Demokratie nur für Freunde? – Wenn Deutschlands Toleranz an der Türschwelle endet

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Die Gründung einer AfD-Jugendorganisation in Gießen löst massive Protestaufrufe aus – inklusive Blockaden, Störaktionen und angekündigter Gewalt. Während linke Gruppen das als „Antifaschismus“ verkaufen, zeigt der Konflikt vor allem eines: das erschreckend selektive Demokratieverständnis vieler Menschen in Deutschland. Eine Analyse ohne Beschönigung.

Ein Land, das Demokratie predigt – und im gleichen Atemzug bricht

Es wirkt wie ein schlechter Witz: Da gründet eine politisch legitimierte Partei – die größte Koalition im Bundestag – eine Jugendorganisation. Ein völlig normaler Vorgang in einer Demokratie.

Doch kaum handelt es sich um die AfD, brennt bei einigen das moralische Sicherungskabel durch. Was anderen Parteien selbstverständlich zugestanden wird, soll hier mit aller Macht verhindert werden.
Von demokratischer Reife keine Spur – eher fanatische Besitzstandsverteidigung.


Protestaufrufe, die an Straßenschlachten erinnern

Auf Seiten wie „Klasse Gegen Klasse“ liest man unverblümt, was geplant ist:
Blockaden, Störungen, „Zugänge dichtmachen“, Polizei „zurückdrängen“, Veranstaltung verhindern.

Kein Wort von friedlicher Protestkultur.
Kein Wort von Rechtsstaatlichkeit.
Nur das Ziel: Die Versammlung darf physisch nicht stattfinden.

Jeder, der die deutsche Protestszene kennt, weiß, was folgt:
brennende Barrikaden, beschädigtes Eigentum, verletzte Polizisten, Eskalationen bis zur Schmerzgrenze.

Das Muster ist alt – und trotzdem wird es in Medien und Politik oft weggelächelt, wenn es „gegen rechts“ geht.


Doppelmoral als politische Grundhaltung

Die gefährlichste Entwicklung ist nicht einmal die Gewaltbereitschaft einiger Gruppen.
Die wahre Katastrophe ist, dass ein wachsender Teil der Gesellschaft dieses Verhalten ganz okay findet.

Das Demokratieverständnis folgt inzwischen einem einfachen Schema:

  • Eigene Meinung: wertvoll, geschützt, heilig.
  • Andere Meinung: gefährlich, verboten, „muss verhindert werden“.
  • Eigene Demonstration: Grundrecht.
  • Andere Demonstration: „Ein Skandal, dass man sowas zulässt!“
  • Eigene Gewalt: tragisch, aber irgendwie verständlich.
  • Gewalt der anderen: Angriff auf den Staat.

Demokratie als VIP-Club – Eintritt nur für Wohlmeinende.


Die Polizei im Kreuzfeuer – und nicht wegen der AfD

Die hessischen Behörden bereiten sich auf einen der größten Polizeieinsätze der letzten Jahre vor.
Nicht, weil die AfD gewalttätig wäre.
Sondern wegen derer, die gegen sie demonstrieren wollen.

Während drinnen eine Versammlung stattfindet, bereitet sich die Polizei draußen auf Szenarien vor, die eher zu einem G20-Gipfel passen.

Und trotzdem schaffen es politisch motivierte Gruppen, die Rollen zu verdrehen:
Die, die protestieren, seien die Guten.
Die Polizei, die den Rechtsstaat schützt, sei das Problem.
Eine komplette Realitätsumkehr.


Die Linke Hessen: Protest ja – Rechtsstaat nein

Wenn die Linke Hessen erklärt, der „antifaschistische Protest“ dürfe nicht eingeschränkt werden, dann heißt das in Klartext:
Blockieren, stören, verhindern – und bitte keine Konsequenzen.

Das ist nicht demokratisch.
Das ist nicht antifaschistisch.
Das ist schlicht Anmaßung.

Wer das fordert, will nicht Demokratie schützen – sondern sie aushebeln.


Die Messe Gießen als Symbol der Schieflage

Weil die Messehalle neutral vergeben werden muss, gerät plötzlich die Messeleitung selbst in die Kritik.
Als hätte sie politisch Partei ergriffen, obwohl sie nur geltendes Recht befolgt.

Auch das zeigt:
Neutralität ist in Deutschland nur solange erwünscht, wie sie politisch genehm ist.


Woran wir uns längst gewöhnt haben

  • Dass bestimmte Parteien keine Räume bekommen sollen.
  • Dass ihre Veranstaltungen blockiert und gestört werden.
  • Dass Gewalt „halt vorkommt“.
  • Dass Medien die eigenen politischen Lieblingsgruppen schönreden.
  • Dass die Demokratie nur für bestimmte Menschen gelten soll.

Diese Gewöhnung ist gefährlicher als jede Randale, denn sie frisst die Grundlagen des Rechtsstaats von innen auf.


Fazit: Die unbequeme Wahrheit

Demokratie bedeutet nicht, dass die eigene Meinung gewinnt.
Demokratie bedeutet, dass auch der Gegner Rechte hat – und zwar dieselben.
Wer das nicht akzeptiert, hat die Grundlagen des Systems nicht verstanden.

Deutschland steht an einem Punkt, an dem die Toleranz vieler Bürger endet, sobald die „falschen“ Menschen von ihren demokratischen Rechten Gebrauch machen.

Das ist kein Fortschritt.
Das ist kein Antifaschismus.
Das ist Rückfall in eine politische Gesinnungsjustiz, bei der die moralische Mehrheit entscheidet, wer sprechen darf.

Und wenn wir diesen Weg weitergehen, dann brauchen wir uns später nicht zu wundern, wenn kaum noch jemand weiß, was echte Demokratie eigentlich war.


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