2035 fehlen bis zu 88.000 Fachkräfte in der Region

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Bis 2035 könnten in Nordhessen und dem Kreis Marburg zusammengerechnet 88.000 Fachkräfte fehlen. Das prognostiziert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg auf Basis des aktuellen IHK-Fachkräftemonitors (www.fachkraefte-hessen.de), den die hessische IHK-Organisation in Zusammenarbeit mit der WifOR GmbH vor Kurzem vorgestellt hat. Die Fachkräftelücke öffnet sich diesem zufolge vor allem infolge der demografischen Entwicklung und werde zunehmend zum Risiko für die regionale Wirtschaft.
Aktuell besteht am Arbeitsmarkt im Bezirk der IHK Kassel-Marburg noch ein leichtes Plus in Höhe von 4.000 Fachkräften. „Die Corona-Pandemie senkt die Nachfrage nur kurzfristig. Derzeit steht für regionale Unternehmen im Vordergrund, die Fachkräfte zu halten“, ordnet IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan den Wert ein. „Mittel- und langfristig verschärfen sich die demografische Entwicklung und damit der Wettbewerb um Fachkräfte.“ Bis 2035 könnte das Angebot an Fachkräften um 31 Prozent zurückgehen. Präsident Jordan unterstreicht: „Das besorgt uns. Denn unsere gut ausgebildeten Fachkräfte machen die regionale Wirtschaft stark.“
Laut IHK Kassel-Marburg werden den Unternehmen in Zukunft vor allem beruflich Qualifizierte fehlen. 2035 würden sie 94 Prozent der Fachkräftelücke ausmachen. Die Engpässe seien in allen Regionen Hessens zu erwarten und keineswegs nur ein Thema der Metropolen. Dies verdeutliche die Notwendigkeit eines landesweiten und koordinierten Vorgehens. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes hebt hervor, bereits im nächsten Jahr werde der Fachkräftebedarf voraussichtlich wieder deutlich anziehen: „Deshalb müssen wir schon jetzt gemeinsam aktiv werden. Jede Stärkung der dualen Ausbildung, jedes Werben für berufliche Orientierung ist wichtig.“ Die Landesregierung und das Bündnis für Ausbildung hätten bereits gute Programme aufgelegt, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Doch für eine Trendwende brauche die Wirtschaft noch deutlich mehr Auszubildende, stärkere Bildungsbemühungen im MINT-Bereich und mehr Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte. „Die regionale Wirtschaft wird weiterhin mit großem Einsatz ausbilden – und das gleichermaßen in den Städten und auf dem Land“, stellt Dr. Klein-Zirbes fest.  

Die IHK engagiert sich für mehr Fachkräfte in Nordhessen und im Kreis Marburg. Hierzu werden im Zuge der Berufsorientierung anhand konkreter Beispiele Schülern, aber auch Studienzweiflern Karrieremöglichkeiten aufgezeigt, die eine duale Ausbildung ermöglichen. Indem die IHK rund 3.000 Prüfungen im Bereich Weiterbildung und der Sach- und Fachkunde organisiert, fördert sie die berufliche Weiterentwicklung in der Region. Darüber hinaus unterstützt sie mit ihren Partnern im MINT-Forum Nordhessen ausdrücklich die technisch-naturwissenschaftliche Berufsausbildung. Erster Ansprechpartner für die Unternehmen sind die Bildungsberater der IHK: Tel. 0561 7891-288, E-Mail: bildungsberatung@kassel.ihk.de

Hintergrund:
Die Ergebnisse basieren auf dem IHK-Fachkräftemonitor Hessen und der begleitenden Veröffentlichung „Fachkräftereport 2021“. Der IHK-Fachkräftemonitor ist eine Gemeinschaftsentwicklung der
Industrie- und Handelskammern und der WifOR GmbH. Auf Grundlage von Konjunkturumfragen
und Langfristprognosen nimmt der Fachkräftemonitor Schätzungen für das langfristige Arbeits-
angebot und die langfristige Arbeitsnachfrage vor. Die Ergebnisse werden differenziert nach Berufsgruppen, Branchen, Regionen und Qualifikationsniveaus bis zum Jahr 2035 ausgewiesen.
Weiterführende Links:
Der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor steht unter www.fachkraefte-hessen.de kostenlos zur Verfügung.
Der Fachkräftereport bietet vertiefende Analysen der Fachkräftesituation in Hessen und ist kostenlos unter www.hihk.de/fachkraeftereport verfügbar.

IHK


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