Vertikale Städte am Rand Deutschlands – eine Lösung für die Migrationsfrage?

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In China gibt es bereits, was in Deutschland noch wie ein Zukunftsszenario klingt: Gebäude, die eher an kleine Städte erinnern. Das „Regent International“ in Hangzhou ist so ein Gigant: Rund 30.000 Menschen leben dort – mehr als in so mancher Kreisstadt. Im Inneren: alles, was man braucht. Supermärkte, Restaurants, Fitnessstudios, Internetcafés, sogar Schwimmbäder. Eine Mini-Stadt, auf engstem Raum organisiert. Man könnte sagen: eine „urbane Festung“, die zugleich Bequemlichkeit wie auch Enge symbolisiert.

Nun die nüchterne Rechnung: Deutschland nimmt jährlich etwa 400.000 Migranten auf. Um diese Menschen unterzubringen, bräuchte man pro Jahr 14 solcher Gebäude. Nicht verteilt irgendwo auf dem Land, sondern sinnvollerweise an den Stadträndern von Berlin, Hamburg, München, Köln, Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, Bremen, Hannover und Dresden.

Die Vorteile?

  • Kontrolle und Ordnung: Wer einreist, würde zunächst in solch einer vertikalen Stadt untergebracht. Keine unübersichtliche Verteilung mehr auf Turnhallen, Container oder leerstehende Schulen, sondern eine zentrale Struktur.
  • Selbstversorgung: Geschäfte, Freizeitmöglichkeiten, medizinische Versorgung – alles in einem Komplex. Damit könnten Bewohner ein anständiges Leben führen, ohne dass sofort das deutsche Sozialsystem überlastet wird.
  • Effizienz im Verfahren: Solche Gebäude wären Schnittstellen: Hier entscheidet sich, ob jemand bleiben darf oder ausreisen muss. Bis dahin sind die Menschen untergebracht, ohne das ganze Land zu verteilen.
  • Raumersparnis: Deutschland ist dicht besiedelt. Statt die Fläche immer weiter zuzubauen, setzt man auf Höhe und Verdichtung – ein Prinzip, das in China längst Realität ist.

Natürlich klingt das für viele nach einer dystopischen Bienenwabe. Wer möchte schon in einem Turm leben, mit Tausenden anderen auf engstem Raum? Aber es ist gleichzeitig auch ein Zukunftsmodell, das nüchtern betrachtet mehr Ordnung, Transparenz und Kontrolle verspricht – und den Druck auf die Städte abfedern könnte.

Es stellt sich die Frage: Sollten wir von China lernen?
Während wir in Deutschland über Nachverdichtung und Bebauungspläne streiten, entstehen in Asien ganze vertikale Städte, die das Problem „Wohnraum“ radikal pragmatisch lösen.

Wenn Migration weiter in den aktuellen Größenordnungen anhält, wird man wohl nicht drumherumkommen, beim Thema Bauplanung ganz neue Wege zu gehen. Denn neben Wohnungen braucht es auch: mehr Gefängnisse, mehr Straßen, mehr Parkplätze, mehr Schulen und mehr Verwaltung.

Die Alternative? Augen zu und hoffen, dass sich alles von selbst regelt – doch das dürfte Wunschdenken bleiben.


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