Premierenvorstellung am 1.2.2025 Opernhaus Kassel
Die im Hintergrund auftauchenden Baucontainer Backstage erinnern an Plattenbauten von hüben wie drüben,als wäre gerade das ausgefallene Stück “Zonenrandgebiet” vom Schauspielhaus ins “große Haus” samt meiner Vorstellung umgezogen. Das nur am Rande.
In der “Version” von Andonis Foniadakis, unterlegt mit klassischer Musik aus dem Orchestergraben,zu Klängen von Franz Schubert/Gustav Mahler, dreht sich das Bühnengeschehen auf einer Scheibe, wie ein Megaplattenteller auf dem “Der Tod und das Mädchen” aufliegt.

Tanz-Uraufführungen von Eyal Dadon und Andonis Foniadakis
“Der Tod und das Mädchen” von Andonis Foniadakis –
Kesi Rose Olley Dorey, James Potter
© Sylwester Pawliczek
Überschaubar mit zwei kleineren Treppen, wie ein Sinnbild für immerwährendes Auf und Ab zwischen Leben und Tod. Eine rote Hochsprungmatte wird zu einem wahrlichen Akt zwischen dem männlich verkörpertem Tod und dem Mädchen, was regelrecht um seinen Leben ringt/tanzt und dem Tod mit Entkommen statt Unterliegen begegnet. Ein ewig währender Dialog mit einem Hauch von Drama und Spannung, den der Tod/das Sterben für unser einen bereit hält, je nachdem wie weit denn die Augen zu Lebzeiten dafür offen sind.
Ganz anders da die Version von Eyal Dadon in SHUV (hebräisch für wieder)/ Ewigkeit. Musikalisch ist hier John Adams angesiedelt. “Shaker Loops” sinnbildlich für ein fortwährendes “Come and Go” (wie ein Tod auf Raten?). Die sich auch hier nicht weniger drehende Scheibe(des Lebens)sieht sich wie in Milch getaucht an. Lichtsetzung von meinem Sitz aus,läßt es zumindest so erscheinen.
Darin in schwarz gekleidete Tanzende, die insbesondere durch ihre Armbewegungen und vor allem Handhabungen an Choreografien erinnern, die man von Start und Landebahnen von Flügen zwischen Himmel und Erde kennen könnte.
Das Sounddesign von Gil Yaacov Nemet unter gehör.iger Anteilnahme von Klängen beduinischer “Stammeskulturen” läßt nach soviel Konzentrat_ion an Klassik einen innerlich entspannen. Wie Tanzen im Flugmodus, der einem bei aufkommenden Turbulenzen an/in seinen Sitz fesselt. InsBESONDERE die 2. Hälfte der Musik von “Ewigkeit” wünschte man diese würde nie enden.
Anhänglich eine letzte Aneck_dote. Wie heist es immerso schön am Ende der Kultursendung Aspekte: “Man darf alles erwarten, auch das GUTE.”
Photos de SylwesterPawliczek