Die neue Regierung der Brandstifter

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Die CDU und ihr Wahn vom “Sieg”

Eine Kolumne von Christian Bültemann.

Ashampoo Snap Montag 24. Februar 2025 11h20m51s 015

Es gibt politische Statements, die so durchschaubar wie dumm sind, dass man sich fragt, ob sie in der Hektik einer Wahlniederlage einfach ohne Nachdenken hinausposaunt wurden – oder ob tatsächlich so viel Ignoranz am Werk ist.

Am Tag nach der Wahl klopfte sich die CDU, die nun wieder die dominierende Partei der nächsten Regierung sein wird, nicht etwa für ein respektables Ergebnis auf die Schulter, sondern schmetterte in die Welt:

“Die UKRAINE MUSS DEN KRIEG GEWINNEN.”

Eine Parole, die aus einem YouTube-Kommentar von 2022 stammen könnte, aber nicht aus dem offiziellen X-Account einer deutschen Partei, die sich anschickt, Regierungsverantwortung zu übernehmen.

Sieg um jeden Preis?

Was genau soll das bedeuten? In der aktuellen militärischen Lage, mit einer Ukraine, die seit Monaten unter schwerstem russischem Beschuss steht, deren Armee ausgeblutet ist und deren westliche Unterstützer zunehmend ermüden, fordert die CDU also noch einen “Sieg”?

Einen Sieg gegen die größte Atommacht der Welt?

  • Gegen eine Nation, die durch den Krieg nicht mal wirtschaftlich marode geworden ist, sondern das ganze Gegenteil beweist.
  • Militärisch ist Russland noch lange nicht am Ende, sie stehen heute mit mehr Waffen da als zu beginn des Krieges – Europa und Amerika hingegen?
  • Gegen eine Volk, bei dem sich Millionen weitere Menschen freiwillig melden würden(auch aus Europa! ), wenn Mütterchen Russland sie braucht.
  • Das selbst bei hohen Verlusten nicht einmal mit der Wimper zuckt?
  • Das ist keine Strategie – das ist reiner Irrsinn.

Dass eine Partei wie die CDU mit ihrem selbstgefälligen Führungspersonal keine allzu tiefgehenden geopolitischen Analysen vornimmt, ist nichts Neues. Aber dass man sich so offen als Eskalationspartei positioniert, ohne auch nur mit einem Halbsatz das Wort “Diplomatie” oder “Verhandlungen” zu erwähnen, das ist eine neue Dimension der Verantwortungslosigkeit.

Die neue Regierung der Brandstifter

Nun haben wir also eine Union, die sich bereits vor Amtsantritt mit einer Kriegsrhetorik positioniert, die jede besonnene Betrachtung vermissen lässt. Es sind die gleichen Köpfe, die einst den Irak-Krieg beklatschten, die Afghanistan für ein Erfolgsprojekt hielten und die jetzt offenbar glauben, dass man Russland mit Twitter-Statements in die Knie zwingt. Wer sich so äußert, nimmt billigend in Kauf, dass Europa in eine Eskalationsspirale hineingezogen wird, deren Ende niemand absehen kann.

Die CDU demonstriert mit diesem Posting eindrucksvoll, dass sie sich nicht als Partei der Vernunft, sondern als Partei der Lautsprecher und Zündler versteht. Wer ein realistisches Ende dieses Krieges will, spricht über Verhandlungen, über Druckmittel, über kluge Strategien – aber sicher nicht über eine nebulöse Parole vom “Sieg”, der mit welchem Blutzoll auch immer errungen werden soll.

Die Maske fällt

In Zeiten großer Kriege zeigt sich, wer regieren kann und wer nur Sprüche klopft. Die CDU hat mit diesem Post bewiesen, dass sie lieber Sprüche klopft. Und dass sie es für wichtiger hält, sich mit markigen Worten als transatlantischer Musterschüler zu präsentieren, anstatt nüchtern und weitsichtig eine Lösung für Europa anzustreben.

Die Wahl ist vorbei, das Land wird von neuen alten Kalten Kriegern regiert. Und wir werden alle noch den Preis für ihre Kurzsichtigkeit zahlen.


Ganz ehrlich aus tiefstem Gewissen kann ich sagen:

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