Morawski-Gala und Darmoul-Schock

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Die MT Melsungen hat im zweiten Gruppenspiel der EHF European League ein Schützenfest gefeiert. Gegen HC Vardar 1961 aus Skopje gewannen die Nordhessen 34:18 (17:10).

Zweites Spiel, zweiter Sieg – die MT Melsungen bleibt in der EHF European League in der Erfolgsspur. Nach einem überaus einseitigen 34:18 (17:10) gegen HC Vardar 1961 am Dienstagabend übernimmt die Mannschaft von Roberto Garcia Parrondo Platz eins in der Gruppe F.

Die Partie in der Kasseler Rothenbach-Halle hatte mehrere Geschichten zu bieten: Da war zunächst die Gala von MT-Torwart Adam Morawski, der sich den Titel Mann des Spiels verdient hat. Es gab zudem den 18 Jahre jungen Leon Stehl, der erstmals im Profikader stand und sein erstes Tor erzielte. Und da war leider auch die 10. Minute, als Amine Darmoul zu Boden ging, sich vor Schmerzen krümmte, vom Feld getragen und anschließend ins Krankenhaus zum Röntgen gebracht wurde.

Trotz des deutlichen Sieges fielen angesichts des Darmoul-Schocks die Worte von Parrondo verhalten aus: „Natürlich bin ich zufrieden mit dem Ergebnis und dem Auftritt meiner Mannschaft. Aber so richtig freuen kann ich mich nicht, weil ich noch nicht genau weiß, wie es Amine geht und ob er länger ausfallen wird“, sagte der MT-Trainer nach der Partie.

Und die verlief vom Start weg ganz nach dem Geschmack der MT-Fans und den 1.857 Zuschauern. Vor allem Darmoul wirbelte die Deckung der Nordmazedonier durcheinander, sorgte mit zwei Toren für eine 2:1-Führung, die Nikolaj Enderleit und Alexandre Cavalcanti schnell auf 5:1 (7.) ausbauten.

Eine sofort genommene Auszeit von Vardar-Coach Vlado Nedanovski brachte die Gäste zwar heran, wurde aber, wieder von Darmoul, sofort mit dem 6:3 beantwortet. Es sollte die vorletzte Aktion des Tunesiers an diesem Abend sein. Der sich danach beim abermaligen Versuch, sich gegen den Innenblock durchzusetzen, am linken Bein unterhalb des Knies verletzte. Weiter ging es mit Balenciaga auf der Mittelposition, jedoch ohne Bruch im Spiel der Gastgeber.

Dann fanden sich auch die Gäste richtig in die Begegnung hinein. Da übernahm Matija Nicolic den Aufbau, und mit ihm wurde es besser für Vardar, das sich durch zwei Tore und einige gute Anspiele des Regisseurs bis auf 11:9 (24.) herankämpfte. Dann legte die MT aber in Person von Elvar Örn Jonsson und Dainis Kristopans richtig los. Zweimal der Lette, ebenfalls zweimal der Isländer bauten den Vorsprung auf 17:10 aus.

Wie den Beginn der ersten, so verschliefen die Nordmazedonier auch den Start in die zweite Hälfte total. Oder besser: Morawski war in fünf Versuchen hintereinander nicht zu bezwingen. Kaum hatte der Pole pariert, ging die Post nach vorn ab. Zweimal erste, zweimal zweite Welle und Adrian Sipos doppelt, Rogerio Moraes sowie Balenciaga hatten auf 21:10 (35.) erhöht. Irre, was die Nordhessen für ein Feuerwerk abbrannten. Es brauchte schon einen Siebenmeter von Mladen Krsmancic, um den MT-Keeper zum 21:11 (36.) erstmals nach der Pause zu überwinden.

Nach 40 Minuten ging Kastening-Vertreter Ignatow auf die Bank. Der A-Jugendliche Leon Stehl feierte seine echte Profi-Premiere. David Mandic war bereits vorher gekommen, traf doppelt zum 29:14 (50.). Ein Verlust an Dominanz der Melsunger war trotz der vielen Wechsel nicht zu erkennen.

Im Gegenteil folgte das nächste Sahnestück, als Ian Barrufet während einer Strafe gegen Lars Kooij vor dem eigenen Kreis einen Ball abfing, und statt selbst aufs leere Gästetor zu gehen kurz auf den von hinten kommenden Stehl wartete und dem Youngster zu dessen erstem Pflichtspiel-Tor für die MT-Profis vorlegte – 30:14 (51.).

Da war natürlich längst alles klar, so dass am Ende sogar Barrufet noch im Rückraum ran durfte, um die Belastungen vor dem am Samstagabend folgenden HBL-Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin bestmöglich zu verteilen. Am klaren Ergebnis änderte das alles nichts mehr. Den krönenden Schlusspunkt hinter einen famosen Auftritt der MT setzte in der Schlussminute der überragende Morawski mit seiner 17. Parade.

Statistik

MT Melsungen: Morawski (17 Paraden / 18 Gegentore), Simic (n.e.); Stehl 1, Enderleit 4, Balenciaga 2, Mandic 2, Sipos 5, Kristopans 2, Ignatow, Moraes 3, Drosten, Jonsson 5, Arnarsson 1, Cavalcanti 1, Darmoul 3, Barrufet 5/4 – Trainer: Roberto Garcia Parrondo.

HC Vardar 1961: Espinha (5 Paraden / 24 Gegentore), Gogov (4 P. / 10 G.); Alarov, Stojanovski, Georgievski, Rodriguez, Krsmancic 4/3, Tankoski 1, Kooij 1, Lazarevski 3, Srdanovic 2/1, Nikolic 3, Petric 1, Margheli 3, Borozan, Melo – Trainer Vlado Nedanovski.

Schiedsrichter: Ante Mikelic / Petar Paradina (Kroatien); EHF-Delegierter: Stephan Vitzthum (Schweiz).

Zeitstrafen: 2 – 6 Minuten (Ignatow 19:29 – Lazarevski 3:36/42:50, Kooij 48:33)

Strafwürfe: 4/4 – 5/4 (Morawski hält Wurf von Srdanovic 19:29)

Zuschauer: 1.857 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielstände: 1:0 (2.), 1:1 (2.), 5:1 (7.), 5:3 (8.), 9:3 (15.), 10:6 (21.), 11:9 (24.), 13:10 (26.), 17:10 (30.) HZ – 18:10 (32.), 21:10 (35.), 22:12 (40.), 27:14 (47.), 30:14 (51.), 31:17 (55.), 33:17 (57.), 33:18 (58.), 34:18 (59.) Endstand.  

MT Spielbetriebs- und Marketing AG

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