Na und? Machen wir halt noch ein neues Sondervermögen

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Berlin, 2025.
Was macht man, wenn das Geld knapp wird? Richtig: Man denkt nicht etwa über strukturelle Probleme, Fehlanreize oder Verwaltungsversagen nach – man erfindet einfach ein neues Sondervermögen. Die Regierung zeigt sich kreativ wie nie, zumindest wenn es ums Schuldenmachen geht.

Weil die Arbeitslosigkeit in Deutschland überraschend nicht sinkt – sondern rapide steigt – darf sich nun auch die Bundesagentur für Arbeit über ein frisches Darlehen freuen: 2,35 Milliarden Euro fließen 2025 aus dem Bundeshaushalt in die Behörde, die früher einmal stolz war, Überschüsse zu erzielen. Kleiner Nachteil: Das ursprünglich erwartete Defizit von 1,3 Milliarden hat sich zwischenzeitlich auf 5,3 Milliarden aufgeplustert. Ups.

Natürlich wird auch hier nicht von „neuer Verschuldung“ gesprochen. Das wäre ja negativ konnotiert. Nein, es ist – Trommelwirbel – ein Sondervermögen. Klingt irgendwie nach Sparkonto und solider Altersvorsorge. Dabei ist es nichts anderes als ein hübsch verpackter Kredit auf Pump, weil man sich weigert, unbequeme Fragen zu stellen. Fragen wie:

  • Warum steigt die Arbeitslosigkeit trotz Fachkräftemangel?
  • Wer genau wird hier eigentlich finanziert – und mit welchen Anreizen?
  • Wieso ist das System so fragil, dass es bei der kleinsten Konjunkturflaute auseinanderfällt?

Noch schöner: Laut interner Berechnungen der Arbeitsagentur wird es bis 2029 ganze 11,9 Milliarden Euro an „flüssigen Mitteln“ brauchen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Statt Reform – Sondervermögen. Statt Ursachenforschung – Geldtransfusion. Und die politisch Verantwortlichen? Lächeln milde und sagen:
„Na und?“


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