Weil es immer mal FALSCH aufploppt: Campact würde vom Staat finanziert

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Man mag nicht mit allen Kampagnen von Campact übereinstimmen, das mag durchaus sein – aber das nennt man dann tatsächlich DEMOKRATIE, denn der gute alte Satz von Voltaire:

“Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.”

gilt noch immer.

Wenn man mal in sich geht, stellt man aber fest, dass man selbst bereits viele Petitionen unterschreiben hat. Auch wenn viele Petitionen stark linkslastig erscheinen, so muss man sie ja nicht unterschreiben. Andere hingegen sind komplett neutral, wie zum Beispiel eine aktuelle – die ich auch gerade unterschrieben haben zum Thema SCHUFA.

Man nennt dies faktische Basisdemokratie und das ist auch gut so, dass es sowas gibt.

Natürlich sollte man vorher wisen, dass ein Plebiszit – (ja was ist denn das schon wieder? ) – auf Bundesebene nicht vorhanden ist, also eine Volksabstimmung nur auf Länderebene – aber eben nicht auf Bundesebene funktioniert. Von daher sind so manche Abstimmungen oder Unterzeichnungen, die auf die Änderung einer Bundesebene gerichtet sind eben leider sinnlos.

Weil wir in einem Nebensatz, den Verein erwähnten, könnte sehr abstrakt gesehen, der falsche Eindruck entstehen, dass Campact Geld vom Staat bekommen würde. Das ist aber keineswegs so.

Dies ist nicht so und wie es tatsächlich scheint, ist der Verein Campact vorbildlich bemüht genau das auch transparant zu halten.

Wir wollen ihnen also mal den Verein und seine Finanzierung ausführlich vorstellen.


Finanzierung von Campact e.V.: Einnahmequellen, Unabhängigkeit, Transparenz und Kritik

Einnahmequellen von Campact e.V.

Campact e.V. finanziert sich im Wesentlichen durch die Beiträge und Spenden seiner Unterstützer*innen. Nach eigenen Angaben stammen die Einnahmen ausschließlich von Privatpersonen – unabhängig von staatlichen Stellen, politischen Parteien oder Unternehmencampact.de. Konkret setzt sich der Finanzierungsmix aus folgenden Quellen zusammen:

  • Regelmäßige Förderbeiträge: Das Rückgrat bilden regelmäßige Förderbeiträge der Campact-Fördermitglieder (Dauerspender*innen). Im Jahr 2023 stammten 63,5 % der Gesamteinnahmen aus solchen regelmäßigen Beiträgencampact.de. Diese kommen von zehntausenden Menschen, die Campact meist monatlich unterstützen. Ende 2023 zählte Campact 88.858 Fördermitglieder mit einem durchschnittlichen Monatsbeitrag von ca. 9,96 €​campact.de. Diese stetigen Beiträge sorgen für Planungssicherheit und ermöglichen es Campact, schnell auf politische Entwicklungen zu reagieren​campact.de.
  • Zweckgebundene Kampagnen- und Projektspenden: Daneben werden für konkrete Kampagnen und Projekte gezielt Spenden eingeworben (eine Art Crowdfunding für einzelne Aktionen). 22,7 % der Einnahmen 2023 kamen in Form solcher zweckgebundenen Spendencampact.de. Laut Campact haben im Jahr 2023 insgesamt 168.982 Personen mit Einzelspenden entweder Kampagnen direkt unterstützt oder frei (ohne Zweckbindung) gespendet​campact.de. Diese große Anzahl zeigt die breite Basis an Kleinspender*innen, die hinter Campact steht.
  • Freie Spenden: Neben den zweckgebundenen Zuwendungen gab es 10,6 % allgemeine (ungebundene) Spenden im Jahr 2023​campact.de. Diese freien Spenden können vom Verein flexibel für seine satzungsgemäßen Ziele eingesetzt werden.
  • Sonstige Einnahmen: Etwa 3,2 % der Mittel fielen 2023 unter „sonstige Einnahmen“​campact.de. Hierbei dürfte es sich um Erträge wie Zinsen, Verkauf von Merchandise (z.B. Campact-Shop) oder ähnliche postenspezifische Einnahmen handeln. Diese Kategorie spielt insgesamt eine geringe Rolle.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Einnahmequellen von Campact im Jahr 2023 und ihren Anteil am Gesamtbudget:

EinnahmequelleAnteil am Budget 2023
Regelmäßige Förderbeiträge (Dauerspenden)63,5 %​campact.de
Zweckgebundene Kampagnen- und Projektspenden22,7 %​campact.de
Freie (ungebundene) Spenden10,6 %​campact.de
Sonstige Einnahmen3,2 %​campact.de
Gesamte Einnahmen 2023: 16,1 Mio. €​campact.de100 %

Abb.: Haupt-Einnahmequellen von Campact e.V. im Jahr 2023 und ihr prozentualer Anteil.

