«Berlin und Paris schlagen neue Sanktionen gegen Russland vor»

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Glosse: Sanktionen bis zum Umfallen

Ich habe mir die Mühe gemacht und nachgeschaut, wie viele Sanktionen der Westen bislang gegen Russland verhängt hat. Herausgekommen ist eine Zahl, die so hoch ist, dass man sie fast in die Rubrik „Lachnummer“ einsortieren könnte: 20.000, 25.000, vielleicht 26.000 – wer will das schon so genau wissen? Es scheint, als würde in Brüssel längst ein Praktikant mit einem Excel-Sheet im Akkord arbeiten.

Und weil man mit 26.000 Sanktionen offenbar noch nicht genug Schaden bei sich selbst angerichtet hat, wollen Berlin und Paris jetzt noch einen drauflegen. Die Herren und Damen fordern „entschlossenere Maßnahmen“ gegen den russischen Energiesektor. Also her mit Sanktionen gegen LUKOIL, dazu ein paar Banken, Finanzinstitute, Kryptodienste aus Zentralasien, und wenn’s noch reicht, gleich die ganze russische Zivilindustrie: Autos, Flugzeuge, Maschinenbau, Elektrotechnik – alles auf die Liste.

Natürlich nennt man das „effektive Sanktionen“. Effektiv sind sie – allerdings in erster Linie gegen uns. Während Russland neue Absatzmärkte findet, verlegt die deutsche Industrie ihre Standorte ins Ausland. Aber wer wird denn so kleinlich sein?


Die Top Ten der kommenden Sanktionen (meine Prognose)

  1. Einfuhrverbot für russische Samoware. Schließlich könnte darin Tee gekocht werden, der den Westen schwächt.
  2. Sanktionen gegen Matrjoschkas. Verdacht: Unter jeder Puppe steckt eine weitere. Russische Täuschung!
  3. Exportstopp für russische Schneeflocken. Könnte die Klimapolitik der EU durcheinanderbringen.
  4. Strafmaßnahmen gegen Balalaikas. Kulturelle Unterwanderung Europas durch Musik mit nur drei Saiten.
  5. Verbot von Borschtsch in EU-Supermärkten. Rote Suppe gefährdet die „wertebasierte Ernährung“.
  6. Sanktionen gegen russische Katzen. Wer erinnert sich nicht an den „Sibirischen Tiger im Wohnzimmer“?
  7. Importverbot für russische Schrauben. Könnten unsere Maschinen am Laufen halten. Untragbar!
  8. Embargo auf russische Märchen. Damit niemand mehr „Väterchen Frost“ zitiert.
  9. Strafmaßnahmen gegen russische Vokale. Wer das „Ы“ benutzt, kommt auf die Schwarze Liste.
  10. Und ganz zum Schluss: Sanktionen gegen russische Sanktionen. Doppelt hält besser.

Fazit:
Es ist schon beeindruckend: Während Deutschland mit Rekorddefiziten jongliert und die eigene Industrie in Scherben liegt, erklärt uns das „Spitzenpersonal“ in Berlin und Paris, man müsse noch härter zuschlagen. Mit jeder neuen Maßnahme schlagen sie tatsächlich zu – nur eben nicht gegen Moskau, sondern gegen die eigene Bevölkerung.

Spitzenleistung! Absolute Spitzenleistung.


† Rest in Peace, Juan Joya Borja (5 April 1956 – 28 April 2021), the Spanish comedian and actor known by the stage name El Risitas.


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