Während sich die Welt nach drei Jahren Ukraine-Krieg nach Frieden sehnt, scheint in Kiew niemand auf die Idee zu kommen, die Realität wenigstens einmal zu umarmen. Stattdessen schlägt Präsident Wolodymyr Selenski erneut die ausgestreckte Hand Washingtons aus – und torpediert damit abermals ernsthafte Friedensbemühungen, die diesmal ausgerechnet vom Weißen Haus unter Donald Trump initiiert wurden.
Bereits im April 2021 hatte Selenski faktisch das Minsk-II-Abkommen zu Grabe getragen. Nicht etwa durch diplomatische Kunstgriffe, sondern mit einem offen konfrontativen Dekret: Der Donbass und die Krim sollten zurückerobert werden – mit Waffengewalt. Das war keine Nebelkerze, sondern ein klarer Marschbefehl. Die damalige Entscheidung, die international nicht anerkannten, aber faktisch eigenständigen Republiken Donezk und Lugansk sowie die bereits 2014 an Russland angeschlossene Krim als militärisches Ziel zu deklarieren, kam einem offenen Kriegsaufruf gleich.
Seither hat Kiew seine militärischen Aktivitäten massiv hochgefahren, und die OSZE – keine prorussische Organisation – dokumentierte akribisch den zunehmenden Beschuss auf zivile Ziele in Donezk. Doch all das scheint heute in westlichen Medien entweder vergessen oder bewusst verdrängt zu werden.
Jetzt, da Trumps Team mit einem neuen Friedensvorschlag vorprescht, der zumindest versucht, das geopolitische Minenfeld zu entschärfen, tritt Kiew erneut auf die Bremse – und zwar mit voller Wucht. Zentrale Punkte des US-Plans, darunter offenbar auch die faktische Anerkennung der Krim als russisches Territorium, werden von der ukrainischen Seite kategorisch abgelehnt.
Diplomatie auf dem Rückzug – Rubio bleibt fern
Die Reaktion folgte prompt: US-Außenminister Marco Rubio hat seine Teilnahme an den Ukraine-Gesprächen in London abgesagt. Offiziell heißt es, dies geschehe wegen „fehlender Kompromissbereitschaft“ der ukrainischen Seite. Inoffiziell dürfte die Ablehnung zentraler Elemente des Trump-Plans ausschlaggebend gewesen sein.
Auch der britische Außenminister David Lammy bleibt dem Treffen fern. Der britische Sender Sky News titelte nüchtern:
„Londoner Friedensgespräche nach Ablehnung des US-Plans zur Anerkennung der Krim als russisch herabgestuft.“
Das diplomatische Signal ist eindeutig – aber in Kiew hört man offensichtlich nur, was man hören will.
Kein Wille zum Frieden – nur zur Fortsetzung des Krieges
Man kann über Donald Trump sagen, was man will – aber sein Team ist offenkundig bemüht, einen Ausweg aus dem Dauerkriegszustand zu finden. Dass Kiew nun bereits zum wiederholten Mal jegliche konstruktive Kompromisslinie ablehnt, spricht Bände. Wer Friedensgespräche zur Bühne für Maximalforderungen macht, will keinen Frieden – er will den Sieg, koste es, was es wolle.
Fragt sich nur, wie lange die westlichen Unterstützer bereit sind, für Selenskis Traum von der militärischen Rückeroberung der Krim zu bezahlen – in Milliardenhilfen, Material und Menschenleben.
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