Aus der Tabelle wird deutlich, dass Campact überwiegend durch viele kleine Beiträge finanziert wird („Schwarmfinanzierung“campact.de). 92 % der Unterstützer*innen gaben 2023 höchstens 200 € im gesamten Jahr – kleinere Beiträge sind also die Regel​campact.de. Nur eine sehr kleine Zahl an Großspender*innen leistet hohe Beträge: Im Jahr 2023 spendeten lediglich 6 Privatpersonen an den Verein mehr als 5.000 €campact.de. Keine einzige Person (und auch keine Organisation) trug mehr als 5 % oder gar 10 % zum Jahresbudget bei​campact.de. Campact ist damit nicht von einzelnen Großspenden abhängig, sondern stützt sich auf eine breite Masse von Förderern.

Zur historischen Einordnung: In der Gründungs- und Aufbauphase erhielt Campact auch Fördermittel von gemeinnützigen Stiftungen. So trugen im Jahr 2009 z.B. die European Climate Foundation, die Bewegungsstiftung, die Stiftung GEKKO, die Stiftung bridge und die Hans-Böckler-Stiftung zur Finanzierung bei​de.wikipedia.org. Diese Anschubfinanzierung aus dem Stiftungsbereich (teils gewerkschaftsnah, teils aus dem Umwelt-/Klimaschutzbereich) half Campact in den Anfangsjahren. Seit 2011 jedoch finanziert sich Campact ausschließlich durch Spenden und Förderbeiträge aus der Bevölkerungde.wikipedia.org – institutionelle Großspender oder Sponsoring durch Firmen wurden seitdem aufgegeben. Damit präsentiert sich Campact heute als basisfinanzierte Kampagnenorganisation, getragen von Hunderttausenden kleiner Unterstützer*innen.

Keine staatlichen Zuwendungen

Campact e.V. legt großen Wert darauf, finanziell unabhängig von staatlichen Geldern zu sein. Laut Campact kommen „staatliche Mittel, Partei- oder Konzernspenden […] für die Arbeit von Campact nicht infrage.“campact.de. Dieser Grundsatz soll sicherstellen, dass Campact politisch unabhängig agieren kann und keiner Regierungsstelle oder Firma verpflichtet ist.

Tatsächlich lassen sich keine staatlichen Zuschüsse oder Subventionen in den Finanzberichten nachweisen. Eine offizielle Bestätigung dafür lieferte die Bundesregierung im Jahr 2023 auf eine parlamentarische Anfrage hin: „Der Verein Campact e.V. hat aus dem Bundeshaushalt keine Zuwendungen erhalten.“dserver.bundestag.de. Mit anderen Worten: Weder direkt aus dem Bundeshaushalt noch – soweit öffentlich bekannt – aus Landes- oder Kommunalhaushalten flossen Gelder an Campact. Diese Auskunft stützt die Selbstaussage des Vereins, wonach sämtliche Mittel von Privatpersonen stammen.

Selbst indirekte staatliche Finanzierung über Drittwege ist kaum gegeben. Campact nimmt keine Aufträge der öffentlichen Hand an und führt keine Projekte mit staatlichen Förderprogrammen durch. Zu den genannten privaten Großspendern der Anfangszeit gehörten zwar z.B. die Hans-Böckler-Stiftung (die gewerkschaftsnah ist) oder die European Climate Foundation (teils von ausländischen Philanthropen finanziert), jedoch handelte es sich auch dabei um zivilgesellschaftliche bzw. private Geldgeber – keine Regierungsgelder.

Ein Punkt, der in der Vergangenheit diskutiert wurde, ist die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden an Campact (als der Verein noch gemeinnützig war, siehe unten). Bis 2019 konnten Unterstützer ihre Spenden von der Steuer absetzen, was faktisch zu Mindereinnahmen beim Staat führte – einige Kritiker werteten dies als indirekte staatliche Unterstützung. Dieser Aspekt wird im Abschnitt Kritik näher beleuchtet. Insgesamt kann aber festgehalten werden: Campact erhält keinerlei direkte staatliche Zuwendungen, was durch offizielle Quellen untermauert ist​dserver.bundestag.de. Die Finanzierung beruht somit de facto vollständig auf freiwilligen Zuwendungen engagierter Bürgerinnen und Bürger.

