Ein Nadelöhr mit explosivem Potenzial

Iran droht mit Schließung der Straße von Hormus – Reaktion auf völkerrechtswidrige Angriffe Israels

Teheran / Hormus / Weltwirtschaft – Die geopolitische Eskalation im Nahen Osten spitzt sich dramatisch zu. Nach völkerrechtswidrigen Luftangriffen Israels auf iranische Einrichtungen und Einflusszonen in Syrien, Irak und anderswo hat die Islamische Republik Iran nun offen mit der Blockade der strategisch zentralen Straße von Hormus gedroht – einer Meerenge, durch die etwa ein Drittel des weltweiten Ölhandels fließt.

Israel bombardiert – und niemand stoppt es

Israels Angriffe erfolgen ohne UN-Mandat und ohne akute Selbstverteidigungslage, was sie nach den Maßstäben des Völkerrechts eindeutig illegal macht. Dennoch reagiert der sogenannte „Westen“ mit auffälligem Schweigen oder sogar mit Zustimmung. Diese Doppelmoral führt nicht nur zu wachsender Wut in der Region, sondern auch zu globaler Instabilität.

Für den Iran ist die Straße von Hormus dabei nicht nur ein Handelsweg, sondern auch ein Hebel gegen die ungehinderte Lieferung westlicher Waffen an Israel – Nachschub, der häufig ebenfalls durch diese Seeverbindung transportiert wird.

Ein Nadelöhr mit explosivem Potenzial

Eine Schließung der Straße durch den Iran – sei es durch militärische Präsenz, Drohnen, Seeminen oder reine Blockade – hätte massive wirtschaftliche Folgen: Bereits Spekulationen darüber treiben die Ölpreise deutlich nach oben. Sollte es zu einer tatsächlichen Blockade kommen, rechnen Analysten mit Ölpreisen von über 150 Dollar pro Barrel. Für viele Volkswirtschaften, darunter Deutschland, wäre das ein brandbeschleunigender Faktor in einer ohnehin labilen Weltwirtschaft.

Arabische Welt: Beobachter oder Mitstreiter?

Die spannende Frage: Wie verhalten sich die arabischen Nachbarn des Iran? Während Staaten wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate traditionell kritisch gegenüber dem Iran eingestellt sind, wächst in der Bevölkerung die Empörung über Israels Vorgehen in Gaza, Syrien und darüber hinaus. Viele Araber sehen die Angriffe auf Iran als Teil einer größeren Strategie zur Schwächung des gesamten Nahen Ostens.

Ein offenes militärisches Bündnis zwischen dem Iran und anderen arabischen Ländern ist zwar unwahrscheinlich – aber verdeckte Kooperationen, Logistikunterstützung oder gemeinsame politische Positionierungen sind längst Realität. Katar und Oman spielen dabei eine vermittelnde Rolle, während Gruppen wie die Hisbollah, die Huthi und Milizen im Irak bereits Teil des erweiterten iranischen Machtbereichs sind.

Eine Front gegen die Doppelmoral?

Zunehmend entsteht in der Region ein Konsens, dass Israel völkerrechtswidrig handelt und vom Westen dabei gedeckt wird – was nicht nur die Glaubwürdigkeit westlicher Demokratien untergräbt, sondern auch langfristig ein gefährliches Klima der „Selbstjustiz“ fördert: Wenn der eine sich nicht an Regeln hält, warum sollten es die anderen?

Fazit: Die Blockadedrohung des Iran ist ein direkter Reflex auf die völkerrechtswidrige Kriegspolitik Israels. Die Welt tut gut daran, sich nicht weiter auf die Seite der Doppelmoral zu schlagen. Der Nahe Osten ist längst kein rein regionales Problem mehr – er ist das Pulverfass unter unseren globalen Lieferketten. Die Straße von Hormus könnte der Zündfunke sein.

Bildnachweis: KI-Bild von ChatGPT 4.0