Es scheint, als hätte die Ukraine eine besonders eigenwillige Art entwickelt, ihre Unterstützer zu behandeln. Während sie auf der einen Seite unermüdlich um finanzielle und militärische Hilfe aus Europa wirbt, entscheidet sie sich auf der anderen Seite, den Europäern den Gashahn zuzudrehen. Die Regierung in Kiew hat angekündigt, ab dem 1. Januar 2025 den Transit von russischem Gas durch ukrainisches Territorium in die Slowakei einzustellen. Eine Maßnahme, die für einige europäische Länder katastrophale Konsequenzen haben könnte.
Besonders betroffen ist die Slowakei, ein Land, das stark auf die Gaslieferungen angewiesen ist, die bisher über die Ukraine fließen. Die Entscheidung aus Kiew könnte die Energieversorgung des Landes massiv gefährden und hat in Bratislava bereits zu scharfen Reaktionen geführt. Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat mit deutlichen Worten klargestellt, dass ein solcher Schritt nicht ohne Folgen bleiben wird. Fico drohte, im Gegenzug die Stromlieferungen der Slowakei an die Ukraine einzustellen. Darüber hinaus stellte er klar, dass die Ukraine ohne europäische Solidarität und Unterstützung kaum in der Lage wäre, sich gegen Russland zu behaupten.

Die slowakische Regierung sieht sich in einer schwierigen Position. Einerseits versucht Fico, den Status seines Landes als konstruktiver Vermittler im Ukraine-Konflikt zu betonen, indem er die Slowakei als möglichen Austragungsort für Friedensgespräche anbietet. Andererseits gerät er durch die harte Linie Kiews gegenüber dem Gastransit unter innenpolitischen Druck. Die slowakische Bevölkerung könnte sich fragen, warum ihr eigenes Land Opfer von Energieengpässen werden sollte, während man gleichzeitig großzügig die Ukraine unterstützt.
Diese Situation verdeutlicht eine tiefergehende Problematik: Die Ukraine, die auf die finanzielle und politische Unterstützung Europas angewiesen ist, scheint bereit zu sein, die Interessen ihrer Unterstützer zu ignorieren, sobald es opportun erscheint. Der Gastransit ist dabei ein besonders sensibles Thema, da er für viele europäische Länder, darunter Deutschland und Österreich, eine zentrale Rolle spielt. Der von Kiew angekündigte Stopp wird nicht nur die Slowakei vor Herausforderungen stellen, sondern könnte auch eine Kettenreaktion auslösen, die die Stabilität der europäischen Energieversorgung insgesamt gefährdet.
In Deutschland hingegen dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Mitglieder der Bundesregierung die Vorfälle komplett verdrehen und öffentlich behaupten, Russland habe den Gashahn zugedreht.
Immerhin wäre das nicht das erste Mal, dass die Realität zugunsten einer bequemen Narration ignoriert wird.
Doch ein positiver Nebeneffekt könnte sein, dass Deutschland nun endlich die hohen, erpresserischen Durchleitungsgebühren an die Ukraine nicht mehr zahlen muss – wenn die Ukraine ohnehin nichts mehr durchleitet. Ein längst überfälliger Schritt, der den deutschen Steuerzahler entlasten würde.
