Links oder Rechts? Ein satirischer Blick auf Deutschlands ewige Ideologie-Posse
Einleitung: Deutschland, du Land der Dichter, Denker und unermüdlichen Schubladensortierer. Seit Jahrzehnten streitet sich die Nation darüber, ob die Nationalsozialisten nun links oder rechts waren, wobei die Antwort – Spoiler! – nichts an ihrer Gräueltat mindert. Und nun tritt Dr. Alice Weidel mit einer provokanten Behauptung ins Rampenlicht: Die Nationalsozialisten seien links gewesen. Ein Aufschrei geht durchs Land, und die Parteigenossen von SPD, Grünen, Linken und natürlich der CDU stürzen sich mit moralischer Empörung ins Getümmel. Aber wer hat Recht? Für einen Moment nehmen wir die Behauptung satirisch unter die Lupe.
Hauptteil: Beginnen wir mit der historischen Faktenlage, die in vier Bildern eindrucksvoll untermauert wird.

Bild 1 zitiert Joseph Goebbels aus der NSDAP-Zeitung „Der Angriff“: „Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke.“ Na, wenn der Herr Goebbels das sagt, dann muss es ja stimmen! Schließlich war der Mann bekannt für seine unverfälschte Wahrheitsliebe. Weiter im Text: „Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock.“ Das klingt tatsächlich nach einem erbitterten Klassenkampf. Was sagen nun die Linken dazu? Wahrscheinlich, dass Goebbels sich vertippt hat.

Bild 2 gibt uns ein weiteres Puzzleteil: Adolf Hitler selbst erklärt auf einem Denkmal: „Ich bin Sozialist, weil es mir unverständlich erscheint, eine Maschine mit Sorgfalt zu pflegen, aber den edelsten Vertreter der Arbeit, den Menschen selbst, verkommen zu lassen.“ Wie sozialistisch von ihm! Hier hätte Marx vor Stolz applaudiert – oder auch nicht. Denn „Sozialismus“ bedeutete bei Hitler wohl eher „alle Macht für mich“ statt „Macht den Arbeitern“.

Dann das Twitter-Zitat aus der „Jüdischen Rundschau“ (Bild 4): Dort wird Rainer Zitelmanns Buch „Hitler: Selbstverständnis eines Revolutionärs“ zitiert. Zitelmann argumentiert, Hitler sei kein Rechter, sondern ein antikapitalistischer Revolutionär gewesen, der Konservative verachtet habe. Aha! Und hier dürfte selbst die CDU ins Schwitzen geraten, die sich gerne als Bollwerk gegen Links versteht. Denn wenn Hitler kein Rechter war, was bleibt dann übrig? Ein ärgerlicher Ideologie-Zwitter, den niemand haben will.

Und natürlich darf auch Bild 3 nicht fehlen, das erneut Goebbels zeigt, diesmal in schönster Uniform. Mit ernster Miene wiederholt er: „Wir sind die deutsche Linke.“ Was bleibt uns da noch zu sagen? Vielleicht ein bitteres Lächeln.
Satirische Interpretation: Stellen wir uns vor, die Debatte ginge nicht um historische Tatsachen, sondern um ein groß angelegtes Theaterstück. Links und Rechts wären zwei Schauspieler auf der Bühne, beide in schwarzer Uniform, beide mit strammen Stiefeln und beiden egal, wie man sie nennt, solange sie die Macht haben. Im Publikum sitzen die Grünen, die SPD und die Linke, die schreiend auf „Rechts“ zeigen, während die AfD triumphierend „Links“ ruft. Die CDU sitzt derweil in der Mitte und schwitzt – hauptsache, niemand kommt auf die Idee, sie zu fragen, wo sie selbst steht.
Schluss: Was lernen wir daraus? Dass Ideologien letztlich nichts anderes sind als Werkzeuge, um Macht zu erlangen. Ob links oder rechts – die Nationalsozialisten bedienten sich beider Narrative, wie es ihnen gerade passte.
Die heutige Diskussion darüber, wer „recht hat“, ist daher bestenfalls ein intellektuelles Feigenblatt, schlimmstenfalls eine verlogene Selbstrechtfertigung. Vielleicht sollten wir weniger Zeit damit verbringen, die Vergangenheit in ein bequemes Schema zu pressen, und mehr Energie darauf verwenden, sicherzustellen, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen – egal, von welcher Seite sie kommen.