beim Discounter holen!”
Und weg war sie. Aufgesessen aufs schwarze Damenrad mit roten Streifen – und ab Richtung Discounter. Vermutlich ohne Kartoffeln – aber definitiv ohne Gewissen.
Das Problem: Die Kartoffel-Kundin kam nicht wieder. Die verletzte Lohfeldenerin musste schließlich selbst Polizei und Rettungsdienst verständigen und kam leicht verletzt ins Krankenhaus.
Gesucht wird nun eine ca. 65 bis 75 Jahre alte Frau, etwa 1,60 Meter groß, schlank, mit weißem T-Shirt samt buntem Blumenmuster. Ihr Rad: Schwarz mit roten Streifen.
Die Polizei Kassel bittet Zeugen dringend, sich zu melden: Tel. 0561-9100.
Fazit:
So spaßig sich eine “Fahrradfahrerflucht mit Kartoffel-Ausrede” auch anhören mag — das ist kein Kavaliersdelikt. Wer sich nach einem Unfall einfach aus dem Staub macht, begeht eine Straftat. Auch auf zwei Rädern. Und vor allem, wenn jemand verletzt am Boden liegt, hört der Spaß endgültig auf.
