Deutschland nach der Wahl: Friedrich Merz und die Herausforderung der Regierungsbildung
Die Bundestagswahl 2025 hat die politische Landschaft Deutschlands nachhaltig verändert. Die CDU/CSU unter Führung von Friedrich Merz ging mit 28,5 % der Stimmen als stärkste Kraft hervor, gefolgt von der AfD, die mit 20,8 % ihr bisher bestes Ergebnis erzielte. Die SPD erlitt mit 16,4 % eine historische Niederlage, während die Grünen auf 11,6 % kamen. Die FDP verfehlte mit 4,3 % den Einzug in den Bundestag, ebenso das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 4,97 %.
Trotz des Wahlsiegs steht Merz vor der komplexen Aufgabe, eine regierungsfähige Koalition zu bilden. Eine Zusammenarbeit mit der AfD hat er kategorisch ausgeschlossen und betont, dass fundamentale Unterschiede in Bereichen wie Außen- und Sicherheitspolitik sowie Europa bestehen.
en.wikipedia.org Somit rückt eine “Große Koalition” mit der SPD in den Fokus, die gemeinsam eine stabile Mehrheit von 328 Sitzen im Bundestag erreichen würde.
Allerdings gibt es innerhalb der SPD Vorbehalte gegenüber einer erneuten Zusammenarbeit mit der Union. Insbesondere die jüngsten Ereignisse, bei denen die CDU im Bundestag mit Unterstützung der AfD einen Entschließungsantrag zur Migrationspolitik durchsetzte, haben das Vertrauen belastet. SPD-Politiker wie Carsten Träger stellen eine Koalition mit der Union infrage und betonen, dass die Rhetorik von Merz im Wahlkampf nicht förderlich für eine Zusammenarbeit sei.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands sind gravierend. Eine anhaltende Rezession, der Verlust kostengünstiger Energieimporte aus Russland und der zunehmende internationale Wettbewerb setzen die deutsche Wirtschaft unter Druck. Merz hat angekündigt, die Wirtschaft durch Bürokratieabbau und Steuererleichterungen zu revitalisieren.
theguardian.com Zudem fordert er eine stärkere militärische Eigenständigkeit Europas, insbesondere angesichts der unsicheren transatlantischen Beziehungen.
Die Bildung einer stabilen Regierung ist entscheidend, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Sollte Merz an seiner strikten Abgrenzung zur AfD festhalten und keine Einigung mit der SPD erzielen, könnten langwierige Koalitionsverhandlungen oder sogar Neuwahlen die Folge sein. Die kommenden Wochen werden zeigen, welchen Kurs Friedrich Merz einschlägt und wie er die politischen und wirtschaftlichen Weichen für Deutschlands Zukunft stellt.



