Großer Festzug auf der Wehlheider Kirmes 2024

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Alte Wagenrunge

Vorab: Schön wars. Viele bekannte Gesichter getroffen, das Wetter stimmte, die Laune war gut.

Ja es war wieder ein toller Umzug im besten Stadtteil von Kassel. Wenn man dort aufgewachsen ist, sieht man das vielleicht auch anders als annere, also lassen wir es mal so stehen.

Wehlheiden entstanden vor langer Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1143 als „superior villa Welede“ (Oberwehlheiden), 1219 auch „inferior Welede“ (Niederwehlheiden) genannt.

Der Wahlspruch, denn sowas gehört sich schon für ein Dörfchen, lautet:”

Wehlheider Jungenviel besungen, sind und bleiben Wagenrungen.”

Was aber sind denn Wagenrungen?

Der Spitzname der Wehlheider stammt aus einem Ereignis im 16. Jahrhundert. Damals gab es in der Region 21 vierspännige und zwei dreispännige Fuhrwerke, die Braunkohle aus dem Habichtswald transportierten.

Die Wagenrungen, das waren gebogene, etwa 1,60 Meter lange Stangen, wurden auf die Achsen gesteckt und stützten die Seitenbretter der Fuhrwerke.

An einem Himmelfahrtstag soll ein fremder Spaziergänger am Schönfelder Weg mit einer abmontierten Wagenrunge so heftig am Kopf getroffen worden sein, dass er daran starb.

Daraufhin erließ der königlich-preußische Landrat die Anordnung, dass die Wagenrungen zur Kirmeszeit gepolstert werden müssen.

Eine solche gepolsterte Wagenrunge ziert auch das Wappen des Ortsteils.

Und nee – heutzutage sind die Wehlheider ganz friedliche Leute.

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