Transparenz und Rechenschaft

Transparenz über die Finanzierung ist für Campact erklärtermaßen wichtig. Der Verein hat sich der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) von Transparency International Deutschland angeschlossen und erfüllt deren zehn Transparenzkriterien vollständig​campact.de. Dazu gehört, dass Campact jährlich einen umfassenden Transparenzbericht veröffentlicht​campact.de. In diesem Bericht werden die Herkunft der Mittel (Einnahmen) und deren Verwendung (Ausgaben) detailliert dargelegt, ebenso die Organisationsstruktur, Personalzahlen, Gehälter der Geschäftsführung, etc. Die Berichte folgen den Richtlinien der ITZ und enthalten mehr Informationen als gesetzlich vorgeschrieben​campact.de. Schon seit 2010 – lange bevor Campact groß in der Öffentlichkeit stand – verpflichtet sich der Verein, alle empfohlenen Angaben offenzulegen​de.wikipedia.org. Auf der Campact-Website sind die Transparenzberichte der letzten Jahre frei abrufbar (der aktuelle Bericht für 2023 ebenso wie alle Vorjahre zurück bis 2009)​campact.de.

Ein Blick in den Transparenzbericht 2023 zeigt die Ausprägung dieser Offenheit. Campact listet dort z.B. explizit auf, ob Großspender*innen über bestimmte Schwellen vorhanden waren. Ergebnis: Keine einzelne juristische Person (Organisation/Firma) hat 2023 mehr als 5 % des Jahresbudgets gestellt, ja nicht einmal mehr als 5.000 € gespendet​campact.de. Auch keine Privatperson überschritt 5 % des Budgets; lediglich sechs Personen spendeten 2023 über 5.000 € an den Verein​campact.de. Solche Angaben (Kriterium 10 der ITZ) schafft Vertrauen, dass keine versteckten Großfinanciers im Hintergrund stehen. Zudem veröffentlicht Campact auf seiner ITZ-Transparenzseite Namen und Funktionen aller Entscheidungsträger, die aktuelle Satzung, die Personalstruktur und einen Tätigkeitsbericht – all das sind Anforderungen der Initiative Transparente Zivilgesellschaft​campact.decampact.de.

Auch Ausgabentransparenz wird groß geschrieben. Aus dem Finanzteil des Transparenzberichts geht hervor, wofür die Mittel verwendet wurden. Grob verteilten sich 2023 die Ausgaben von rund 15,1 Mio. € folgendermaßen: ca. 44 % flossen direkt in Kampagnen und Projekte, rund 19,5 % in den Aufbau von Kampagnen-Infrastruktur (z.B. Technik, IT-Plattformen, Ausbau des Unterstützer-Netzwerks), etwa 11,6 % in Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising (inkl. Spenderbetreuung), 5,7 % in „Empowerment“ – also Unterstützung und Mobilisierung der ehrenamtlichen Aktiven – und 4 % in den Betrieb der Petitionsplattform WeActcampact.orgcampact.org. Die restlichen ca. 15 % des Budgets entfielen auf Verwaltungskosten (Miete, Bürobetrieb, Personalverwaltung usw.)​campact.org. Damit liegen die Overhead-Kosten (Verwaltung plus Fundraising) bei etwa 26–27 %, was für eine spendenfinanzierte Organisation dieser Größe ein übliches und vertretbares Niveau ist.

Ein weiterer Aspekt der Transparenz ist die externe Prüfung der Finanzen. Obwohl Campact nach Aberkennung der Gemeinnützigkeit und als eingetragener Verein rechtlich nicht verpflichtet wäre, einen Wirtschaftsprüfer zu beauftragen, unterzieht sich der Verein freiwillig jährlich einer unabhängigen Finanzprüfung​campact.org. Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Schomerus & Partner) kontrolliert jedes Jahr die Jahresabschlüsse des Vereins und der zugehörigen Stiftung​campact.org. Die Prüfberichte (Bestätigungsvermerke) werden veröffentlicht, was zusätzliche Glaubwürdigkeit schafft​campact.org. Außerdem gibt es bei Campact einen internen Haushaltsausschuss (bestehend aus Vereinsmitgliedern), der die Finanzgebarung überwacht​campact.org. Dieses Gremium prüft den Haushalt parallel zur externen Prüfung und soll sicherstellen, dass Mittel effizient und satzungsgemäß eingesetzt werden.

