Timon Gremmels, seines Zeichens hessischer Wissenschaftsminister, hat eine bemerkenswerte Vorstellung von Kindheit: Offenbar sieht er Kinder als kleine, formbare Schwämme, die schon im Kindergarten mit „queeren Lebensrealitäten“ vertraut gemacht werden sollen. Warum? Weil das angeblich „Empathie fördert“ und „Diskriminierung vorbeugt“.
Klingt nett. Klingt warm. Klingt toll, klingt nach Zeitgeist. Klingt nach Regenbogen und pädagogischem Gruppenkuscheln.
Aber es klingt vor allem nach politischer Umerziehung, und zwar in einem Alter, in dem Kinder noch mehr Fragen zu Dinosauriern🦕 haben als zu Geschlechtern.
Die Realität: Queere Freunde? Kein Problem. Ideologische Missionare? Doch, bitte weit weg.
Ich kenne – wie viele andere – schwule Paare, die einfach leben, lieben und arbeiten. Die sich nicht jeden Tag als Opfer, Pionier oder gesellschaftliche Avantgarde inszenieren. Menschen, die nicht fordern, dass Schulbücher umgeschrieben oder Kinderliteratur als moralisches Erziehungsinstrument missbraucht wird.
Diese Leute sind vollkommen normal und vernünftig.
Sie wollen einfach in Ruhe gelassen werden – und andere ebenfalls in Ruhe lassen.
Was wir aber zunehmend sehen, ist eine ganz andere Gruppe: jene lauten Aktivisten, die sich selbst zur heiligen Speerspitze gesellschaftlicher Veränderung erklären. Typen, die glauben, ihre persönliche Lebensweise sei eine wertvolle Botschaft, die wirklich jeder Mensch ab vier Jahren kennen müsse.
Das Problem ist nicht die Existenz verschiedener Lebensformen.
Das Problem ist der missionarische Eifer, mit dem sie anderen aufgezwungen werden sollen – notfalls unter dem Deckmantel der Pädagogik.
„Keine Altersgrenzen“ – die entlarvende Phrase
Gremmels behauptet, queere Literatur sei grundsätzlich „an keine Altersgrenzen gebunden“.
Das ist der zentrale Satz. Der verräterische Satz.
Man stelle sich vor, jemand würde so etwas über religiöse Texte sagen.
Oder über politische Theorien.
Die Empörung wäre instantan.
Aber sobald das Zauberwort „queer“ fällt, scheint jede Vorsicht über Bord zu gehen.
Plötzlich darf alles, ja muss sogar.
Natürlich liefert er die üblichen Absicherungsfloskeln:
– „pädagogisch begleitet“
– „altersgerecht“
– „entwicklungsbezogen“
Das sind dieselben Phrasen, die man schon aus jeder bildungs- und sozialpolitischen Debatte kennt. Es sind Gummibegriffe, die alles und nichts bedeuten. Am Ende entscheidet nicht das Alter, sondern die Ideologie desjenigen, der die Bücher aussucht.
Kinder brauchen Schutz 👨👧👦 – keine Belehrung im Regenbogenlook
Kinder sind keine Versuchslabore politischer Identitätsideologien.
Sie haben eine natürliche Entwicklung, und Sexualität – egal in welcher Variante – spielt bei ihnen schlichtweg keine Rolle.
Kinder brauchen Geschichten über Abenteuer, Fantasie, Mut, Freundschaft.
Nicht über geschlechtliche Identitäten und gesellschaftliche Debatten.
Wer das anders sieht, hat die Grundlogik von Kindheit nicht verstanden.
Der Minister und seine Mission
Gremmels wirkt wie einer jener Politiker, die verzweifelt in den Zeitgeist springen, bevor er ihnen davonläuft. Er redet von Vielfalt, aber meint damit nur die Vielfalt, die in sein Weltbild passt. Er predigt Offenheit, aber duldet keine kritische Nachfrage.
Seine Antwort auf die AfD-Anfrage zeigt das perfekt:
Schön formuliert, politisch korrekt, und inhaltlich so klar wie eine Pfütze im November.
Denn statt einer konkreten Altersangabe liefert er die ideologische Botschaft:
„Wir entscheiden, was Kinder lesen, und zwar ohne Altersbeschränkung.“
Mein Fazit: Lasst Kinder Kinder sein
Ich habe kein Problem mit Menschen, die anders leben, lieben oder fühlen.
Ich habe ein Problem mit Ideologen, die glauben, ihre Agenda zu einem pädagogischen Auftrag erheben zu dürfen.
Was Gremmels da vertritt, ist kein Beitrag zur Toleranz – sondern ein Beitrag zur Übergriffigkeit staatlicher Erziehung.
Kinder brauchen Schutz.
Kinder brauchen Normalität.
Und Kinder brauchen sicher keine Politiker, die mit Identitätsdebatten das Kinderzimmer tapezieren wollen.
Dass ein Wissenschaftsminister das nicht erkennt, ist beunruhigend.
Dass er es sogar zum Programm erklärt, ist noch beunruhigender.