Eine satirische Nachlese –
Berlin/München – Deutschland erlebte am Wochenende eine Sternstunde der Volksnähe: Bundeskanzler Friedrich Merz ließ seinen Privatjet nicht Richtung Washington oder Kiew starten, sondern Richtung München – um das zu tun, was er am besten kann: sich unter die Eliten mischen. Diesmal allerdings nicht in Davos beim Weltwirtschaftsforum, sondern mitten im größten Massenbesäufnis Europas.
„Ich wollte nah bei den Menschen sein“, erklärte Merz und prostete den Fotografen zu. Die Menschen, das sind in diesem Fall jene, die seit 11 Uhr morgens drei Maß intus haben und nach dem dritten Hendl ihren Sitznachbarn mit den Worten „I liab di“ anbrüllen, bevor sie rückwärts von der Bierbank kippen.
Politik mit Schaumkrone
Während in Berlin die Haushaltskrise eskaliert, die Bahn wieder nicht fährt und die Migrationsdebatte brodelt, hebt Merz die Maß und ruft:
„Wir haben kein Alkoholproblem – wir haben ein Effizienzproblem! Ein Deutscher muss in der Lage sein, eine Maß ohne Pause in unter 5 Minuten zu leeren, sonst sind wir international nicht mehr wettbewerbsfähig.“
Augenzeugen berichten, dass der Kanzler sogar kurz über einen „Bierpreisdeckel“ nachgedacht haben soll – allerdings nur für Aktionäre mit einem Depotvolumen über 100.000 Euro.
„Die einfachen Leute müssen lernen, effizienter zu trinken. Wer nach zwei Maß schon lallt, hat ein Produktivitätsproblem. Dafür können wir keine Subventionen ausgeben.“
Lederhose statt Nadelstreifen
Das ungewohnte Bild: Friedrich Merz, der sonst eher in Dreiteiler und mit PowerPoint unterwegs ist, diesmal in Lederhose. Ein Mode-Desaster, das beweist: Wenn man genug Macht hat, kann man tragen, was man will – es wird trotzdem fotografiert.
„Das ist nicht Verkleidung, das ist Standortpolitik!“, witzelte Merz, als ein Reporter ihn auf die Lederhose ansprach. „Wir müssen zeigen, dass wir auch Volksnähe können – aber bitte nur in Premiumqualität.“
Fazit
Ein Kanzler, der beim größten Sauffest des Landes auftaucht, ist immerhin konsequent: Die Republik ist ohnehin längst ein Dauerstammtisch – da passt der Auftritt. Man darf gespannt sein, ob nächstes Jahr im Koalitionsvertrag nicht nur „Steuersenkungen für Unternehmen“ stehen, sondern auch:
„Ein Freibier für jeden Wähler – aber nur gegen Nachweis der Steuererklärung.“
Ein Prosit auf Deutschland, Ein Prosit der Erbärmlichkeit in allen Bereichen, aber Hauptsache, die Maß Bier schmeckt noch.