Wiesbaden, 21.03.2025 – Es hätte die schönste Nacht ihres Lebens werden sollen – stattdessen endete der Abend mit einer blutigen Lippe, Pfefferspray und einem Bräutigam im Polizeigewahrsam. Romantik geht anders.
Kaum „Ja“ gesagt, schon „Aua“: Nur wenige Stunden nach der Trauung krachte es zwischen einem 38-jährigen Wiesbadener und seiner drei Jahre älteren Ehefrau so heftig, dass die Nachbarn nicht mit Reis, sondern mit dem Hörer zur Polizei griffen. Noch bevor die Beamten auftauchten, hatte sich der frisch Angetraute aus dem Staub gemacht – offenbar auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Oder dem nächsten Ärger.
Gegen 21:00 Uhr tauchte der Ehemann ausgerechnet freiwillig auf dem Polizeirevier auf – dieses Mal als „Opfer“. Angeblich sei er auf dem Platz der Deutschen Einheit grundlos mit Pfefferspray attackiert worden. Klingt dramatisch, roch auch danach. Doch beim Versuch, sich als Unschuldslamm zu verkaufen, rieb er sich nicht nur die Augen, sondern auch an der Wahrheit vorbei: Wie sich später herausstellte, hatte er selbst zuvor zugeschlagen – einem Unbekannten von hinten an den Kopf. Der wehrte sich eben kreativ – mit Pfefferspray statt Trauschein.
Aber damit war das Kapitel noch nicht abgeschlossen. Gegen 23:00 Uhr der dritte Akt: Eine Polizeistreife wurde in der Bahnhofstraße Zeuge eines handfesten Ehekrachs – im wahrsten Sinne. Der Bräutigam hatte seiner Gattin mit der Faust die Lippe blutig geschlagen. Der Alkoholpegel? Statt prickelndem Sekt gab’s 2,2 Promille auf der Skala. Die Folge: Hochzeitsnacht im Einzelzimmer mit Gittercharme – Frühstück inklusive, aber ohne Zimmerservice.
Immerhin: Sollte diese Ehe jemals die Silberhochzeit erleben, haben die beiden definitiv was zu erzählen. Und falls nicht – auch schön, so spart man sich die Scheidungskosten.
Die Polizei sucht nun den Mann vom Platz der Deutschen Einheit, dem der Bräutigam den Abend versalzen hat: etwa 30 Jahre alt, 180 cm groß, nordafrikanisches Erscheinungsbild, schwarzer Pullover mit weißem Aufdruck, helle Cargohose, Nike-Sneaker, Bauchtasche. Hinweise unter 0611 345-2140 – aber bitte ohne Pfefferspray.