Wenn der Acker zur Hundewiese wird: Ärger auf dem Land

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Frühling auf dem Land. Die Vögel zwitschern, die Sonne wärmt den Boden – und auf den Feldern sprießen die ersten zarten Pflänzchen. Eine wunderschöne Jahreszeit. Wäre da nicht ein Ärgernis, das jedes Jahr wiederkommt wie der erste Gänseblümchenkranz: frei laufende Hunde auf frisch bestellten Äckern.

Die Schilder stehen da, unübersehbar. Freundlich, höflich, fast schon flehend: “Bitte Hunde nicht auf den Feldern laufen lassen!” Aber wie oft hört man dann: „Ach, ist doch nicht so schlimm! Die wollen doch nur spielen!“
Ja, klar wollen sie spielen. Und toben. Und buddeln. Und genau da fängt das Problem an.

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein harmloses Stöckchenspiel, ist für den Landwirt ein handfester wirtschaftlicher Schaden. Zwei ausgelassene Hunde können locker zwanzig Pflänzchen platttrampeln, ausreißen oder beschädigen – Mais, Gerste, Weizen, ganz egal. Das sind zwanzig Pflanzen weniger, die am Ende des Jahres keine Ernte bringen.

Und jetzt wird’s spannend: Wenn in einer Gegend täglich vielleicht zehn oder zwanzig Hunde unterwegs sind (und das ist eher konservativ geschätzt), dann reden wir nicht mehr über zwanzig zertrampelte Pflanzen. Sondern über zweihundert. Jeden Tag.

Mal eine kleine Überschlagsrechnung gefällig?
Zweihundert kaputte Pflanzen pro Tag, über vielleicht vier Wochen hinweg – das macht 5.600 Pflanzen weniger. Und je nach Feldgröße und Kultur kann das locker einige hundert Euro Verlust bedeuten. Geld, das am Ende auf dem Konto des Landwirts fehlt. Geld, das Arbeitszeit, Saatgut, Maschinenkosten und Pflege nicht wieder reinholt.

Und es ist ja nicht nur das Geld. Es ist der Respekt. Der Respekt vor der Arbeit anderer. Ein Feld ist kein Abenteuerspielplatz. Es ist ein Arbeitsplatz. Einer, den man pflegen, schützen und respektieren sollte. Genau wie man auch nicht auf einer frisch geteerten Straße mit Inlineskates Kreise drehen oder auf einer Baustelle Sandburgen bauen würde – oder?

Also, liebe Hundebesitzer: Natürlich sollen eure Vierbeiner toben und Spaß haben. Aber bitte auf den Wegen, auf der Wiese am Waldrand oder auf ausgewiesenen Flächen – und eben nicht auf den Feldern, wo gerade das zarte neue Leben wächst, das wir alle später als Brot auf dem Tisch oder als Futtermittel für unsere Tiere brauchen.

Ein bisschen Rücksicht kostet nichts. Ignoranz hingegen – die kostet andere eine ganze Menge.

Und mal ehrlich: Wer seinen Hund liebt, bringt ihm doch auch bei, wo der Spaß aufhört und der Respekt anfängt, oder?


Nein ich bin kein Landwirt sondern Hundebesitzer und kann die Lanwirte trotzdem gut verstehen und lasse meinen Hund eben nicht über die Felder rennen.

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