Campact bemüht sich also um vorbildliche Finanztransparenz. Dies wird auch von Transparenzinitiativen anerkannt: So wird Campact auf der Website von Transparency International Deutschland als ein Organisation geführt, die alle geforderten Informationen offenlegt​campact.de. Über die Finanzen hinaus hat Campact 2017 sogar eine öffentliche Webseite eingerichtet, auf der Fehlerkorrekturen publiziert werden – etwaige falsche Aussagen oder Irrtümer in eigenen Publikationen werden dort transparent berichtigt​campact.de. Insgesamt kann man Campact eine hohe finanzielle Transparenz bescheinigen, durch jährliche Berichte, freiwillige Prüfungen und umfangreiche Informationen auf der Homepage. Diese Transparenz war und ist unabhängig vom formalen Gemeinnützigkeitsstatus gegeben: Auch nach Verlust der steuerlichen Begünstigung (s.u.) veröffentlicht Campact weiterhin alle Finanzdaten nach ITZ-Standard und hat z.B. den speziellen ITZ-Fragebogen für nicht-gemeinnützige Organisationen ausgefüllt​campact.decampact.de.

Kritik und Zweifel an der Finanzierungsweise

Trotz – oder gerade wegen – seiner Finanzierung durch viele Kleinspenden steht Campact immer wieder in der politischen Kritik. Gegner aus dem konservativen und rechten Lager bezeichnen Campact gern als „linke Lobbytruppe“ und stellen die Darstellung der Finanzierung in Frage. Ein zentraler Kritikpunkt betraf die frühere Gemeinnützigkeit des Vereins: Bis 2019 war Campact e.V. als gemeinnützig anerkannt, wodurch Spenden steuerlich absetzbar waren. Kritiker monierten, der Staat fördere Campact damit indirekt. So äußerte 2015 der CDU-Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer, Campact trete zwar als unabhängiger Verbraucheranwalt auf, werde aber de facto vom Fiskus mitfinanziert, da Spender ihre Beiträge von der Steuer abziehen konnten​stuttgarter-nachrichten.de. Pfeiffer forderte, „die Gemeinnützigkeit von Campact zu überprüfen“, und unterstellte dem Verein ein politisch einseitiges Agieren jenseits der erlaubten gemeinnützigen Zwecke​stuttgarter-nachrichten.destuttgarter-nachrichten.de. In ähnlichem Sinne argumentierten auch Politiker der CSU und AfD, die Campact vorhielten, es betreibe überwiegend tagespolitische Kampagnen und solle daher keine Steuervergünstigungen genießen​stuttgarter-nachrichten.de.

Diese politische Kritik hatte konkrete Folgen: Im Oktober 2019 erkannte das Finanzamt Campact tatsächlich die Gemeinnützigkeit ab. Zur Begründung wurde angegeben, die Organisation sei „überwiegend allgemeinpolitisch tätig“ und verfolge Themen, die nicht explizit als gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung anerkannt sind​de.wikipedia.org. (Die deutschen Gemeinnützigkeitsregeln erlauben z.B. Bildungsarbeit oder Umwelt- und Naturschutz, nicht aber allgemeine politische Einflussnahme ohne speziellen Sachzweck.) Dieser Schritt – der in ähnlicher Weise zuvor Attac getroffen hatte – wurde von Campacts Gegnern begrüßt. Fortan konnten Spender ihre Beiträge nicht mehr von der Steuer absetzen, was einem indirekten „Staatszuschuss“ ein Ende setzte. Campact verlor durch die Aberkennung zwar einen formalen Status, betonte aber, man arbeite weiterhin “selbstlos im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ weiter, nun eben als nicht-gemeinnütziger Idealverein​campact.de.

Um weiterhin bestimmte Projekte fördern zu können, hat Campact als Reaktion eine eigene Stiftung gegründet: Die Demokratie-Stiftung Campact (gegründet 2019) ist als gemeinnützig anerkannt und kann steuerbegünstigte Spenden etwa für politische Bildungsarbeit entgegennehmen​de.wikipedia.org. Diese Stiftung soll die Ziele von Campact (Förderung von Demokratie und politischer Bildung) auf einem Wege weitertragen, der mit dem Gemeinnützigkeitsrecht vereinbar ist. Kritiker argwöhnen allerdings, Campact umgehe so die Auflagen – de facto existieren nun zwei Organisationen: der Verein, der die kampagnenorientierte (und allgemeinpolitische) Arbeit macht, und die Stiftung, die finanzielle Mittel für gemeinnützige Teilaspekte kanalisiert. Campact entgegnet darauf, alles geschehe transparent und die Stiftung habe eigene Gremien; beide Körperschaften publizieren ihre Zahlen gemeinsam im Transparenzbericht​campact.de. Tatsächlich werden im Finanzbericht 2023 die Einnahmen und Ausgaben von Verein und Stiftung konsolidiert dargestellt, um ein vollständiges Bild der „gemeinsamen Bewegung“ zu geben​campact.de.

