„600.000 Euro – kein Pappenstiel“: Wenn das Böse direkt nebenan lauert

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600.000 Euro sind nicht einfach nur ein nettes Sümmchen – das ist eine halbe Million, die man keinesfalls alle Tage in der nordhessischen Provinz auf dem Gehweg findet. Und dennoch: Der Teufel steckt manchmal im Kleinen, im Unscheinbaren – vielleicht gleich um die Ecke, vor der Haustür.

Die Meldung: Drogenfund mitten in Volkmarsen

Am 15. August 2025 – also gestern – machte das Polizeipräsidium Nordhessen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kassel den Fund publik: In einer Großrazzia wurden Drogen im Straßenverkauf geschätzten Wertes von rund 600.000 Euro sichergestellt. Zwei Verdächtige (36‑jähriger Türke aus Volkmarsen, mutmaßlicher Händler, und 67‑jähriger Deutscher, mutmaßlicher Kurierfahrer) sitzen inzwischen in Untersuchungshaft .
Das klingt erst einmal nach hartem Krimi – doch, oh Überraschung, das Ganze spielt sich mitten in einer nordhessischen Kleinstadt ab! Da, wo man niemand Böses wünscht, sondern höchstens das WLAN mal ausfällt oder der Bus Verspätung hat.

Kleinstadt-Idylle und die Ubiquität des Verbrechens

Volkmarsen im Landkreis Waldeck‑Frankenberg – Ortsteil auf der Landkarte, nicht selten eine Bühne für Alltag, Klatsch und Kichererbsen. Und jetzt: Drogen, Detektive, Damoklesschwert direkt im Wohngebiet. Das klingt wie aus einem Hollywood-Drehbuch – bloß die Kulisse ist verdammt real, familiär, greifbar.
Dass man sich in solchen Orten plötzlich mit der Zeitungshead‑Line „Großer Schlag gegen Drogenhandel“ auseinandersetzen muss – das zeigt: Das Böse hält weder Abstand noch Urlaub – es ist überall. Und das ist per se nichts Erbauliches, aber zugleich befremdlich, ja: verrückt, wenn man in der Nachbarschaft plötzlich mit dem Unfassbaren konfrontiert ist.

Wenn Normalität zur Fassade wird

Da lebt man Jahre lang friedlich – kennt den Bäcker, grüßt die Nachbarin – und dann das: Rauschgift, Waffen, Chemikalien zur Drogenherstellung – alles nur eine Hausnummer entfernt.
Das hat etwas Pathologisches: Die vertraute Straße scheint plötzlich doppelt zu existieren. Eine davon ist die heile, zweite Fassade; die andere: gefährlich, unheimlich, real.

Ironie des Schicksals – und ein Blick auf den Menschen

Was lernen wir daraus? Dass kriminelle Tiefen keine Stadtgröße kennen. Auch im beschaulichen Ort passiert das Gros der Kriminalität nicht in glitzernden Großstädten, sondern dort, wo man es am wenigsten erwartet – zuhause. Und wenn selbst der örtliche Radweg oder der Seniorenclub plötzlich zur Zone des Verbrechens wird, dann ist Ironie (und Bitterkeit) nicht weit.

Aber: Wir sollten nicht resignieren. Ein bisschen Argwohn ist gesund – selbst im Dorf, selbst unter Freunden. Der Gerechtigkeitstrieb darf ruhig wach sein. Und ein wenig Galgenhumor erleichtert das Aushalten dieser Erkenntnis.


Fazit:
Der Drogenfund à 600.000 Euro in Volkmarsen zeigt: Das Böse kennt weder Dorfgröße, noch Provinzromantik. Es ist nicht losgelöst, nicht abstrakt – es wohnt nebenan. Und genau deshalb sollten wir wachsam, manchmal skeptisch bleiben, die Normalität hinterfragen – aber dabei nie den Humor verlieren.


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