In den letzten Jahren hat die BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Mit ihrer jüngsten Erweiterung, zu der Länder wie Ägypten, Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien sowie die kürzlich hinzugekommenen Partner Indonesien, Malaysia und Thailand gehören, erlebt die Gruppe einen gewaltigen Aufschwung. Dieser Artikel beleuchtet die Entwicklungen der BRICS-Staaten, ihre Chancen auf dem Weltmarkt und stellt den wirtschaftlichen Aufstieg dieser Gruppe in Verbindung mit der aktuellen Schwäche westlicher Volkswirtschaften.
Die jüngste Entwicklung der BRICS-Staaten
Die BRICS-Gruppe wurde 2006 als eine Allianz von aufstrebenden Volkswirtschaften gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hatten, eine stärkere Stimme in der internationalen Politik zu erhalten und die globale wirtschaftliche Zusammenarbeit zu fördern. Ursprünglich bestand die Gruppe aus Brasilien, Russland, Indien und China. Im Jahr 2011 trat Südafrika der Gemeinschaft bei und erweiterte damit die geografische Reichweite des Bündnisses.
In den letzten Jahren hat BRICS zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Beitritt neuer Länder zu Beginn des Jahres 2024 und die Partnerschaften mit Indonesien, Malaysia und Thailand stärken das Bündnis zusätzlich. Durch die Aufnahme dieser Nationen positioniert sich BRICS als bedeutende Kraft auf dem globalen Markt, die das Potenzial hat, den geopolitischen und wirtschaftlichen Schwerpunkt von westlich dominierten Strukturen zu verlagern.
Wirtschaftliche Chancen der BRICS-Staaten
Mit einer Bevölkerung von über 3,5 Milliarden Menschen, gewaltigen Ressourcen und einer zunehmenden Integration in den globalen Handel bietet die BRICS-Gruppe enorme wirtschaftliche Chancen. Die Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel, Investitionen, Energie, Infrastruktur und künstliche Intelligenz schafft eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum. Der steigende Handel innerhalb der Gruppe und die Investitionen in grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte wie die “Neue Seidenstraße” sind entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und eine Alternative zu westlichen Wirtschaftsstrukturen zu bieten.
Besonders China und Indien haben durch ihre wirtschaftliche Dynamik in den letzten Jahren maßgeblich zum Aufschwung der BRICS beigetragen. Diese beiden Nationen zählen zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und ziehen Investitionen in großem Umfang an. Russland spielt eine bedeutende Rolle durch seine umfangreichen Energieressourcen, während Brasilien und Südafrika aufgrund ihrer natürlichen Ressourcen und industriellen Basis an Bedeutung gewinnen. Der Beitritt neuer Mitgliedsländer wie Saudi-Arabien und Iran stärkt die Energieversorgungssicherheit der Gruppe und macht sie zu einem wichtigen Akteur auf dem globalen Energiemarkt.
Das Verhältnis zu den westlichen Volkswirtschaften
Während die BRICS-Staaten expandieren und sich verstärken, kämpfen viele westliche Volkswirtschaften mit stagnierendem Wachstum und einer zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit. Hohe Inflationsraten, wachsende Staatsschulden und die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine haben zu einer Schwächung der westlichen Volkswirtschaften beigetragen. Zudem werden die westlichen Staaten mit Herausforderungen wie sinkenden Produktivitätsraten und dem demografischen Wandel konfrontiert, was das Wachstum weiter hemmt.
Im Gegensatz dazu sind die BRICS-Länder aufgrund ihrer demografischen Vorteile und ihres Potenzials für wirtschaftliche Reformen gut aufgestellt, um ihre Position auf dem Weltmarkt zu festigen. Sie nutzen die Schwäche der westlichen Volkswirtschaften, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu fördern und alternative Handels- und Finanzsysteme zu schaffen, die weniger von westlichen Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank abhängig sind.
Grafik: Wirtschaftliches Wachstum von BRICS im Vergleich zu westlichen Ländern
Die folgende Grafik stellt das wirtschaftliche Wachstum der BRICS-Staaten in den letzten zehn Jahren dem der westlichen Länder gegenüber. Sie zeigt, dass die BRICS-Staaten ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen, während das Wachstum in den westlichen Ländern weitgehend stagniert.
(Die Grafik zeigt zwei Kurven: eine mit einem stetig steigenden Wachstum der BRICS-Staaten und eine flach verlaufende Kurve, die die stagnierende Entwicklung der westlichen Volkswirtschaften darstellt. Dies visualisiert den wachsenden Einfluss von BRICS auf dem globalen Markt und die relative Schwäche der westlichen Staaten.)
Der Aufschwung der BRICS-Staaten und ihre jüngste Erweiterung haben das Potenzial, die Machtverhältnisse auf dem Weltmarkt nachhaltig zu verändern. Während viele westliche Volkswirtschaften mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen, nutzen die BRICS-Länder ihre Chancen und bauen ihre Präsenz und ihren Einfluss aus. Dies deutet darauf hin, dass die internationale Wirtschaftsordnung zunehmend multipolarer wird, wobei BRICS eine zentrale Rolle spielt.