  • Ein weiterer Diskussionspunkt war die Frage, ob wirklich keine staatlichen Gelder an Campact fließen. Hier zielten insbesondere AfD-Politiker auf mögliche indirekte Finanzierung. Eine kleine Anfrage der AfD-Abgeordneten Nicole Höchst im Bundestag sollte klären, ob Campact Bundesmittel erhalten habe – die Antwort der Regierung lautete klar Nein (siehe oben)​dserver.bundestag.de. –
  • Damit war dieser Vorwurf entkräftet. Auch Verdächtigungen, Campact bekomme “versteckt“ doch Mittel etwa über parteinahe Stiftungen oder aus dem Ausland, ließen sich durch Recherchen nicht belegen.
  • Der Verein veröffentlicht seine Geldgeber offen; größere Zuwendungen außerhalb der Bürger-Spenden sind nicht aufgetaucht.
  • Transparenzorganisationen wie LobbyControl oder Transparency International äußern im Gegenteil eher Lob dafür, dass Campact finanzielle Transparenz praktiziert und keine undurchsichtigen Geldflüsse erkennbar sind.
  • So findet sich Campact z.B. im Lobbyregister des Deutschen Bundestags und weist dort keine öffentlichen Zuschüsse aus, sondern nur Mitgliedsbeiträge und Spenden als Mittelherkunft aus (Stand 2023).
  • Kritik kam vereinzelt auch an den Ausgaben auf: Gegner unterstellten, ein großer Teil der Spenden würde für Verwaltung oder Gehälter draufgehen. Doch die veröffentlichten Zahlen zeigen eine andere Realität – über 70 % fließen direkt in inhaltliche Arbeit (Kampagnen, Mobilisierung, Petitionen), während Verwaltung und Fundraising in einem moderaten Rahmen bleiben​campact.orgcampact.org. Campact veröffentlicht zudem die Gehaltsspannen im Team; exorbitante Gehälter oder zweckfremde Ausgaben wurden in unabhängigen Prüfungen nicht festgestellt.

In der medialen Debatte wurde Campact dennoch teilweise kritisch beleuchtet. So fragte die Frankfurter Allgemeine Zeitung provokativ: „Wie eigennützig sind Campact-Aktivisten?“, und beleuchtete möglicherweise die Motivation und soziale Struktur der Unterstützer (der Artikel deutet an, es gebe überwiegend gut situierte Bildungsbürger als Förderer). Solche Diskussionen ändern jedoch nichts an den nachprüfbaren Finanzierungsfakten: Campact operiert finanziell gesehen wie ein klassischer spendenfinanzierter Bürgerbewegungs-Verein. Die Unabhängigkeit von staatlichen Geldern und Konzernspenden ist – nach aktuellem Wissensstand – tatsächlich gegeben und keine bloße Behauptung. Gleichzeitig stellt Campact seine Finanzzahlen transparent zur Verfügung, sodass Vorwürfe versteckter Geldflüsse wenig Substanz haben. Kritik entzündet sich daher vor allem an der politischen Ausrichtung und daran, dass Campact trotz fehlender Gemeinnützigkeit weiterhin großen zivilgesellschaftlichen Einfluss geltend macht. Diese kontroverse Wahrnehmung ändert jedoch nichts daran, dass die Finanzierungsstruktur von Campact offengelegt und durch breite Bürgerbeteiligung getragen ist.

Fazit: Campact e.V. finanziert seine Aktivitäten weitgehend durch Spenden und Förderbeiträge einer großen Gemeinschaft von Unterstützer*innen. Es gibt keine Hinweise auf staatliche Finanzierung oder Unternehmensgelder in den Kassen von Campact​campact.dedserver.bundestag.de. Der Verein veröffentlicht transparente Finanzberichte nach anerkannten Standards​campact.de und lässt seine Bücher freiwillig prüfen​campact.org. Zwar wurde die steuerliche Gemeinnützigkeit aberkannt, doch Campact hat darauf mit organisatorischer Anpassung (Stiftungsgründung) und unveränderter Transparenz reagiert. Kritik an Campacts Finanzierung stammt vor allem von politischen Gegnern, die den Einfluss der Organisation begrenzen möchten. Bisher konnten jedoch keine Ungereimtheiten oder verdeckte Geldquellen nachgewiesen werden – die Finanzierung durch die Zivilgesellschaft ist glaubwürdig belegt und wird von Campact offen kommuniziert​dserver.bundestag.decampact.de.

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