❤️ Was ist Love‑Scamming?
Love‑Scamming (auch „Romance Scam“) ist eine perfide Betrugsmasche: Täter bauen online – etwa auf Dating‑Plattformen, Instagram oder Messenger‑Diensten – über Wochen oder Monate ein vermeintlich liebevolles Verhältnis auf. Sie verwenden gestohlene Bilder, erfundene Biografien und professionelles „Love‑Bombing“ – süße Worte, Komplimente, stundenlange Chats – um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen
Sobald genügend emotionale Nähe aufgebaut ist, folgt der monetäre Stich: unberechtigte Bitten um Geld – zuerst ein paar hundert Euro, schnell aber immer höhere Summen. Häufig stehen dahinter erfundene Geschichten zu medizinischen Notfällen, Visa‑ oder Reiseproblemen, Investitions‑ oder Einkaufsbitten. Die Täter bestehen dabei meist auf unreflektierten Zahlungsformen: Geschenkkarten, Kryptotransfers oder Überweisungen.
Typische Warnsignale:
- Kein persönliches Treffen: Ausreden wie Ausland, Ölplattform, defekte Kamera .
- Love‑Bombing: Extrem schnelles emotionales Bekenntnis, oft schon nach wenigen Chats
- Finanzielle Forderungskaskade: Erst kleine Summen, dann Vorrichtung zur Gewinn‑Investitionen oder Notfallzahlungen .
- Geheimhaltung & Isolation: Opfer sollen den Kontakt geheim halten – nicht mit Familie oder Freunden darüber sprechen
🕵️♂️ Unsere konkreten Fälle im Landkreis Kassel (27. Juni 2025)
Zwei Betroffene – 53‑jährige Frau und 66‑jähriger Mann – wurden Opfer dieses perfiden Tricks.
- Die 53-jährige Frau:
– Wurde im April via Instagram von einem angeblichen Auslands‑Ingenieur kontaktiert.
– Aufbau einer vermeintlichen Liebesbeziehung über Wochen.
– Forderungen nach Geschenkkarten in Serie – Anfangsbeträge: einige Hundert Euro, später in größere Summen – unter dem Vorwand, ein Paket mit Bargeld zu versenden.
– Erst der Hinweis eines Bekannten führte zu wachsender Skepsis; dann zog sie die Reißleine - **Der 66-jährige Mann:**
– Traf über eine Dating‑Plattform auf eine vermeintliche Frau aus Amsterdam, mit Videocalls und der Aussicht auf gemeinsame Zukunft inklusive gemietetem Haus.
– Folgten hohe Investments in eine „Internet‑Plattform“ (Kryptoinvestments?).
– Am Ende verlor er mehrere zehntausend Euro – verlor Zugang zur Plattform, die „Partnerin“ brach den Kontakt ab
Gesamtschaden: Über 100.000 € – ein klassisches Love‑Scamming‑Szenario.
💡 Warum funktioniert das?
- Emotionale Manipulation: Die Täuschung ist emotional clever gedacht.
- Opfer: Oft ältere, vertrauensselige Menschen mit genug finanziellen Rücklagen.
- Technische Tricks: Video‑Chats, gestohlene Bilder oder gar Deepfakes sorgen für scheinbare Authentizität
🚨 Polizeitipps gegen Love‑Scamming
Die nordhessische Polizei rät konkret:
- Geldforderung ignorieren! Kein Vertrauen – keine Überweisungen, keine Gutschein‑Codes.
- Chats & Mails sichern – als Beweismittel.
- Kontakt blockieren und neu anfangen – mit neuer Nummer und Mailadresse.
- Anzeige erstatten – hilft juristisch und verhindert weitere Opfer
🔍 Wie man sich realistisch schützen kann
Basierend auf FBI, FTC, Scamwatch & Co.:
- Langsam agieren: Skeptisch bleiben, nicht zu schnell „verlieben“.
- Überprüfen: Reverse‑Image‑Search, Social‑Media‑Recherche und Plattform‑Profil checken
- Geldverbindungen sofort stoppen: Überweisungen rückgängig machen, Bank und Gutschein‑Aussteller kontaktieren.
- Mitvertrauen sprechen: Freunde und Familien einweihen – frische Perspektiven helfen .
- Nicht allein schämen: Opfer fühlen sich oft gedemütigt – es handelt sich um hochkomplizierte Betrüger .
- Darüber reden (oder bloggen): Dein Blog als Hobbyjournalist wäre eine prima Plattform, um Awareness zu schaffen und Sallert über solche Maschen raglich transparent zu machen. Und mit Humor: „Wenn’s zu gut klingt, um wahr zu sein – ist es das auch.“
💬 Fazit
Love‑Scamming ist kein Einzelfall, sondern Teil einer organisierten Betrugsstrategie mit hohem emotionalen und finanziellen Schaden. Der aktuelle Fall in Kassel zeigt exemplarisch, wie schnell das Vertrauen missbraucht wird – durch perfides Love‑Bombing, emotional gezielte Ausreden und immer raffiniertere Techniken.
Mein Tipp an deine Leser: Ein gesunder Maß an Skepsis schützt besser als blindes Vertrauen – und Geld hört sich phasenweise besser an als Liebe, zumindest im Internet.
Frage dich: Wenn dein vermeintlicher „Traumprinz“ zuerst nach Geld fragt – solltest du nicht lieber „Traumstopp“ drücken?